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0721 - Die Stimmen der Toten

Titel: 0721 - Die Stimmen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernahm. „Sieh nur, Aida! Wie die Tiere kriechen sie auf dem Boden."
    „Wir werden sie zerquetschen wie Fliegen. Dieses Ungeziefer von Männern!" sagte eine andere Frauenstimme.
    Ich schaltete meinen Schutzschirm ein und schwebte in die Gravitationszentrale hinein.
    Im Nu war ich von Impulsstrahlen eingehüllt. „Da ist so ein Kretin ... gleich wird er verpuffen, dieser aufgeblasene Popanz!"
    Ein schrilles Gelächter folgte. Als ich für einen Moment aus der Schußlinie kam, erblickte ich insgesamt fünf Frauen, die mit ihren Strahlenwaffen die Schaltzentrale bestrichen.
    Ich konnte drei von ihnen paralysieren, bevor mich die anderen wieder unter Beschüß nahmen.
    Hinter mir barsten Armaturen, als ihre Impulsstrahlen mich verfehlten und die Schaltwand trafen. Als es zu einer Explosion kam, warf ich mich instinktiv zu Boden, um von den Trümmern nicht getroffen zu werden.
    Eine der beiden Frauen schrie auf, als sie von einem ausgezackten Metall getroffen wurde.
    Sie starb auf der Stelle.
    Ich griff mir einen schweren Hebel, der nahe bei mir auf dem Boden gelandet war. Damit sprang ich auf die Beine, schwang ihn wie einen Knüppel über dem Helm und stürzte mich auf die letzte Amazone. Ich traf sie damit hart genug im Genick, daß sie bewußtlos zusammenbrach.
    Ich hoffe nur, daß der Schlag nicht zu fest gewesen war. Bevor ich mich jedoch um sie kümmern konnte, befaßte ich mich mit der Schwerkraft -regulierung.
    Keine Minute später waren die Normalwerte wiederhergestellt. Auf dem Beobachtungsbildschirm sah ich, daß die Männer im Sauerstoff-Stützpunkt langsam wieder auf die Beine kamen und von ihren Kameraden, die es geschafft hatten, die Kombinationen anzuziehen oder sich Mikro-Gravitatoren umzuschnallen, unterstützt wurden.
    Ich rief über die Erste-Hilfe-Frequenz Medo-Roboter herbei, damit sie sich um die bewußtlosen Amazonen kümmerten und ordnete generell an, daß alle weiblichen Mitglieder des Einsatzteams unter Beobachtung genommen werden sollten.
    Denn jetzt wußte ich, daß die Frauen keineswegs eine natürliche Immunität gegen die Amokstrahlung besaßen, sondern noch viel anfälliger dafür waren als die Männer. Nur waren sie „Spätzünder".
    Später entnahm ich den Berichten der Mediziner jedoch, daß die Wirkung der Strahlung in keinem Zusammenhang mit dem Geschlecht der Betroffenen stand, denn etliche Frauen waren nicht zu entfesselten Furien geworden.
    Dennoch hatte ich veranlaßt, daß alle weiblichen Mitglieder des Forsfhungsteams vorerst im Sauerstoff-Stützpunkt untergebracht wurden. Beim geringsten Symptom von Besessenheit sollten sie an Bord der Ultraschlachtschiffe zurückgebracht werden.
    Aber dazu kam es nicht mehr.
     
    *
     
    Erst zwei Stunden nach diesen Ereignissen, nachdem die Ruhe und Ordnung wiederhergestellt war, kam ich ins Gewölbe mit den toten Maahks.
    Die Wissenschaftler waren mit ihren Untersuchungen beschäftigt, als sei überhaupt nichts vorgefallen. Sie hatten hier auch nicht die Wut der rasenden Amazonen zu spüren bekommen. „Sie kommen reichlich spät, Tekener", empfing mich Professor Ballist. „Manchmal habe ich das Gefühl, daß Sie sich für unsere Forschungsergebnisse gar nicht interessieren."
    Habe ich gesagt, der Kosmo-Anthropologe besäße keinen Humor? Das nehme ich zurück, denn was er sagte, konnte nur spaßhaft gemeint sein, auch wenn ich darüber nicht lachen konnte. „Sie müßten eben wichtigere Entdeckungen machen, um mein Interesse zu erwecken", erwiderte ich lakonisch. „Aber solange Sie sich mit den toten Maahks herumschlagen, wird das wohl nicht der Fall sein."
    „Sagen Sie das nicht, Tekener", mischte sich der Xenologe Aphon Chachmere ein. „Es könnte durchaus sein, daß diese 6000 toten Maahks, die wir bisher gefunden haben, ein wichtiges Verbindungsglied zu den Lebenden sind."
    Er machte eine kurze Pause, und als er mit veränderter Stimme fortfuhr, war das das-Zeiehen dafür, daß nun Betty Toufry das Wort führte. „Sie gelten doch als Frauenkenner, Tek", sagte sie anzüglich. „Ihr Ruf ist in dieser Beziehung ja bereits Legende. Warum, glauben Sie, waren diesmal nur Frauen von der Amokstrahlung betroffen? Und warum hat sie sich bei ihnen so besonders kraß ausgewirkt."
    „Ich kann Ihnen nur die zweite Frage beantworten, Betty", meinte ich. „Ich sehe es so. Früher fühlten sich die Frauen von den Männern unterdrückt und haßten sie deshalb unterbewußt.
    Dieser Haß war so tief verwurzelt, daß er auch jetzt noch,

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