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0729 - Nullbewahrer

Titel: 0729 - Nullbewahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde und danach den Darmtrakt passierte, wobei er ihn für die Aufnahme und Verarbeitung gröberer Nahrung vorbereitete.
    Py registrierte alle diese Vorgänge und analysierte sie mit ihrem scharfen, intellektuell geschulten Geist. Sie erkannte, daß sie einer allmählichen Erweckung unterzogen wurde und schloß daraus, daß es keine Katastrophe gab, die ihre blitzartige Erweckung erforderlich gemacht hätte.
    Als die Erweckungsautomatik sie jedoch nach der ersten Fütterung nicht wieder in einen Normalschlaf versenkte, ahnte Py, daß die Personen, die ihren Erweckungsvorgang eingeleitet und programmiert hatten, doch nicht ohne Zeitdruck arbeiteten.
    Sie unterdrückte ihre Spannung und ließ sich von den Manipulatoren erneut waschen, dann massieren und ankleiden.
    Endlich wurde sie hochgehoben, eine Reihe künstlicher Klicklaute ertönte, die Musik schwoll an - und plötzlich öffnete sich der bläulich schimmernde Baldachin. Der Boden unter Pys Füßen stieg langsam empor.
    Als Pys Augen über den Rand ihrer Gruft kamen, erfaßten sie auf einen Blick sieben männliche Zgmahkonen, die unterschiedliche Schutzanzüge trugen - allerdings mit zurückgeklappten und zusammengefalteten Helmen.
    Die Schutzanzüge hatten eine Gemeinsamkeit: Auf allen prangte das Symbol der Nullbewahrer.
    Py schloß daraus, daß sich an der diktatorischen Regierungsform, die sie zuletzt erlebt hatte, noch nichts geändert hatte, und sie fragte sich, was die sieben Diktatoren von ihr wollten. Ohne triftigen Grund würden sie sie nicht geweckt haben.
    Einer der Nullbewahrer trat einen Schritt vor, ein alter Zgmahkone mit blaurot schimmernden Augen und kleinen stumpfen Flecken auf dem ansonsten silbrig schimmernden Schuppenkleid.
    „Die sieben Nullbewahrer entbieten Py, der verehrten Spezialistin der Nacht, ihren Gruß!" sagte der Mann. „Mein Name ist Mitron."
    Er stellte auch die anderen sechs Nullbewahrer vor, dann erklärte er: „Verzeihen Sie, daß wir Sie geweckt haben, Py. Aber wir werden Sie nicht lange belästigen."
    „Worum geht es?" fragte Py.
    „Wir brauchen Ihren Rat in einer heiklen Angelegenheit", sagte der Zgmahkone, der als Cerlw vorgestellt worden war.
    „Doch es ist nicht nötig, daß wir Sie jetzt schon belästigen.
    Ruhen Sie sich noch ein wenig aus oder essen Sie eine Kleinigkeit."
    Py merkte, daß Cerlw einer direkten Antwort auszuweichen versuchte. Dafür mußte es einen Grund geben. Doch die Nullbewahrer würden ihr den Grund kaum nennen, wenn sie direkt danach fragte, sonst hätten sie ihn ja schon von sich aus genannt.
    Py beschloß, sich auf das Spiel der Diktatoren scheinbar einzulassen und sich ihre Informationen auf Umwegen zu beschaffen.
    „Ich habe lange genug geruht", sagte sie. „Und Hunger verspüre ich auch nicht. Außerdem ist es meine Pflicht, Ihnen zu helfen, wenn Sie meiner Hilfe bedürfen. Nennen Sie mir Ihr Problem!"
    „Sie haben früher viele fremde Galaxien bereist", sagte Mitron.
    „Dabei lernten Sie zahlreiche andere Völker kennen und hörten von noch mehr Völkern. Haben Sie dabei jemals von einem Volk gehört, dessen Angehörige sich Terraner nennen?"
    „Terraner?" wiederholte Py. „Da muß ich nachdenken."
    Die Spezialistin der Nacht wußte allerdings genau, daß sie von einem Volk, dessen Angehörige sich Terraner nannten, noch nie etwas gehört hatte. Sie wollte nur Zeit gewinnen.
    Wahrscheinlich war eine Fernexpedition in einer fremden Galaxis auf jenes Volk gestoßen, dessen Angehörige sich Terraner nannten, überlegte sie.
    Diese Begegnung muß anders ausgegangen sein, als die beteiligten Zgmahkonen es sich vorgestellt hatten und von anderen Begegnungen her gewohnt waren. War endlich ein Volk auf den Plan getreten, das mächtig genug war, um die Ränke der zgmahkonischen Machtpolitik zu durchschauen und vielleicht sogar zu durchkreuzen?
    Py gönnte den Diktatoren eine Niederlage. Sie war sich allerdings auch der Gefahr bewußt, daß in eine solche Niederlage das gesamte Volk hineingezogen werden konnte. Ein Gegner, der sich als stärker erwies, mußte nicht unbedingt die bessere Ethik besitzen. Er konnte sogar viel schlimmer sein als die Nullbewahrer.
    „Ich kann mich nicht an den Namen erinnern", sagte Py. „Aber möglicherweise weiß Olw mehr als ich."
    „Olw ist bei den Terranern", sagte Teilest.
    Er wollte offensichtlich noch mehr sagen, schwieg aber, als Mitron ihm einen warnenden Blick zuwarf.
    Py sah Mitrons Blick auch und schloß daraus, daß der Nullbewahrer Teilest

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