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0727 - Spezialisten der Nacht

Titel: 0727 - Spezialisten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich dabei", erklärte Pestnor energisch. „Und nichts wird mich davon abhalten."
    „Bedenken Sie, daß die Gefahr besteht, daß Ihnen ein Lare Ihren prächtig gewölbten Bauch aufschneidet", sagte Qwogg.
    „Vielleicht werden Sie gar als Geisel genommen und gräßlich gefoltert?"
    „Halten Sie den Mund", schrie der Beauftragte des Obersten Verwalters.
    „Ich wollte Sie nur vor einem gräßlichen Ende bewahren", entgegnete Qwogg, der sich bei diesen Worten übertrieben fürsorglich gab. Pestnor wandte ihm erbost den Rücken zu.
    „Pestnor und ich fliegen allein", bestimmte ich. „Ihr wißt, wie ihr euch zu verhalten habt, falls man uns dort unten nicht so behandelt, wie wir es uns wünschen."
    „Wir werden eine Demonstration unserer Macht geben müssen", wandte Pewwo, mein Stellvertreter ein.
    „Das wird sich zeigen", erwiderte ich. Dabei gab ich Pestnor einen Wink. Zusammen mit ihm verließ ich die Hauptleitzentrale, und schon kurz darauf lösten wir uns mit der Beikapsel von der ERRYOG. Pestnor verhielt sich schweigsam. Gern hätte ich gewußt, was jetzt hinter seiner Stirn vorging.
    Als wir die obersten Luftschichten der Atmosphäre des Laren-Planeten erreichten, erhielten wir mehrere Funkanweisungen, mit denen wir zu einer der großen Städte geleitet wurden. Wir bemerkten zahlreiche, bewaffnete Flugzeuge, die uns erwarteten.
    Die Welt der Laren war vollkommen erschlossen. Wohin wir auch blickten, wir sahen von der Zivilisation geprägtes Land. Auf den Meeren herrschte lebhafter Schiffsverkehr. Überall arbeiteten Fabriken. Dennoch war der Grad der Umweltverschmutzung, durch die so viele Planeten in unserer Heimatgalaxis verwüstet worden waren, hier gering. Dieser Eindruck bestätigte sich auch, als wir von wenigstens zweihundert Militärflugzeugen eskortiert auf einem weiten Flugfeld vor einer großen Stadt landeten. In aller Eile war ein rotes Quadrat für uns markiert worden.
    „Sehen Sie sich das an", entfuhr es mir unwillkürlich. Ich deutete durch die Frontkuppel der Kapsel hinaus. „Es wimmelt nur so von Militär."
    Ich ließ das kleine Raumschiff absinken und fuhr die Landestützen aus. Hohe Gebäude umgaben den Flughafen, der sonst für Flugzeuge vorgesehen sein mochte, auf dem jetzt aber keine einzige Maschine stand. Dafür hatten die Laren schwere Boden-Kampffahrzeuge aufgefahren, die das gesamte Landefeld umsäumten. Angesichts dieses waffenstarrenden Empfangskomitees schien Pestnor zu bereuen, daß er mitgekommen war.
    „Sie können hier in der Kapsel bleiben", sagte ich.
    „Ich gehe mit", erklärte er mit einer Stimme, die Entschlossenheit zeigen sollte, mir aber nur bewies, wie unwohl er sich unter seinen Schuppen fühlte. „Wir werden diese gnadenlosen Bestien in ihre Schranken verweisen."
    Die Laren Der Beauftragte des Obersten Verwalters überragte mich zwar weit, aber als wir aus der Schleuse der Kapsel stiegen und uns einem Gebäude näherten, das das Nervenzentrum des Flughafens zu bilden schien, hatte ich den Eindruck, daß Pestnor sich hinter mir versteckte.
    „Nehmen Sie die Hand von der Waffe", sagte ich ihm. „Wir wollen keine Mißverständnisse, und wenn es eine Auseinandersetzung geben sollte, so werden Sie sie nicht mit einer Handfeuerwaffe bewältigen."
    Er gehorchte.
    Als wir bis auf hundert Schritte an das Empfangsgebäude herangekommen waren, kamen uns zehn Laren entgegen.
    Sie trugen leuchtendrote Anzüge, die eng an ihrem Körper anlagen, so daß wir ihre Gestalt mühelos erkennen konnten. Sie waren von ähnlicher Gestalt wie wir, aber wesentlich kleiner.
    Selbst ich überragte sie fast um eine halbe Körperlänge.
    Dennoch erschienen sie mir kraftvoll und elegant.
    „Jetzt wissen wir wenigstens, nach welchem Vorbild sie den Kopfteil ihrer Raumschiffe geformt haben", bemerkte Pestnor, der nun neben mir ging. „Nach ihrem eigenen."
    Ihre Haut war tief schwarz. Daraus leuchteten die smaragdgrünen Augen und die gelben Lippen deutlich hervor. Ihr Haar hatte eine goldgelbe bis kupferrote Tönung und wölbte sich zu einem Aufbau auf, das mich entfernt an ein Vogelnest erinnerte. Zunächst glaubte ich, daß dieser Haarschmuck künstlich hergestellt war. Als wir uns jedoch direkt gegenüberstanden, sah ich, daß es echt war und daß die Laren auch keine Schuppenhaut besaßen. Für mich war das die vielleicht überraschendste Beobachtung.
    Einer von ihnen trat auf mich zu und hob beide Arme.
    „Seid willkommen auf Larhat, der Welt der Kultur und des Friedens", rief er

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