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0723 - Kobold-Attacke

0723 - Kobold-Attacke

Titel: 0723 - Kobold-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Leben.«
    William runzelte die Stirn. »Mit Verlaub, Monsieur, ich will ja nicht an Ihnen Kritik üben, aber sind Sie sicher, dass es gut ist, diesen Tunichtgut auch noch in Schutz zu nehmen? Das bestärkt ihn doch nur darin, mit seinem Unfug weiter zu machen, und beim nächsten Mal noch mehr Flurschaden anzurichten! Entschuldigen Sie, aber Sie boykottieren damit alle meine Erziehungsversuche…«
    »Nun halten Sie mal die Luft an, William«, bat Zamorra. »Es heißt doch, dass Schotten sparsam sind. Sparen Sie für ein paar Minuten Ihren Atem, ja?«
    Williams Kinnlade klappte südpolwärts. Entgeistert starrte er Zamorra an. Dann atmete er tief durch.
    »Ich denke, dass ich das mit Lady Patricia eingehend besprechen werde. Schließlich ist sie meine Arbeitgeberin. Und für den da«, er deutete auf den Jungdrachen, »übernehme ich ab sofort keine Verantwortung mehr. Verzeihung, Monsieur!« Er wandte sich um und entfernte sich mit so raschen wie würdevollen Schritten.
    »Chef, ich wars wirklich nicht«, seufzte Fooly, der seinen Namen seiner typischen Tollpatschigkeit wegen trug. Vor ein paar Jahren war er William buchstäblich über den Weg gelaufen und von diesem gewissermaßen »adoptiert« worden. Seither bezeichnet er sich selbst als Zamorras Glücksdrache.
    »Ich nehme an, es war das Koboldmädchen?«, fragte Zamorra.
    Foolys Telleraugen schienen noch größer und runder zu werden.
    »Kobold?«, ächzte er. »Ah - deshalb also. Ich hätte es mir denken können. Sie griff mich einfach an, beschimpfte mich, wickelte mich und sich in den Teppich, und dann ist sie davongelaufen. Da - da ist sie verschwunden. Ich habs noch gesehen.« Er wies auf das letzte Bild der Galerie, das Château Montagne vor einem großen Regenbogen zeigte.
    »Ich glaube, wir sollten dieses Bild verschenken«, schlug Nicole trocken vor. »Warum hat der Fremde, der den Safe geöffnet hat, nicht dieses Bild geklaut statt das, welches mir April Hedgeson geschenkt hat?«
    »Der Typ, der jetzt wohl als einarmiger Bandit herumläuft, falls er noch lebt?«, warf Ted sarkastisch ein.
    »Woher weißt du das denn schon wieder?«, fragte Nicole.
    »Ich bin Reporter. Ich habe überall meine Augen und Ohren und Informanten.« Ted grinste. »Du hast vor zwei Tagen mit Carlotta telefoniert.«
    Zamorra war inzwischen zu Fooly hinübergegangen und legte dem 1,20 Meter großen Jungdrachen die Hand auf die Schulter. »William hat das Koboldmädchen nicht gesehen, nehme ich an?«
    »Weiß ich nicht, Chef«, murrte der Drache. »Ich hatte genug mit mir selbst zu tun. Stell dir vor, sie hat mich auch noch auf die Nase gehauen. Einfach so. Dabei habe ich ihr überhaupt nichts getan. Ich habe noch im Leben nicht einem Kobold etwas getan.«
    »Was ist das eigentlich für eine Feindschaft?«, fragte Ted. »Diese Ixi schimpft auf die Drachen vom Drachenland, bezeichnet sie als wilde Bestien…«
    »Ich weiß nichts davon«, sagte Fooly traurig. »Wirklich nicht. Ich bin nie im Koboldland gewesen, und mein Eltern auch nicht. Aber mein Elter erzählte mir einmal eine Geschichte von bösen Kobolden, die das Drachenland überfielen und ganz schlimme Dinge mit den Drachen angestellt haben.«
    Es war der Moment, in dem die Kobolde Château Montagne überfielen…
    ***
    Sam Dios alias Asmodis suchte und fand den Kobold Broxo unter einer von Frankfurts Mainbrücken. Der Kobold sah äußerst unglücklich aus. Er hatte eine kleine Auseinandersetzung mit bösen Menschen hinter sich und war zu dem Zeitpunkt noch nicht wieder kräftig genug gewesen, um sich mit Magie wehren zu können.
    Der Ex-Teufel hockte sich neben dem zerrupften Kobold auf den Boden.
    »Es stimmt, was du sagst. Der Dämon ist tatsächlich Baal.«
    »Hat jemals einer von uns Euch angelogen, Herr?«, schluchzte Broxo.
    »Ich musste das prüfen. Denn ich ging davon aus, dass Baal schon seit mehr als zweitausend Jahren tot ist. Aber irgendwie hat er seinen Tod überlebt. Erzähl mir mehr über ihn. Erzähl mir alles, was du weißt. Jede Einzelheit kann wichtig sein. Wenn ich euch helfen soll, muss ich restlos alles wissen, über Baal und auch über seinen Gefangenen Seneca.«
    Und Broxo begann stockend, dann sicherer werdend, zu erzählen.
    Der alte Glanz kehrte in seine Augen zurück. Der Herr Asmodis glaubte ihm endlich!
    Und er würde tatsächlich helfen!
    ***
    Ixi war ins Koboldland zurück gekehrt. Sie war sicher, es gerade noch geschafft zu haben, ehe der Drache sie ermorden und auffressen konnte. Hastig

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