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0723 - Kobold-Attacke

0723 - Kobold-Attacke

Titel: 0723 - Kobold-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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wird sich hüten«, brummte der Reporter.
    Danach zierte ein gewaltiger Marmeladenfleck sein Hemd.
    »Du verdammtes Rabenaas!«, fuhr der Reporter das Koboldmädchen an. »Ich werde dir…«
    Ixi sprang auf und brachte sich aus der Reichweite seiner zupackenden Hände. »Ich wars nicht«, kreischte sie entsetzt auf. »Ich weiß auch nicht, wie das passiert ist! Eh- eh- echt nicht!«
    Zamorra erhob sich nun ebenfalls.
    »Raus hier«, sagte er scharf. »Es reicht schon, dass wir einen Drachen haben, der das ganze Château auf den Kopf stellt. Einen Kobold brauchen wir nun wirklich nicht auch noch.«
    »Ei- ei- ein Drache?«, stieß Ixi hervor, deren Augen riesengroß wurden. Dabei veränderte sie wieder einmal ihre Hautfarbe, und ihre Kleidung löste sich vorübergehend in Nichts auf. »Doch nicht etwa einen aus dem Drachenland?«
    »Aber sicher!«, bekräftigte Zamorra.
    »Aber Scheiße!«, schrie Ixi auf. »Weißt du nicht, dass die Drachen im Drachenland mörderische, heimtückische, bösartige, wilde, furchtbare, schreckliche, grausige, entsetzliche, möderische, wilde…«
    »Mörderische und wilde hatten wir schon einmal in der Aufzählung«, erinnerte Ted sie. »Wiederholst du deine dummen Sprüche eigentlich immer wie vom Tonband? Den selben Schmus hast du doch schon bei uns wortwörtlich runtergeleiert!«
    »…Bestien sind!«, schloss Ixi unbeeindruckt.
    »So viel also zum Thema Vorurteile«, sagte Ted.
    Die Marmelade an seinem Hemd wurde jetzt auch von einer mit der Butterseite daran klebenden Brötchenhälfte ergänzt. »Ich verschwinde«, sagte Ixi schrill. »Wenn ihr euch unbedingt von einem Drachen auffressen lassen wollt - okay. Aber für mich ist das nix!«
    Sie verschwand von einem Moment zum anderen aus dem Esszimmer.
    »Aha, den zeitlosen Sprung beherrscht sie also auch«, sagte Zamorra trocken.
    Ted wollte das Brötchen von seinem Hemd pflücken, nur saß das fest wie angenäht. Der Reporter schüttelte den Kopf.
    »Ich hoffe, du schleppst uns nicht noch mal solchen Besuch ins Haus«, sagte Nicole.
    Ted zuckte mit den Schultern. »So ganz falsch ist das gar nicht mal, was diese Ixi fordert«, sagte er. »Immerhin könnten wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    »Wie meinst du das?«, wollte Zamorra misstrauisch wissen.
    »Auf der einen Seite können wir einen Dämon aus dem Weg räumen - diesen Baal. Andererseites ergibt sich die Chance, Seneca in die Finger zu bekommen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Wenn es sich um Robert Tendyke handelte, würde ich alle Hebel in Bewegung setzen, um ihn zu befreien«, sagte er. »Aber sein Spiegelwelt-Doppelgänger… Hm, wenn der sich in Gefangenschaft eines Dämons befindet, kann mir das sogar gefallen. So lange kann dieser schräge Vogel dann wenigstens kein Unheil anrichten.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst, cheri ?«, warf Nicole ein. »Vor ein paar Tagen warst du noch der Ansicht, er müsse zurück in die Spiegelwelt!«
    »Da lief er ja auch noch frei herum.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich verstehe dich nicht mehr«, sagte sie.
    »Ich werde jedenfalls nicht so dumm sein, mir eine ganze Welt voller Kobolde ans Bein zu binden!«, erwiderte Zamorra. »Den Klotz überlasse ich lieber unserem Freund Assi.«
    »Wie auch immer«, sagte Ted. »Wenn du nicht willst, erledige ich das eben, Zamorra. Das Koboldland ist mir ziemlich egal, aber ich will diesen Lumpenhund kriegen.«
    »Deine alte Feindschaft gegenüber Tendyke«, vermutete Nicole. »Aber das hier ist nicht Tendyke, sondern Seneca.«
    »Und es ist auch keine Feindschaft«, erwiderte Ted. »Ich mag ihn einfach nicht, das ist alles.«
    »Warum eigentlich? Das hast du uns noch nie erzählt.«
    Ted hob die Brauen. »Das ist allein meine Sache«, sagte er. »Ich traue ihm einfach nicht über den Weg. Sonst noch was?«
    Nicole schmunzelte. »Wenn du dich darum kümmerst - was wird Carlotta dazu sagen?«
    »Das«, erwiderte Ted finster, »interessiert mich im Moment herzlich wenig. Allmählich hab ich es satt, dass sie immer wieder versucht, mich zu bremsen. No risk, no fun!«
    Augenblicke später wurde es eine Etage höher laut.
    Sehr laut…
    ***
    Ixi hatte sich fortteleportiert und tauchte an einer anderen Stelle im Château Montagne wieder auf. Sie war einfach blind gesprungen und sah sich jetzt um.
    Sie befand sich in einem Korridor, an dessen Wänden zwischen Türen und Fenstern große Ölbilder hingen. Die zeigten Personen und Landschaften. Die zum Château gehörenden Ländereien

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