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0722 - Böser Zauber in Montmartre

0722 - Böser Zauber in Montmartre

Titel: 0722 - Böser Zauber in Montmartre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es.«
    Der Teufel fuhr herum. Er bekam dabei einen sehr menschlichen Zug, denn er verlor die Beherrschung. Aus seinem Maul löste sich ein irrer Schrei - und das Feuer.
    Noch jemand schrie.
    Es war Simone.
    Blaue Flammen umtanzten sie. Das Feuer an den Händen und Füßen hatte neue Nahrung bekommen, es war zu einer gewaltigen Welle geworden, die Simone überschwemmte - und vernichtete.
    Sie starb.
    Noch einmal zeichnete sich die Gestalt innerhalb des hellen Feuers ab. Da sah sie aus, als wäre sie in die Höhe geworfen worden.
    Yannah sah sie klar vor sich. Das Bild blieb vielleicht für die Dauer von einer Sekunde, dann aber zerfiel die alte Simone innerhalb des Höllenfeuers zu Staub.
    Es war nichts mehr da.
    Das Feuer erlosch. Nur der Teufel stand noch da. Und Yannah starrte ungläubig dorthin, wo die alte Simone noch vor wenigen Augenblicken gelegen hatte.
    Nicht einmal Staub sah sie. Es war, als hätte es den Menschen niemals gegeben.
    Damit musste sie erst fertig werden, aber Asmodis ließ ihr keine Zeit. Er lachte sie aus. »Du hast jetzt erlebt, wie es denen ergeht, die nicht für, sondern gegen mich sind.«
    Yannah nickte. Sprechen konnte sie noch nicht. Der Schock hatte ihr die Kehle zugeschnürt.
    »Und was bist du?«
    Sie hob die Schultern.
    Asmodis aber lachte leise. »Ich kann dich verstehen. Man hat dich in diese Sache hineingezogen. Es wird besser sein, wenn du sie schnell wieder vergisst. Da gibt es nur einen Weg. Du musst die Ringe abnehmen und sie mir geben.«
    »Nein!«
    »Doch! Was willst du damit? Es sind nicht deine. Sie gehören mir. Ja, mir gehören sie.«
    Yannah aber dachte an die Warnung der alten Simone. Sie traute dem Teufel nicht. Das beste Beispiel dafür war der Tod der Frau gewesen.
    Dem Bösen durfte niemand trauen. Und das Böse wurde durch den Teufel vertreten. Durch Simone wusste Yannah, dass der Teufel Furcht vor den Ringen hatte. Das gab ihr wieder Sicherheit. Sie stellte sich eiskalt gegen ihn.
    »Wenn sie dir gehören, dann hol sie dir.« Sie hob beide Arme so weit, bis es in den Schultern schmerzte. »Nimm dir den einen oder anderen Ring, wenn du kannst.«
    »Was willst du?«
    »Du kannst nicht!«, schrie sie ihn an und spürte gleichzeitig, wie Tränen aus ihren Augen strömten.
    »Ja, du kannst es nicht. Es sind die Heiligen Ringe. Sie haben einmal einem Heiligen gehört, der dich damit abwehrte. Aber du hast alles umgedreht. Du hast erklärt, dass es deine Ringe seien. Das stimmt nicht. Tatsächlich hast du Angst vor ihnen. Du kannst sie nicht in deinen Besitz bringen, weil es dir nicht möglich ist. Wahrscheinlich aber schaffst du es, sie zu zerstören, und das werde ich auf keinen Fall zulassen.«
    Der Teufel hatte genau zugehört. Er erstickte beinahe an seiner Wut. Dann sprach er, und seine Worte, die aus dem Maul strömten, wurden vom widerlichen Gestank der Schwefelgase begleitet.
    »Weißt du eigentlich, wem du da widersprochen hast?«
    »Das weiß ich genau.«
    »Ich glaube es einfach nicht. So hirnrissig und dumm kann kein Mensch sein. Ich bin der Teufel! Ich bin seit Beginn der Zeiten da. Ich herrsche über Legionen von Dämonen und Helfern, die nach meinen Befehlen die Menschen knechten. Ist dir das klar?«
    »Sicher, ich weiß viel über dich.«
    »Und dann wagst du es tatsächlich, dich gegen mich zu stellen?«
    »Warum nicht?«
    Er lachte, aber Yannah gewann immer mehr an Sicherheit. »Wo sind denn deine Legionen? Zeige sie mir! Hol sie her, damit sie mich besiegen können. Ich sehe sie nicht, sie sind nicht da, sie sind…«
    »Die Ringe!« schrie er. »Wirf sie weg!«
    »Niemals!«
    Asmodis war nicht dumm. Er merkte genau, dass es ihm nicht gelungen war, die Frau zu überzeugen. Er wollte sich aber einen entsprechend würdigen Abgang verschaffen.
    Aus seinem Maul jagte wieder die Feuerwolke hervor. Nur verschwand sie diesmal nicht.
    Sie blieb, sie breitete sich aus. Im Nu war diese Etage eine einzige Flammenhölle.
    Der Teufel stand mit ausgebreiteten Armen inmitten des Feuers. Wenigstens diesen Triumph wollte er genießen.
    Und Yannah?
    Sie verbrannte nicht. Zum ersten Mal erlebte sie, unter welch einem Schutz sie stand. Das Feuer tanzte vor ihr auf und nieder. Es war mal höher, mal niedriger, es sonderte keinen Brandgeruch ab, und Yannah selbst konnte sich normal bewegen.
    Sie kümmerte sich nicht mehr um den Teufel, als sie sich umdrehte und durch die Flammen ging, als wären diese nicht vorhanden. Sie lief die Treppen hinab, erreichte die untere

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