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0729 - Nullbewahrer

Titel: 0729 - Nullbewahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Probe zum Mund.
    Wieder kaute und schluckte er -und im nächsten Moment brach er zusammen und wälzte sich zuckend auf dem Boden.
    „Eindeutig positiv!" stellte Mitron zufrieden fest.
    Er wandte sich wieder an seinen Spezialroboter.
    „Versorge ihn!"
    Gwat-336 hob den in Krämpfen zuckenden Körper des Wganans auf und verließ das Zimmer.
    Mitron war allein. Mit gutem Appetit langte er zu. Er wußte, daß ihm die Speisen nicht schaden konnten und daß er zum Mißvergnügen Premachs vorerst nicht sterben würde.
    Doch seine gute Laune hielt nur bis zum Ende der Mahlzeit an, denn dann erinnerte er sich wieder daran, daß er nicht nur seine Festung, sondern außerdem noch den Planeten Grojocko würde verlassen müssen -und zwar noch am gleichen Tag.
    Er fühlte sich alles andere als wohl bei diesem Gedanken. Aber er wußte auch, daß er die Strapazen und Gefahren auf sich nehmen mußte, wenn er gegenüber den anderen Nullbewahrern nicht das Gesicht verlieren wollte.
    Außerdem mußten die Fremden, die sich Terraner nannten, unschädlich gemacht werden. Sie hatten seit ihrem überraschenden Auftauchen im Reich der Zgmahkonen schon genug Unruhe gestiftet. Es war ihnen sogar gelungen. Olw aus seinem Tiefschlaf zu wecken und aus seiner Gruft zu entführen.
    Mitron stemmte sich hoch und rief nach der Wache.
    Während er sich beim Anlegen seines Kesitchs helfen ließ, fragte er sich, ob der ganze Aufwand überhaupt notwendig war.
    Vielleicht waren die Fremden längst umgekommen. Sie hatten sich in eine Ausbuchtung der Zwischenraumblase zurückgezogen, in einen Sektor, in dem zahlreiche Gefahren lauerten.
    Doch der Nullbewahrer wußte auch; daß niemand sich darauf verlassen durfte, daß die Fremden umgekommen waren. Sie hatten Olw, und der Spezialist der Nacht konnte ihnen helfen, in der Ausbuchtung am Leben zu bleiben.
    Deshalb mußte vorgesorgt werden.
    Nachdem Mitron die Funktionen des Kesitchs überprüft hatte, rief er nach seinem Roboter.
    „Wie geht es Nedir?" erkundigte er sich, nachdem Gwat-336 erschienen war.
    „Der Wganan wird bald wieder essen und trinken, Herr", antwortete der Roboter. „Ich würde aber davon abraten, ihn mit nach Lennyth zu nehmen."
    „Das hatte ich auch nicht vor", gab Mitron zurück. „Dafür wirst du mich begleiten."
    „Es wird mir ein Vergnügen sein, Herr", sagte Gwat-336.
    „Es soll kein Vergnügen für dich sein, sondern ein Alptraum!"
    herrschte Mitron den Roboter an.
    Er verließ den Raum, begleitet von seinem Roboter und den Leibwächtern. Mit einem Antigravlift schwebte er zur Dachplattform seiner Festung, wo sein Stratosphärenkreuzer auf ihn wartete.
    Zorw, der Chef seiner Leibgarde, begrüßte den Nullbewahrer und meldete ihm, daß der Stratokreuzer von seinen Technospezialisten überprüft worden sei. Die Technospezialisten hatten weder normale technische Mängel noch Anzeichen von Sabotage entdecken können.
    Mitron fühlte sich nicht allzusehr beruhigt. Er wußte genau, daß die Gefahr für ihn um so größer war, je mehr Leute erforderlich waren, um über seine Sicherheit zu wachen. Aus diesem Grund verließ er seine Frestung auch nur zu besonderen Anlässen.
    Er stieg in die Sicherheitszelle des Kreuzers, setzte sich und erteilte die Genehmigung zum Start. Der Stratosphärenkreuzer würde ihn zum Raumhafen Op-Gdul-Kahtan bringen, wo ein Raumschiff bereitgestellt worden war.
    Als der Kreuzer seine Flughöhe erreicht hatte, meldete sich überraschend Mitrons Erbnachfolger Premach.
    Mitron überlegte, ob er überhaupt mit dem Mann sprechen sollte, entschied dann aber, so zu tun, als hielte er seinen Nachfolger für absolut harmlos.
    Er aktivierte sein Bildsprechgerät.
    Auf dem Bildschirm erschien der Oberkörper Premachs. Das Gesicht war naturgemäß ausdruckslos, da die silbrige Schuppenhaut immer glatt war. Die großen blauroten Augen dagegen waren sehr ausdrucksvoll. Sie strahlten Bewunderung und bedingungslose Unterordnung an.
    Mitron ließ sich davon nicht täuschen. Er hatte seinen Amtsvorgänger früher ebenso treuherzig angeschaut, während er die Vorbereitungen zu seiner Ermordung schon zügig vorantrieb.
    „Langes Leben!" sagte Premach. „Ich bitte um Vergebung, daß ich Sie bei Ihren wichtigen Amtsgeschäften störe, Nullbewahrer Mitron. Wie ich hörte, wollen Sie nach Lennyth fliegen."
    „Diese Angelegenheit unterliegt strengster Geheimhaltung!"
    erwiderte Mitron. „Wie kommen Sie an diese Information?"
    „Was bleibt schon geheim!" antwortete Premach.

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