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073 - Der Gehenkte von Dartmoor

073 - Der Gehenkte von Dartmoor

Titel: 073 - Der Gehenkte von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sein.
    Unter ihrem
weißen Häubchen fiel in Wellen kupferfarbenes Haar; ihre Figur verriet
geschmeidige Kraft. Neben ihnen ging ein großer, breitschultriger Bulle von
Mann im Zweireiher mit auswattierten Schultern, einen schwarzen Koks in die
Stirn geschoben.
    Als der
Rollstuhl unweit von Larry Brent vorbeifuhr, schlug der Weißhaarige wie ein
exotischer Vogel seine Augenlider auf. Er zeigte auf Larry Brent und fragte: »Wer
ist der Mann, Schwester Angelique? Was will er hier?«
    Die
Krankenschwester schaute zu X-RAY-3 herüber. »Ich kenne den Mann nicht, Sir
Charles.«
    Der Gärtner
mit der grünen Schürze erklärte: »Er hat sich nach Jackson erkundigt, Sir.«
    »So, so, nach
Jackson. Wo steckt der überhaupt? Ich habe ihn den ganzen Tag nicht gesehen.«
    »Er hat im
Treibhaus gearbeitet.«
    »Treibhaus!
Ich kann das Wort nicht mehr hören. Außerdem ist der Gestank wieder
unerträglich geworden. Er zieht jede Nacht direkt in mein Schlafzimmer. Muß das
sein, Mr. Jonathan?«
    Der große
Mann mit dem Koks neigte sich ein wenig vor: »Ja, das muß sein!« Dann winkte er
der Krankenschwester zu. »Fahren Sie Sir Charles zum Auto, Schwester Angelique!«
    Die Schwester
mit dem kupferfarbenen Haar beschleunigte ihren Schritt. Der Chauffeur half ihr
dabei, Sir Charles Parkinson aus dem Rollstuhl zu heben und im Wagen zu
verstauen. Der alte Mann wies noch einmal auf Larry Brent.
    »Mr.
Jonathan, sorgen Sie dafür, daß der Mann verschwindet. Ich will nicht noch mehr
Unbekannte auf meinem Grund und Boden!«
    Die Wagentür
fiel zu. Die Schwester stieg vorn zum Chauffeur. Jonathan ging auf Larry Brent
zu und sagte drohend: »Sie haben gehört, was Sir Charles wünscht. Also,
verschwinden Sie gefälligst!«
    Larry Brent
zuckte nur mit den Achseln und stieg in seinen Wagen. Er folgte dem anderen
Auto im Abstand von fünfzig Metern. X-RAY-3 sah, wie der Wagen an einer
Straßenkreuzung links abbog. Rasch verschwand er hinter einer Bodenwelle in der
Moorlandschaft.
    Larry Brent
hielt einen Radfahrer an, der auf der einsamen Landstraße fuhr. »Wo geht es
hier hin?«
    »Hier geht es
nirgendwohin. Das heißt, hier geht es zu den beiden stillgelegten Bahnhöfen im
Moor. Das war der Wagen von Sir Parkinson. Dem gehören nämlich die beiden
Spukhäuser. Wahrscheinlich inspiziert er, ob die Geister Junge gekriegt haben.«
    »Und wo geht
es nach Limits?«
    »Entgegengesetzt.«
    »Danke!«
Larry Brent trat auf das Gaspedal.
    Der junge
Jackson war nicht nach Hause gekommen. So beteuerte seine Wirtin, die
schwerhörige Witwe Masters. Sonst sei er um diese Zeit schon da. Hier, das sei
sein Zimmer.
    »Offenbar ein
ruhiger und ordentlicher Mieter?«
    »Sehr
ordentlich und sehr sauber, Sir. Zahlt auch pünktlich. Aber…«
    »Ja?«
    »Erzählen Sie
es ihm nicht! Er glaubt nämlich, ich weiß es nicht, aber ich habe es doch
entdeckt. Ich habe es jetzt schon ein paarmal beobachtet. Er steigt nachts aus
dem Fenster und geht in den Wald. Von dort fährt er mit seinem Motorrad weg.
Ich bin absichtlich mal aufgeblieben. Er kam erst um vier Uhr zurück und stieg
wieder durchs Fenster herein. Wissen Sie was? Der hat bestimmt im Nachbarort
ein Mädchen oder vielleicht eine verheiratete Frau.
    Aber es geht
mich nichts an. Ist doch so, Sir?«
    »Da haben Sie
vollkommen recht, Mrs. Masters. Übrigens, da riecht es angebrannt.«
    »O Gott! Mein
Apfelkuchen!«
    Die Witwe
Masters verschwand in Windeseile in der Küche.
    Mit raschen
Schritten war Larry Brent an dem Schrank neben dem Fenster. Er öffnete ein Fach
nach dem anderen. Überall peinlich genaue Ordnung. Unter einem kleinen Stoß
Hemden lugte ein schmaler Lederriemen hervor. Larry Brent zog daran. Es war ein
lederner Beutel. Er knüpfte den Riemen auf und blickte hinein. Dann schüttete
er vorsichtig den Inhalt in seine hohle Hand.
    Es waren elf
gelbe, alte Zähne.
    Eine heisere
Stimme sagte von dem ebenerdigen Fenster her, das offen stand: »Guten Abend,
Mr. Brent! Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    X-RAY-3
wandte sich hastig um. Im Rahmen des Fensters stand Sylvester Sarg und lächelte
Larry Brent mit seinem breitesten Grinsen an. Er hielt seine leere Hand
ausgestreckt.
    »Sie kennen
mich?«
    »Ich kenne
Sie gut, Mr. Brent. Alle Freunde von Chiefinspektor Higgins sind auch meine
Freunde.«
    »Und was für
einen Gefallen soll ich Ihnen tun?«
    »Schenken Sie
mir einen Zahn, einen einzigen!«
    »Sie gehören
dem Gärtnergehilfen Jackson.«
    Das Grinsen
verbreiterte sich: »Glauben Sie denn,

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