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073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

Titel: 073 - Der Killer, der nicht sterben konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sollen?
    Er kam wieder, und er ging mit ihr nach Hause. Bald wurde er ihr lästig, aber er ließ sich nicht mehr abschütteln, und da er sehr kräftig war, hielt Alia lange Zeit den Mund und hoffte, daß er eines Tages von ihr genug haben und von selbst gehen würde.
    Doch diese Freude machte er ihr nicht. Er blieb, wohnte seit neun Monaten bei ihr, und sie hatte auf Umwegen erfahren, daß er sich mit kriminellen Taten sein Geld verdiente. An und für sich hätte das Alia noch nicht abgeschreckt, denn was im »Safari« lief, war ja auch nicht astrein.
    Aber Mord…
    Jedesmal wenn Tebaza sie berührte, ekelte sie sich vor ihm, doch sie wagte nicht, es sich anmerken zu lassen. Hände, an denen das Blut von Menschen klebte, streichelten sie. Und wenn er manchmal seine Finger um ihren schlanken Hals legte, stand sie Todesängste aus, obwohl es nur Spaß war.
    Sie hatte sich schon überlegt, ob sie der Polizei nicht anonym einen Wink geben sollte, aber davon war sie wieder abgekommen, denn sie konnte nichts Konkretes gegen Tebaza vorbringen. Nichts, das der Polizei die Möglichkeit gegeben hätte, Tebaza zu verhaften.
    Eine ihrer wahnwitzigsten Ideen war gewesen, einen Detektiv zu engagieren, der Tebaza eines seiner Verbrechen nachwies. Es war nie zur Ausführung dieses Plans gekommen, denn wenn es Tebaza aufgefallen wäre, hätte er sie auf der Stelle umgebracht.
    Sie war gezwungen, ihn zu ertragen, solange er das wollte.
    Er spielte sich wie ihr Herr auf, und sie war seine Leibeigene. Wenn ihr beim Kochen ein Mißgeschick passierte, schleuderte er voller Wut den Teller gegen die Wand. Wenn sie einmal wagte, nicht seiner Meinung zu sein, verprügelte er sie so sehr, daß sie sich eine Woche lang nicht im »Safari« blicken lassen konnte.
    Das Verrückte an dieser Beziehung war, daß Tebaza behauptete, Alia zu lieben. Sie konnte von sich behaupten, daß sie ihn niemals geliebt hatte, weder ganz am Anfang noch jetzt. Doch was zählte sie schon? Auf ihre Gefühle nahm dieser ungehobelte Klotz keine Rücksicht. Es ging alles nach seinem Willen, und fügte sie sich nicht, ließ er seine Fäuste sprechen.
    Er hatte gegessen, und diesmal war er mit dem zufrieden gewesen, was Alia gekocht hatte.
    Er rülpste laut, schob den Teller von sich, wischte sich mit dem Handrücken über die wulstigen Lippen und klopfte anschließend auf sein linkes Knie.
    »Komm her!« befahl er ihr.
    »Sofort. Ich trage nur noch schnell die Teller in die Küche…«
    »Du sollst herkommen, habe ich gesagt!«
    Alia begab sich zu ihm. Er umfaßte ihre schmale Taille mit beiden Händen und grinste sie an.
    »Weißt du, worauf ich jetzt Lust habe?« fragte er.
    Sie war nicht in Stimmung, war es bei ihm eigentlich nie.
    Er zog sie auf sein Knie, und seine Finger begannen sie abzukrabbeln. Sie würde ihm wieder etwas vorspielen müssen. Die ganze Beziehung war so entsetzlich verlogen, daß sie am liebsten fortgelaufen wäre. Aber wohin? Hier in Nairobi hätte Tebaza sie früher oder später wiedergefunden, und zu ihrem Stamm wollte sie nicht zurückkehren.
    Zurück in die Armut, von allen verachtet, weil sie fortgegangen war und das Leben in der Großstadt nicht gemeistert hatte.
    Seine Hände berührten und streichelten ihren hübschen festen Busen, und sie tat so, als würde sie es genießen, schloß die Augen und atmete schneller.
    Alles nur Show, dachte sie. Hauptsache, er merkt es nicht.
    »Das gefällt dir, wie?« fragte Tebaza und lachte verhalten. »Sag schon.«
    »Ja. Ja, es gefällt mir.«
    »Ich kann mit Weibern umgehen.«
    »Du weißt, wie man ein Mädchen scharf macht.«
    »Hattest du schon mal einen, der besser war als ich?«
    Viele, dachte das Mädchen, aber sie sagte: »Nein, noch nie…«
    Es klopfte.
    »Verdammt, wer ist das?« fragte Tebaza wütend.
    Alia war glücklich über die Störung. »Soll ich nachsehen?«
    Tebaza überlegte schnell. »Wir tun so, als wäre niemand zu Hause.«
    »Es könnte wichtig für dich sein«, sagte Alia, hoffend, ihn umstimmen zu können.
    »Na schön. Aber wenn es nicht wichtig ist, wimmelst du den Kerl ab und schlägst ihm die Tür auf die Nase. Wir haben etwas Wichtigeres vor.« Er lachte und kniff sie grob in die Kehrseite. Sie schnellte hoch und verließ das Zimmer.
    Abermals klopfte es, und als Alia die Tür öffnete, erblickte sie einen Neger und eine Weiße. Den Schwarzen kannte sie, das war Kagoma. Die rotblonde Frau hatte sie noch nie gesehen.
    Es überlief Alia eiskalt, als sie sah, wie Kagoma sie

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