0729 - Nullbewahrer
Captain Kosum-Vrange!" sagte er streng.
Sequest Kosum-Vrange blickte auf.
„Und wenn Sie es nicht können fassen, der Kasten wird uns nicht verlassen!" deklamierte er grinsend.
„Ph!" machte Kosum.
„Der zweite Reimeschmied in der Familie", stellte Gucky fest.
Eine zweite Stadt wanderte auf den Teleskopschirm, ganz in der Nähe von Zgohkan, auf einem zirka sechshundert Meter hohen Plateau gelegen.
„Das ist Tigair", erklärte Olw. „Eine außerordentlich gut erhaltene Stadt der Ureinwohner."
„Am Rand von Tigair sehe ich eine Kette gleißend heller Punkte", berichtete der Mausbiber. „Worum handelt es sich dabei, alter Nachtportier?"
Da Olw inzwischen mit den Eigenheiten Guckys einigermaßen vertraut war, regte er sich über die Verfälschung seines Titels nicht auf, sondern antwortete ruhig: „Es handelt sich um Sperrfeld-Projektoren. Die Stadt Tigair wurde zur verbotenen Zone erklärt, nachdem man festgestellt hatte, daß keiner der Besucher, die dort eindrangen, wieder herauskam und nachdem auch ein starkes Suchkommando der Streitkräfte sich scheinbar in Luft aufgelöst hatte."
Guckys Nagezahn wurde mehr und mehr entblößt, bis er schließlich in voller Größe zu sehen war.
Mentro Kosum, der sich nach dem Ilt umgewandt hatte, erschrak und sagte: „Du bist verrückt, Mausehund! Dazu gebe ich niemals meine Erlaubnis!"!
„Schau an!" sagte der Ilt. „Mentro als Telepath! Erinnerst du dich noch an den goldenen Bhigwar-Tempel auf Jadudash und wie wir mit den bezaubernden..."
„Aufhören!" schrie Kosum erzürnt. „Du hast es gerade nötig."
Er seufzte resignierend.
„Was schlägst du vor, Gucky?"
„Du hast es erraten", meinte der Ilt. „Eine verbotene Zone bietet sich uns förmlich als Operationsbasis an. Also werden wir zuerst nach Tigair springen, dort die Lage sondieren und dann den kleinen Hopser nach Zgohkan unternehmen."
Olw gab eine Reihe erregter Klicklaute von sich, fuchtelte mit den Armen und sagte: „Aber niemand weiß, welche Gefahren in Tigair lauern!
Es müssen ungeheuerliche Gefahren sein: unsichtbar, schrecklich, grausam und unüberwindlich!"
„Letzteres streite ich entschieden ab!" erklärte der Mausbiber energisch. „Schließlich kann nur einer unüberwindlich sein - und das bin ich, der Retter des Universums und Überall-zugleich-Töter."
Er wölbte die Brust vor.
„Ich, Gucky, werde den Poltergeistern von Tigair einen solchen Schrecken einjagen, daß sie sich in die..."
„Gucky...!" rief Mentro Kosum mahnend.
Der Ilt unterbrach sich, ließ seinen Nagezahn verschwinden und maulte: „Nie darf ich sagen, was ich möchte. Ich bin schon richtiggehend frustriert."
„In Tigair wirst du vielleicht deine Frustration los, Mausehund!"
meinte Kosum grimmig. „Hoffentlich nicht auch das Leben!"
5.
Nullbewahrer Mitron beobachtete seinen Wganan aufmerksam.
Nedir nahm sich aus jeder Eßschale, die für seinen Herrn bestimmt war, eine Probe und füllte sie in eines der vielen Schälchen, die für diesen Zweck bereitstanden. Von den Getränken füllte er Proben in kleine zylindrische Gläser.
Als er seine Vorbereitungen beendet hatte, griff er zum Schöpfmesser und führte alle Proben zum Mund. Er schluckte und kaute und trank zwischendurch die Probiergläser aus.
Mitron fühlte sich einigermaßen beruhigt, als nichts geschah, was auf eine Vergiftung hinwies. Doch ein Rest von Besorgnis blieb. Mitron wußte noch nicht mit absoluter Sicherheit, ob die zweieinhalb Gnodom Sarpossan, die seinem Wganan verabreicht worden waren, genügt hatten, um ihn wirksam genug gegen Vrandorsanin zu sensibilisieren.
Diese Probe stand noch aus.
Nachdem Nedir alle Schälchen und Gläser geleert hatte, schickte Mitron die beiden Leibwächter, die sonst während der Mahlzeiten über seine Sicherheit wachten, hinaus.
Außer Nedir blieb nur noch sein Spezialroboter Gwat-336 zurück, eine intelligente Maschine, die nicht dem unmittelbaren Schutz Mitrons diente, sondern seiner Unterhaltung und medizinischen Überwachung.
„Gib es ihm!" befahl Mitron seinem Roboter.
Gwat-336 legte eine kleine Öffnung an seinem Rumpf frei, griff mit einem peitschenschnurähnlichen Tentakelarm hinein und holte eine kleine Metallschale heraus, aus der Dampf stieg, als er den Deckel öffnete.
Er reichte die Schale dem Wganan.
„Iß!" befahl der Nullbewahrer.
Nedir zögerte nur einen Augenblick lang, dann tauchte er sein Schöpfmesser in die Schale, füllte die kleine Kelle und führte die
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