0721 - Die Stimmen der Toten
Space-Jet sprachlos. „Dasselbe wollte ich Sie fragen", sagte er, als er sich wieder gefaßt hatte. „In Ihrem Bereich haben Energieentladungen stattgefunden, daß wir glaubten, der ganze Weltraumbahnhof würde auseinanderfliegen. Selbst an Bord der drei Ultrariesen konnte man diese Strukturerschütterungen anmessen. Kapitän Rome fragt an ..."
„Ich verstehe immer nur Bahnhof", unterbrach ich ihn. „Alle Schiffe sollen auf ihren Posten bleiben."
Damit unterbrach ich die Verbindung.
Ich erreichte die anderen, die sich inzwischen versammelt hatten. „Ich stelle eben fest, daß wir uns am Schnittpunkt von Sektor Iund des Nabenturms befinden", sagte einer der Wissenschaftler. „Das bedeutet, daß wir über eine Strecke von fünfzehn Kilometern geschleudert wurden. Jetzt wundere ich mich noch mehr, daß wir überlebt haben."
„Wieso?" tat ich erstaunt. „Wir haben soeben die Premiere einer neuen Beförderungsart miterlebt. Das Spektakel rundherum war nichts anderes als ein harmloser Nebeneffekt."
Einige der Wissenschaftler konnten sich sogar schon ein Grinsen abringen. „Tekener!" rief da Cerem Ballist aus. An der leicht veränderten Stimme erkannte ich, daß Wuriu Sengu den Kosmo-Anthropologen übernommen hatte. „Was ist, Wuriu?" Ich... Das ist unglaublich. Auf einem Deck des Mittelturms sind Maahks... Es sind - viele.
Wahrscheinlich haben wir es ihnen zu verdanken, daß wir dieser Hölle entronnen sind."
„Maahks?" Alle riefen plötzlich durcheinander. „Wie meinen Sie das, Wuriu?"
„Die Maahks sind nur einige hundert Meter von uns entfernt", antwortete der Späher-Mutant aus Ballists Mund. „Wahrscheinlich schaltete irgendeine Sicherheitsschaltung die Energieprojektoren aus, als wir den Maahks zu nahe kamen."
„Vielleicht taten es die Maahks selbst", sagte ich.
Cerem Ballist schüttelte unter seinem Helm den Kopf. „Betty kann immer noch keine Fremdimpulse empfangen", erklärte Aphon Chachmere. „Und schon gar nicht Gedankenimpulse von den Maahks, die uns so nahe sein sollen."
„Das wundert mich gar nicht", ertönte Ballists Stimme. „Die Maahks rühren sich nämlich nicht. Sie scheinen sich in einem künstlichen Tiefschlaf zu befinden."
„Betty warnt", sagte Chachmere. „Es gefällt ihr nicht, daß diese schlafenden Maahks keine Gehirnaktivität zeigen. Denn auch das Gehirn eines Schlafenden sendet Impulse aus."
„Meine Gedanken kann Betty auch nicht lesen, weil ich Mentalstabilisiert bin", sagte ich zu dem Xenologen. „Sehen wir einmal nach, was das Geheimnis der schlafenden Maahks ist.
Um wie viele handelt es sich, Wuriu?"
„Es sind bestimmt einige tausend!"
*
Wir suchten das ganze Gebiet rund um das Gewölbe ab, in dem die Tausende Maahks schliefen, aber wir fanden nirgends einen Zugang.
Dieser Raum war verschweißt worden, Kraftfelder sicherten ihn vor Spionstrahlen ab. Ohne die Späher-Fähigkeit Sengus hätten wir dieses Versteck nie entdeckt.
Den Maahks war offenbar sehr viel daran gelegen, daß kein Unbefugter ihre schlafenden Artgenossen fand. Sie hatten das Versteck deshalb nach allen möglichen Gesichtspunkten getarnt, jedoch nicht unter Ausschöpfung all ihrer Möglichkeiten geschützt.
Denn ein Schutzschirm hätte zweifellos die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt - und somit wäre die ganze Tarnung umsonst gewesen. Schließlich mußten sich die Maahks auch sagen, daß die Laren mit ihren technischen Möglichkeiten jeden Schutzschirm geknackt hätten.
Wie gesagt, die Tarnung war nahezu perfekt. Es bedurfte schon eines Mutanten wie Wuriu Sengus, um das Gewölbe zu finden. Ohne ihn wären wir wahrscheinlich erst nach Jahren darauf gestoßen - und dann höchstens durch Zufall.
Da es keine Schutzschirme, andererseits aber auch keinen Zugang gab, entschloß ich mich zu einer recht primitiven, wenngleich wirkungsvollen Methode, um in das Gewölbe einzudringen.
Ich brachte meinen Desintegrator in Anschlag und atomisierte einfach die Panzerwand und nacheinander dann die verschiedenen Trennwände.
Und dann standen wir in dem Gewölbe. „Es sind dreitausend, dessen bin ich jetzt sicher", sagte Wuriu Sengu durch Ballists Mund.
Die dreitausend Maahks boten einen imposanten und gleichermaßen unheimlichen Anblick.
Das Gewölbe war mit fünfzig Metern nicht besonders hoch und hatte den dreifachen Durchmesser.
In der Mitte stand eine flachgedrückte Kuppel mit wabenförmigen Öffnungen über die gesamte Fläche. Darin waren die Maahks mit den Füßen zum
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