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0724 - Vampirträume

0724 - Vampirträume

Titel: 0724 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Geschichte nur mit ein paar Grunzern geantwortet, als sei ihm klar, dass kein Wort davon wahr sein konnte. Auch jetzt war er wohl der Ansicht, einem Phantom hinterher zu jagen.
    »Wenn du dir so sicher bist«, sagte er nach einem Moment, »dann fordern wir Verstärkung an und riegeln den ganzen scheiß Strand ab.«
    O'Neill blieb stehen. »Wann begreifst du endlich, wovon ich rede? Ich habe ein ganzes Magazin abgefeuert und Hope läuft immer noch herum. Sie ist ein Monster, Obadiah. Kein Kollege ist auf so etwas vorbereitet.«
    »Vielleicht hast du einfach nur daneben geschossen. Ist dir der Gedanke schon mal gekommen?«
    Mühsam unterdrückte O'Neill den Wunsch ihm ins Gesicht zu schlagen. »Nein«, sagte er, bevor er sich abwandte. »Der Gedanke ist mir noch nicht gekommen.«
    Allerdings zweifelte er langsam daran, wirklich auf der richtigen Spur zu sein, denn der Strand wirkte tatsächlich menschenleer. Im Süden sah O'Neill die Lichter der Hafenanlagen, aber hier war alles dunkel. Wenn Hope auf der Suche nach Beute war, hatte sie sich einen denkbar schlechten Ort ausgesucht.
    Plötzlich spürte er eine Hand auf seinem Arm.
    »Hörst du das?«, flüsterte Obadiah.
    O'Neill legte den Kopf schräg und versuchte, über das Rauschen der Brandung andere Geräusche wahrzunehmen, aber so sehr er sich auch anstrengte, es gelang ihm nicht.
    »Ich höre nichts«, sagte er.
    Obadiah ging ein paar Schritte vor. »Jetzt hat es aufgehört. Es waren Stimmen. Sie klangen wie ein Sprechchor im Stadion.«
    O'Neills Herz schlug schneller. »Aus welcher Richtung?«
    »Da lang.«
    Seine Aufregung schien ansteckend zu sein, denn Obadiah begann auf einige Felsen zuzulaufen und tastete währenddessen nach dem Griff seines Flammenwerfers. Die Stimmen hatten ihn wohl verstört.
    O'Neill sah sich noch um, als Obadiah plötzlich zu Boden ging und hinter einem Felsen Deckung suchte. Er fragte nicht, sondern warf sich ebenfalls in den Sand. Wie ein Soldat robbte er hinter den Felsen.
    »Was ist los?«
    »Eine große Gruppe nähert sich uns. Ich kann ihre Schritte hören.«
    Er hat das wirklich drauf, dachte O'Neill und spähte vorsichtig an dem Felsen vorbei.
    Und dann sah er sie.
    Tulis-Yon. Ihre Wolfsaugen leuchteten in der Dunkelheit.
    Neben ihm begann Obadiah leise zu fluchen.
    »Scheiße«, flüsterte er immer wieder. »Scheiße, Scheiße, Scheiße…«
    In ungeordneten Reihen verließen die Tulis-Yon den Platz vor der Höhle. Agkar schritt stolz voran, die anderen folgten ihm, während sie nach und nach in ihre Wolfsgestalt wechselten. Nicht jeder schien seinen Platz zu kennen, und so gab es eine Verwirrung, die Baal ausnutzte. Er wich langsam in die Schatten der Felsen zurück. Wenn er richtig gezählt hatte, waren sämtliche Tulis-Yon an dem Trupp beteiligt. Eine so günstige Gelegenheit bekam er vielleicht nie wieder.
    Ist Kuang-shi wirklich allein?, fragte er sich. Ist er doch so leichtsinnig?
    Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Er wusste nicht, woher der dicke Asiate gekommen war, aber er stand plötzlich vor ihm und starrte ihn an. Baal hätte dem Drang, den Tulis-Yon umzubringen, am liebsten nachgegeben, aber durch das Feuer wären die anderen alarmiert worden. Zwar war er sich sicher, achtzig Tulis-Yon besiegen zu können, doch das hätte Kuang-shi Zeit zur Flucht gegeben.
    Also ging er einfach an dem Asiaten vorbei und hoffte, dass Hopes Aussehen als Tarnung reichte. Baal spürte die Blicke des Tulis-Yon im Rücken, als er zu der Truppe aufschloss. Fast alle hatten den Sandplatz verlassen, und er zählte zu den letzten.
    Dann schoss der Asiate plötzlich an ihm vorbei, viel schneller und agiler, als es seine Körperform glauben machte. Baals Blicke durchdrangen die Dunkelheit, folgten ihm, bis er Agkar erreichte, dessen Arm berührte und in den Sand gestoßen wurde.
    »Verschwinde, Chang«, hörte er mit seinem feinen Gehör Agkar sagen. »Dein Platz ist am Ende der Reihe.«
    Der Asiate lallte ein paar gutturale Laute und fing sich einen Tritt ein. Trotzdem probierte er es erneut, lallte und zeigte auf die Felsen, aber Agkar schlug in immer wieder zur Seite. Nach dem letzten Schlag stand Chang nicht mehr auf.
    Niemand hört auf einen stummen Sklaven, dachte Baal und erlaubte sich ein Lächeln. LUZIFER muss mir wohl gesonnen sein, wenn er mir solches Glück schenkt.
    Er wartete, bis die Tulis-Yon im Labyrinth verschwunden waren, bevor er sich umdrehte und die Augen schloss.
    Jeffrey, sagte er telepathisch. Höre meinen

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