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073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

Titel: 073 - Der Killer, der nicht sterben konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wunden.
    Bula knirschte mit den Zähnen. »Diese Teufelsvögel hätten mich getötet, wenn Sie mir nicht geholfen hätten«, bemerkte er erschüttert. »Ich verstehe das nicht. Wieso steht die Welt auf einmal Kopf? Und… liegt dort wirklich ein toter Mensch?«
    »Leider ja«, sagte ich, während Lance Selby die Wunden des Schwarzen weiter verarztete. »Wir werden ihn mitnehmen.«
    »Mitnehmen«, echote Bula.
    »Hier draußen kann er nicht liegen bleiben«, sagte ich. »Den Rest der Strecke wird einer von uns fahren. Ist es noch weit?«
    Der Neger schüttelte den Kopf. Ängstlich blickte er an mir vorbei zum Himmel. Er suchte die Aasgeier, aber keiner war mehr zu sehen.
    Lance legte Verbände an. Ich war ihm dabei behilflich. Mr. Silver stand neben mir und schaute nachdenklich zu dem Toten hinüber. Magie hatte er gespürt.
    Der Mann, auf dem die Aasgeier gehockt waren, mußte das Opfer einer magischen Attacke geworden sein.
    Lance packte ein, was er nicht mehr brauchte, und ich richtete Bula vorsichtig auf. Der grauhaarige Neger bedankte sich mehrmals. Mir lag eine heikle Frage auf der Zunge. Eigentlich brannte sie mir schon ein Loch in dieselbe.
    »Bula«, sagte ich ernst. »Sie haben gesehen, daß es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Schwarze Magie ist im Spiel. Nur deshalb haben uns die Aasgeier angegriffen.«
    Bula musterte mich mit unruhigem Blick. »Ich… ich weiß nichts von schwarzer Magie.«
    Er sagte das merkwürdig gepreßt. Rick Stubbs hatte gesagt, die Wurzeln von Marbu würden sich hier in Kenia befinden. Er hatte »Green Heaven« erwähnt, sonst wären wir nicht hier gewesen. Marbu, die gefährliche afrikanische Geheimreligion, mußte in diesem Gebiet ihren Ursprung gehabt haben, und der Kult hatte sich - von hier ausgehend - über den gesamten schwarzen Kontinent ausgebreitet.
    Und Bula wollte nichts von schwarzer Magie wissen?
    Marbu war die Reinkultur, der Inbegriff schwarzer Magie.
    »Rafiki«, sagte ich zu dem Neger.
    »Ich glaube, Sie sagen nicht die Wahrheit.«
    Seine Augen weiteten sich verblüfft. »Ich verstehe nicht.«
    »Es gibt viele Religionen in Afrika«, sagte ich. »Und einige von ihnen haben mit schwarzer Magie zu tun. Sie können mir nicht weismachen, daß Sie das nicht wissen.«
    »Nun ja, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt«, sagte Bula gepreßt. »Natürlich ist mir bekannt, daß es den Begriff schwarze Magie gibt. Ich kann nur nichts damit anfangen.«
    »Ist Ihnen jemand bekannt, der damit etwas anfangen kann?« hakte ich nach.
    »Nein«, sagte Bula schnell.
    »Sie haben Angst, hab' ich recht?«
    »Warum setzen wir die Fahrt nicht endlich fort? In ›Green Heaven‹ wird man sich schon Gedanken machen, wo wir so lange bleiben. Nach Bula kann man für gewöhnlich die Uhr stellen. Man behauptet, ich wäre die Pünktlichkeit in Person.«
    Er lenkte ab, aber das konnte er mit mir nicht machen. »Ich bin sicher, Sie haben schon mal vom Marbu-Kult gehört«, sagte ich.
    Es zuckte in seinem Gesicht. Für mich hieß das: Ja. Aber er sagte: »Nein.«
    »Ich weiß, daß der Marbu-Zauber hier seinen Ursprung hat«, sagte ich energisch. »Und wenn ich, der in England lebt, es weiß, müssen Sie, der hier zu Hause ist, es auch wissen, Rafiki. Warum wollen Sie darüber nicht reden? Ich verspreche Ihnen, niemandem zu erzählen, was Sie mir sagen.«
    »Ich möchte weiterfahren«, flehte Bula.
    »Wir fahren, sobald ich Ihre Antwort habe. Was wissen Sie über Marbu?«
    »Das ist Erpressung!«
    Ich versuchte ihn auf alle möglichen Arten zum Reden zu bringen, doch er verriet mir nichts, deshalb beschloß ich, ihn Mr. Silver zu überlassen. Der Ex-Dämon würde ihn mit Sicherheit zum Reden bringen.
    Im Moment hatte der Hüne aber mit der Leiche zu tun.
    ***
    Alia ließ Kagoma und die Weiße nicht sofort ein.
    »Ist Tebaza da?« fragte der breitschultrige Neger. Seine Stimme hatte einen merkwürdigen Klang. Sie hörte sich hohl an, irgendwie schleppend. Jedes Wort schien Kagoma anzustrengen. Und dazu diese seltsam toten Augen. Alia war nicht geheuer.
    »Ja«, antwortete sie.
    »Wir müssen ihn sprechen«, sagte Kagoma und trat ein. Er schob Alia einfach zur Seite.
    Das Mädchen rechnete mit Ärger. Seit kurzem waren sich Tebaza und Kagoma nicht mehr grün. Es hatte zwischen ihnen einen Streit gegeben. Angeblich hatte Kagoma seinem ehemaligen Freund einen fetten Auftrag weggeschnappt.
    Seither herrschte stets dicke Luft, wenn sie einander begegneten.
    Carole McKeag trat hinter Kagoma

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