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0726 - Halias Höllenreiter

0726 - Halias Höllenreiter

Titel: 0726 - Halias Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Inderin lauschte angestrengt.
    Aber es war nichts mehr zu hören. Sollte sie sich getäuscht haben?
    Mit der Fußspitze stieß Asha Devi eine angelehnte Tür auf. Dahinter befand sich ein eleganter Salon, im Stil des späten 19. Jahrhunderts eingerichtet.
    Der Raum war leer.
    Auch nebenan konnte Asha Devi keinen lebenden Menschen und keine Leiche entdecken.
    Und auch keine Dämonin…
    Spielte diese Halia Katz und Maus mit ihr? Halia musste sehr gefährlich sein. Der Polizistin war ans Herz gelegt worden, die Schwarzblütige so schnell wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen…
    Die Inderin betrat nun Antoine Ramparts Arbeitszimmer.
    Der Hausherr saß hinter seinem Schreibtisch. Mit toten Augen schien er die Polizistin anzustarren.
    Sein Körper war gegen die Tischplatte gelehnt, sodass er nicht Umfallen konnte.
    Jedenfalls war Rampart mausetot. Sein Genick war gebrochen. Der Kopf stand in einem unnatürlichen Winkel vom Hals ab.
    Asha Devi kniff die Augen zusammen. Neben dem Millionär lag der Hörer des Telefons auf dem Schreibtisch. Leise ertönte das Besetztzeichen.
    Hatte der Hausherr vor seinem Tod noch telefoniert? Und wenn ja, mit wem?
    Asha Devi hatte keinen Zweifel daran, dass der Tote Antoine Rampart war. Sie hatte sich ihn und Jane Westley von diesem aufgeblasenen Masref genau beschreiben lassen.
    Wo war Jane Westley?
    Die Polizistin setzte ihre Durchsuchung fort. Plötzlich hörte sie wieder ein leises Geräusch. Sie checkte noch ein paar Räume durch.
    Dann betrat sie das Schlafzimmer.
    Jane Westley lag zwischen Bett und Kleiderschrank. Sie war verletzt, hatte eine Platzwunde am Kopf. Aber die blonde Frau war bei Bewusstsein. Sie weinte lautlos vor sich hin.
    Die Tränen rannen aus ihren blinden Augen über die Wangen hinab.
    »Wer ist da?«, fragte sie in die Stille hinein. »Antoine, bist du das?«
    Asha Devi biss sich auf die Unterlippe. In solchen Momenten hasste sie ihren Job. Sie würde Jane Westley beibringen müssen, dass ihr Freund tot war.
    Aber nicht in diesem Moment, bei Brahma und Shiva!
    »Miss Westley?« Die Polizistin versuchte, beruhigend zu klingen. »Ich bin von der Demon Police. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen…«
    Erst jetzt bemerkte die Inderin, dass Jane Westley am ganzen Leib zitterte. Sie kniete sich neben ihr nieder und nahm sie schwesterlich in die Arme.
    Dabei legte sie für einen Moment ihre Gebetsmühle beiseite.
    »Was ist geschehen?«, fragte die Polizistin leise.
    »Ich - ich weiß nicht so genau. Etwas hat mich hoch in die Luft geschleudert. Dann bin ich mit dem Kopf gegen etwas Hartes gerammt worden. Wahrscheinlich eine Wand. Ich fiel hinunter und hörte ein paar furchtbare Schreie. Ich war vor Entsetzen wie gelähmt. Plötzlich ist eine Art Sturm entstanden. Aber nicht draußen, auf den Straßen. Sondern innerhalb der Wohnung.«
    »Ein Sturm?«
    »Ja, aber kein normales Gewitter mit heftigen Böen. Auch kein Orkan oder so etwas. Es war mehr ein Sturm des Hasses. Ein Ausbruch des Bösen. Das klingt verrückt, aber…«
    Jane Westley wollte noch mehr sagen. Doch in diesem Moment wurde sie von einem irrsinnigen Gelächter unterbrochen.
    Asha Devi wirbelte herum.
    Ein Mann stürzte sich auf sie. Er hatte ein langes Tranchiermesser hoch über den Kopf erhoben!
    ***
    Die Inderin fluchte.
    Während ihrer Laufbahn bei der Demon Police hatte sie schon mehr als genug Besessene gesehen.
    Und dieser ältere Mann in Butler-Kleidung war so von einem Dämon besessen, wie man nur sein konnte.
    Sein Gesicht war so verzerrt, dass es eher dem eines tollwütigen Pavians glich. Er hatte Schaum auf den Lippen. Und in seinen kleinen Augen glitzerte der Wahnsinn.
    Asha Devi kreuzte die Arme zur Messerabwehr.
    Die Waffe stieß herab!
    Die Polizistin konnte den Besessenen zwar für den Moment stoppen. Doch seine Kräfte waren so übermenschlich stark, dass er sie zur Seite schleuderte.
    Asha Devi knallte mit dem Kopf gegen die Wand. Doch sofort kam sie wieder hoch.
    Die blinde Jane Westley lag immer noch hilflos am Boden. Auf ihrem Gesicht war nichts als grenzenlose Verständnislosigkeit abzulesen. Sie konnte natürlich nicht begreifen, in welcher tödlichen Gefahr sie sich befand.
    Der Rasende wollte Jane Westley abstechen.
    Asha Devi schnellte hoch und riss ihn mit einem Sprung zu Boden. Auf ihre Gebetsmühle konnte sie sich jetzt ohnehin nicht verlassen. Die half nur gegen echte Dämonen, nicht gegen besessene Menschen.
    Den verrückt gewordenen Butler würde sie mit bloßen Händen

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