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0729 - Laurins finsteres Reich

0729 - Laurins finsteres Reich

Titel: 0729 - Laurins finsteres Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Außenbeleuchtung im Innern und drückte ihn nach unten.
    Das Licht erlosch.
    Die Reaktion darauf war ein schrilles Lachen. »Bist du fast an der Tür, Sinclair? Willst du im Dunkeln kommen? Sollen wir dich nicht sehen?«
    »Keine Sorge, ich komme schon.« Ich war bei dieser Antwort bis dicht an die Tür herangetreten, huschte dann aber zurück, ohne einen Blick nach draußen geworfen zu haben.
    Ich wäre ein Idiot gewesen, wäre ich jetzt ins Freie getreten. Nein, auch mir mußte man einen Trick zugestehen.
    Es gab einen Hinterausgang. Ich hatte mich vorhin umgesehen und den Knick an der linken Seite gesehen. Dort huschte ich in einen schmalen Gang. An der linken Seite wurde er durch hell gestrichene Einbauschränke markiert. Am Ende befand sich eine schmale Tür. Ich öffnete sie und gelangte in einen kalten Stall, in dem zahlreiche zurechtgeschnittene Holzstücke lagerten.
    An ihnen huschte ich vorbei.
    Dann sah ich die Stalltür.
    Sie war sehr niedrig, so daß ich mich ducken mußte. Aber ich kam hindurch und war auch froh, daß sie nicht quietschte. Ich hatte mich außer der Beretta mit dem Dolch bewaffnet, weil ich einen Schuß nicht riskieren wollte, wenn ich angegriffen wurde.
    Der Schnee fiel dicht wie eine Decke.
    Es war nicht viel zu erkennen, was mir allerdings auch half. So würden es die teuflischen Zwerge sehr schwer haben, ihren Gegner auszumachen.
    Der Schnee lag schon ziemlich dick. Er pappte unter meinen Sohlen, als ich geduckt an der Hauswand entlangstiefelte. Die Flocken wirbelten von der Seite her gegen mich.
    Vor dem Haus regte sich Diablita darüber auf, daß ich noch nicht erschienen war, aber das störte mich überhaupt nicht.
    Daß ich das Haus durch einen Hinterausgang verlassen könnte, damit hatten sie wohl nicht gerechnet. Jedenfalls entdeckte ich keine Wachen.
    Schon bald fiel mein Blick auf die Straße. Sie war deshalb zu sehen, weil dort die Laternen leuchteten. Durch ihren Schein wirbelten ebenfalls immens dicke Wolken aus Schnee, so daß sie diese Lichtflecken zu geisterhaften Gebilden machten.
    An der Schmalseite des Hauses blieb ich stehen. Auf dem Boden lag der frische Schnee wie weiße Watte. Ich ließ den Dolch verschwinden und holte statt dessen mein Kreuz hervor. Als es meine Hand berührte, fühlte ich eine gewisse Sicherheit, die mich umgab.
    Ich ging weiter. Schneeflocken peitschten gegen mein Gesicht. Ich duckte mich, schaute aber nach vorn, und da sah ich sie stehen.
    Diablita überragte ihre kleinen Helfer. Sie wirkte wie eine Statue, die sich gegen den herabfallenden Schnee und den harten Wind gestemmt hatte. Mit der rechten Hand umklammerte sie eine Waffe. Es war ein langer Stock. Ich konnte ihn nicht genau erkennen, sah allerdings die Spitze an seinem Ende, die sich jetzt bewegte, als Diablita die Waffe nach vorn drückte und gegen die Tür deutete.
    »Gut, Sinclair, wenn du dich nicht traust, dann komme ich. Und ich werde meine Helfer mitbringen.«
    Die hatten auf derartige Worte nur gewartet. Bisher konnte ich sie wegen des dichten Schneefalls kaum sehen. Aber die kleinen Klumpen am Boden bewegten sich plötzlich. Sie liefen auf die Tür zu, verteilten sich auch, und ich wollte auf keinen Fall, daß diese Bestien in das Haus eindrangen, wo ich Margot Lechner allein zurückgelassen hatte.
    »Keine Sorge!« rief ich in den wirbelnden Flockenwirbel hinein. »Ich bin schon hier, Diablita!«
    ***
    Damit hatte ich sie überrascht!
    Trotz der schlechten Sicht sah ich, daß sie beinahe auf der Stelle vereiste.
    Auch die Zwerge gingen nicht weiter. Ich aber bewegte mich auf diese Feinde zu.
    Ich hatte das Kreuz. Wenn Diablitas Geist tatsächlich in Trudi Lechners Körper hineingefahren war, dann mußte damit auch eine gewisse Erinnerung zurückgekehrt sein. Erinnerung an Zeiten, die lange zurücklagen, als es noch einen Hector de Valois gab, der das Kreuz ebenfalls besessen hatte.
    Jetzt drehte sie sich.
    Wie sie mich sah, wußte ich nicht. Ich konnte mir aber vorstellen, daß ich ihr wie ein Gespenst erscheinen mußte. Zudem hielt ich meinen Talisman sichtbar in der Hand.
    »Nun, Diablita? Erinnerst du dich?«
    Sie sagte nichts.
    Ich ging weiter. Stoppte schon nach zwei Schritten, weil ich ihre Helfer nicht aus den Augen verlieren wollte. Sie waren für mich ebenso wichtig wie die Königin selbst.
    Wir schwiegen.
    Nur das Rieseln des Schnees war zu hören. Bald würde von dem Ort nicht mehr viel zu sehen sein, wenn es weiterhin so schneite. Überhaupt ließ sich kein

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