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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Reiswein ist nicht jedermanns Sache.«
    »Er schmeckt, als hätte jemand seine Füße darin gebadet.«
    »Ich mag ihn auch nicht. Du hättest grünen Tee nehmen sollen wie ich.«
    »Darf ich mir welchen bestellen?«
    »Aber natürlich.«
    Ein Mann ging an ihrem Tisch vorbei. Vicky Bonney und Jubilee beachteten ihn nicht, aber er blieb stehen und sagte überrascht: »Miss Bonney! Was für eine Freude, Sie zu sehen!«
    Vicky blickte hoch. »Ah, die Konkurrenz«, sagte sie mit einem erfreuten Lächeln.
    Sie meinte damit ihren Schriftstellerkollegen Paul Bordman.
    ***
    Bordmans »Sekretär« stand in dem unterirdischen Raum vor den drei Negern. Ein kaltes Lächeln kerbte sich um seinen Mund, während er sich träge die Brille richtete.
    Marbus Geist hatte einen gefährlichen Doppelgänger geschaffen.
    Parker war kein schöner Mann. Er hatte einen stechenden Blick und für sein Alter eigentlich schon eine reichlich verwelkte Haut. Der echte Parker war für Paul Bordman so etwas wie dessen Gewissen.
    Was immer der Schriftsteller nicht vergessen wollte, sagte er Jeffrey Parker, und dieser speicherte es in seinem Kopf für ihn. Seit Parker für Bordman arbeitete, hatte der Schriftsteller noch keinen wichtigen Termin versäumt, was früher die Regel gewesen war.
    »Er ist gut gelungen«, sagte Uharra zufrieden.
    Lawassa und Doto nickten. Dieser Jeffrey Parker war vom echten Sekretär nicht zu unterscheiden.
    Uharra stellte mit dem Unhold einen kurzen telepathischen Kontakt her. All die Dinge, die der neue Parker wissen mußte, gingen auf ihn über, und der Medizinmann knüpfte auch einen Auftrag daran.
    »Hast du verstanden?« fragte er anschließend.
    Jeffrey Parker nickte.
    »Dann geh!« trug ihm der Zauberer auf.
    Parker verließ den Raum.
    »Wir werden ihn bald wiedersehen«, sagte Uharra und nahm die Maske ab. Lawassa und Doto erschraken nicht, denn sie wußten, wie der Medizinmann aussah, aber jedem anderen, der Uharra zum erstenmal sah, hätte es unwillkürlich einen eisigen Schrecken versetzt.
    Uharra war krank. Eine geheimnisvolle Krankheit fraß ihn langsam auf. Es war nicht Lepra, war auch nicht ansteckend, und nicht einmal Uharra wußte ein Mittel dagegen.
    Er würde sterben, das wußte er. Vielleicht schon bald, aber bestimmt nicht, bevor er getan hatte, was er sich vorgenommen hatte.
    Er wollte derjenige sein, der in dieser Stadt den Marbu-Keim säte und zur tödlichen Blüte brachte.
    An der linken Wange hatte Uharra eine nässende offene Wunde. Die Nase war halb abgefault, und er hatte keine Augenlider mehr. Das bedeutete, daß er mit offenen Augen schlafen mußte, und dies war ihm nur möglich, wenn er sehr müde war.
    Die Krankheit laugte ihn aus. Manchmal war er so schwach, daß er befürchtete, mit seiner Arbeit nicht mehr fertigzuwerden, aber wenn er dann das Geisteropium rauchte, ging es ihm gleich wieder besser.
    Angeblich war dieses Geisteropium schuld an seiner furchtbaren Krankheit. Einen Beweis dafür gab es nicht, aber Lawassa und Doto glaubten schon, daß man diese starke schwarze Droge nicht ungestraft rauchen durfte.
    »Verschwindet!« sagte Uharra zu den beiden Negern. »Laßt mich allein!«
    Lawassa und Doto gehorchten.
    Und Jeffrey Parker verließ im gleichen Moment das Haus. Er ging bis zur nächsten Straßenecke und hielt ein Taxi an. »Southwark Bridge«, sagte er zum Fahrer.
    »Da muß ich einen Umweg machen«, erwiderte dieser. »Ich sag's lieber gleich, bevor Sie denken, ich würde eine weite Strecke fahren, nur um mehr Fahrgeld herauszuschinden. Ganz London ist mal wieder zur Großbaustelle erklärt worden. Mich würde wirklich interessieren, wonach die graben. Nach Erdöl?«
    »Fahren Sie!« verlangte Jeffrey Parker so kalt, daß der Fahrer das Gefühl hatte, jemand würde ihm mit einem Eiszapfen über den Rücken streichen.
    »Schon gut. Bin ja schon unterwegs«, sagte er verstimmt. »Bloß nicht ärgern, Mister. Das greift die Galle an und schadet dem Teint.«
    Er fuhr los und war froh, diesen unfreundlichen Fahrgast bald wieder los zu sein. Natürlich besaß Jeffrey Parker auch Geld. Höllengeld, von echten Banknoten nicht zu unterscheiden.
    Er bezahlte, gab kein Trinkgeld und stieg aus.
    »Du sollst an deinem Geiz ersticken«, brummte der Taxifahrer, aber wohlweislich so, daß es Parker nicht hören konnte. Der Kerl war imstande, ihn wegen dieser Bemerkung zu erwürgen.
    Parker betrat ein Lokal, das sich »Le Journal« nannte. Die Einrichtung war in Messing und Mahagoni gehalten.

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