0721 - Die Stimmen der Toten
Impulsaustausch, der nie abreißt.
Diese psionischen Sendungen gehen ständig hin und her, ohne Unterbrechung ..."
„Schon wieder diese unbewiesene Behauptung, es handle sich um PSI-Impulse ...", rief jemand.
Daraus entwickelte sich ein Streitgespräch unter den Wissenschaftlern darüber, um welche Art von Impulsen es sich handelte.
Ich hielt mich da heraus, bildete mir nicht einmal für mich selbst ein Urteil. Denn welche Überlegungen man auch anstellte, sie blieben reine Theorien, und Diskussionen darüber führten zu nichts.
Und sie brachten mich meinem Ziel, Verbindung mit dem Volk der Maahks aufzunehmen, nicht näher.
In diesem Augenblick faßte ich bereits den Entschluß, die Untersuchungen hier abzubrechen und weiterzufliegen. Eine Etappe weiter, zu der 400000 Lichtjahre entfernten Midway-Station.
Vielleicht fanden wir dort die Antworten.
Wichtiger war es jedoch, lebende Maahks zu finden, und die Verhandlungen mit ihnen aufzunehmen.
Früher - noch bevor ich zu meinem Zellaktivator kam - hatte ich mich mit den Maahks immer gut verstanden. Wieso sollte sich das jetzt geändert haben?
Ich gab über Hyperfunk den Befehl durch, die drei Ultraschlachtschiffe schnellstens startklar zu machen und den Kurs nach Midway-Station zu programmieren. Dann veranlaßte ich, daß die Roboter Lookout-Station räumten.
Die Proteste der Wissenschaftler ignorierte ich. 6.
Nachdem wir die 400 000 Lichtjahre von Lookout- nach Midway-Station im Linearflug überwunden hatten, waren wir bereits 800 000 Lichtjahre von der heimatlichen Galaxis entfernt. Und Andromeda war uns bereits viel näher.
Diesmal waren wir vorsichtiger als bei unserem Anflug von Lookout-Station.
Die drei Ultrariesen stießen zuerst zehn Lichtjahre von Midway-Station in den Normalraum zurück. Dort blieben wir aber nur wenige Minuten, um erste Fernortungen vorzunehmen.
Dabei stellte es sich heraus, daß es auch im Gebiet dieses zweiten Weltraumbahnhofes keine Raumschiffskonzentrationen gab. Erst als wir uns davon überzeugt hatten, flogen wir in einer kurzen Linearetappe bis auf zwei Millionen Kilometer an Midway-Station heran.
Dieser zweite Weltraumbahnhof unterschied sich von Lookout-Station in nichts, weder was die Größe, noch die Form anbelangte. Auch .Midway-Station bestand aus drei 35 Kilometer großen Scheiben, die mit ihren kreisförmigen Schmalseiten miteinander verbunden waren.
Und in der Nabe ragte nach beiden Seiten ein 46 Kilometer langer Turm heraus. Es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, daß auch die Masse und Energiekapazität die gleiche wie bei Lookout-Station war.
Ich will gleich vorwegnehmen, daß wir auch hier die gleichen Ortungsergebnisse erhielten, wie bei unserem ersten Anflug an einen Weltraumbahnhof der Maahks.
Das überraschte uns alle, denn keiner hatte angenommen, daß auch diese wichtige Station unbemannt sein würde. Aber alles wies darauf hin.
Ich ließ die Ultraschlachtschiffe in einer Million Kilometer Entfernung stoppen und beschloß, wieder mit einem Beiboot bei der Station anzulegen.
Diesmal ließ ich eine 60-Meter-Koryette ausrüsten und holte auch dreißig Wissenschaftler an Bord, die sich schon bei unserem ersten Einsatz bewährt hatten.
Auf den Landeflächen der drei gigantischen Scheiben war nur ein einziges Raumschiff der Maahks zu sehen, genau so wie beim erstenmal. Und wir fragten uns schon, ob sich alles wiederholen würde.
Anhand unserer gemachten Erfahrungen konnten wir viel zielstrebiger handeln.
Ohne uns erst mit der zeitraubenden Unitersuchung der übrigen Anlagen abzugeben, landeten wir gleich in der Nähe der doppeltürmigen Nabe.
Nur die 20 Mann Stammbesatzung blieben in der Korvette zurück. Die Wissenschaftler, unter ihnen natürlich auch Professor Chachmere und Professor Ballist mit den Bewußtseinsinhalten der beiden Altmutanten, stiegen mit Grek-24 und mir aus. Mir war, als hätte ich das alles schon einmal erlebt. „Keine Gedankenimpulse", meldete Betty Toufry durch Professor Chachmere. „Diese Station ist unbemannt. Hier gibt es kein lebendes Wesen. Aber ..."
Ich wußte, was kommen würde, noch bevor es die Telepathin aussprach - aber das war ja kein Kunststück. „... aber nun empfange ich trotz der Entfernung bereits diese mysteriösen Signale der Toten.
Sie kommen aus dem Nabenturm."
„Wuriu?" wandte ich mich über Sprechfunk an den Späher-Mutanten. „Was können Sie sehen?"
„Was ich sehe, wird Sie nicht überraschen", antwortete er mit Ballists Stimme.
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