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0728 - Lichter der Verdammnis

0728 - Lichter der Verdammnis

Titel: 0728 - Lichter der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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vor vielen Jahren schon einmal freiwillig gegeben. Tendyke hatte versuchen wollen, mehr darüber herauszufinden. Mit seinem Erfahrungsschatz aus annähernd fünfhundert Lebensjahren standen die Chancen dafür theoretisch gut. In der Praxis sah es so aus, dass Ombre Tendyke den Stab geklaut hatte.
    Stillschweigend hatten Tendyke und Zamorra ihm den Stab dann belassen. Ombre hatte ihn mehr als einmal gut gebrauchen können.
    Aber in Senecas gierigen Händen hatte diese Waffe nichts zu suchen.
    Zamorra war nicht sicher, ob in der Spiegelwelt ein Gegenstück zu diesem Stab existierte. Es gab doch einige Dinge, in denen die beiden Welten voneinander abwichen. Durch ein Zeitparadox war die Spiegelwelt entstanden, und zog gleich eine ebenso lange Historie hinter sich her wie die Originalwelt, aber seltsamerweise gab es Unterschiede nicht erst seit dem Moment der Spiegelung, sondern auch rückgreifend. So waren die beiden Amulettwesen Taran und Shirona, die hier aus zwei verschiedenen Amuletten entstanden waren, drüben eine einzige Figur mit den Charaktereigenschaften beider…
    Pater Ralph, der Geistliche des kleinen Dorfes unterhalb von Château Montagne, besaß in beiden Welten den gleichen positiven Charakter, während Zamorras und Nicoles Doppelgänger absolut bösartig waren und der Spiegelwelt-Zamorra anstrebte, zum Dämon zu werden.
    Ähnlich mochte es mit magischen Waffen sein. Und vielleicht gab es drüben auch noch ein paar kleine Gemeinheiten, die wiederum in der richtigen Welt keine Entsprechung besaßen…
    Wie auch immer: Ty Seneca durfte den Ju-Ju-Stab nicht behalten und mit zurück in seine Welt nehmen, wenn er denn irgendwann einmal den Rückweg dorthin fand.
    Das zu bewirken war ohnehin Zamorras Absicht - er wollte Seneca los werden. Sollte der in der Spiegelwelt weiter Unheil anrichten. Hier brauchte das kein Mensch!
    Immerhin, Seneca hatte seinerseits schon versucht, an Zamorra heranzukommen. Vermutlich wollte er ihn zwingen, ihm den Weg zurück zu öffnen.
    Dabei hätte es dieses Zwanges nicht einmal bedurft…
    Zamorra dachte über sein weiteres Vorgehen nach. Es hatte keinen Sinn, durch das Labyrinth zu tappen und blindlings zu suchen. Vielleicht sollte er einfach wieder einmal ausprobieren, sich an ein Ziel zu wünschen - genauer gesagt, an eine Zielperson bzw. einen Zielgegenstand!
    Er ahnte nicht, dass Ombre nur kurz zuvor schon auf die gleiche Idee gekommen war…
    Und Zamorra stellte sich als Ziel Ty Seneca vor.
    Der würde eine verdammte Überraschung erleben, wenn es tatsächlich funktionierte und Zamorra unmittelbar neben ihm auftauchte, obgleich Seneca sich schon in Sicherheit wähnte…
    Zamorra konzentrierte sich auf den Transport.
    Und es funktionierte!
    ***
    Yves Cascal materialisierte zu seiner Überraschung wieder in dem Raum, in welchen er gemeinsam mit Zamorra gelangt war, als die mit dem Höllenlicht erhellte Kammer verließen.
    Da war die zerstörte Tür, da waren der Tisch und der Sessel - da war die leere Schatulle.
    Und da war Rico Calderone, der über ein Papier gebeugt war und jetzt heftig zusammenzuckte.
    Die beiden Männer starrten sich an.
    »So sieht man sich wieder, du Lump«, sagte Cascal. »Du kannst machen, was du willst… Du entkommst mir nicht mehr.«
    Langsam ging er auf den Tisch zu.
    Calderone grinste. Unbeeindruckt rollte er das rot beschriebene Papier zusammen und ließ es in der Innentasche seiner Jacke verschwinden. Er bewegte sich ruhig und gelassen.
    Bis zu dem Moment, in welchem seine Hand von der Jackentasche zum Holster glitt und er blitzschnell seine Pistole zog. Aus der Bewegung heraus feuerte er.
    Cascal spürte einen Schlag unter dem linken Schlüsselbein und wurde herumgerissen. Er hatte noch versucht auszuweichen, aber es gelang ihm nicht ganz. Schmerz spürte er in diesem Moment nicht, nur Erstaunen darüber, dass es Calderone gelungen war, ihn zu überrumpeln.
    Die Wucht, die hinter der Kugel steckte, trieb ihn ein paar taumelnde Schritte zurück, einen Sturz konnte er gerade noch verhindern. Seine rechte Hand glitt zur Waffe. Er schoss zurück. Aber auch diesmal war Calderone schneller. Er entging dem Geschoss, das hinter ihm in die Wand einschlug und sie zum Aufglühen brachte.
    Calderone schoss erneut.
    Diesmal rechnete Cascal damit. Er wich zur Seite aus und zielte diesmal besser. Doch ehe er abdrücken konnte, schmetterte ihm eine weitere Kugel die Waffe aus der Hand.
    Die Schulterwunde behinderte ihn nur teilweise, als er sich jetzt

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