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073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

Titel: 073 - Der Killer, der nicht sterben konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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anstarrte. Kein Leben schien in seinen Augen zu sein.
    Ein einziges Mal hatte Alia einen Toten gesehen. Es hatte einen schweren Verkehrsunfall in der Gulzaar Street gegeben. Ein junger Mann war von einem Lkw überfahren worden. Alia erinnerte sich noch genau an den Ausdruck der gebrochenen Augen des Toten, und heute sah sie diesen Ausdruck bei Kagoma wieder.
    Aber Kagoma lebte…
    ***
    Der Aasgeier griff mich an. Seine dunklen Augen hatten einen gefährlichen Glanz.
    »Magie!« stieß plötzlich Mr. Silver hervor. »Ich spüre es ganz deutlich. Der Tote ist magisch verseucht.«
    Da die Aasgeier an dem Leichnam ihren Hunger gestillt hatten, war die Magie nun auch in sie übergegangen. Deshalb reagierten sie anders.
    Weit breitete der Vogel seine Schwingen aus und aus seinem Schnabel kam ein aggressives Krächzen. Ich wuchtete mich ihm entgegen, hieb mit dem Ast zu, traf eine Schwinge und federte zur Seite, als das Tier mit seinem blutigen Schnabel nach mir hackte.
    Als Lance Selby hörte, was Mr. Silver rief, griff er nach seinem Lederamulett, das er um den Hals trug. Seine Faust lud sich magisch auf, als er die Finger um den dunkelbraunen Lederbeutel schloß. Starke Kräuter, zu einem Pulver zerstampft, befanden sich darin. Sie dienten zur Abwehr des Bösen, und ein geheimes uraltes Mischungsverhältnis sorgte für die magische Wirkung.
    Lance eilte mir zu Hilfe.
    Ich hatte den Aasgeier direkt über mir und stach mit dem morschen Ast nach oben. Das Holz traf den Körper und brach.
    Weitere Geier flogen hoch. Normalerweise griffen sie Menschen nicht an. Auch Tiere nicht. Sie warteten geduldig, bis ihre Zeit gekommen war.
    Was lebte, war noch nicht für sie bestimmt.
    Aber die geheimnisvolle Magie machte sie angriffslustig und gefährlich. War es möglich, daß der Körper des Toten von der Marbu-Magie verseucht war?
    Lance Selby schlug mit der magischen Faust nach dem Aasgeier. Er streifte den gefiederten Körper nur, aber der Vogel kreischte sofort entsetzt auf und ließ von mir ab.
    Mr. Silver wehrte die Angriffe mehrerer Aasgeier souverän ab. Sie vermochten ihm nichts anzuhaben. Er brauchte nicht einmal mit ganzer Kraft zu kämpfen, konnte auf die schützende Silberstarre verzichten und brauchte auch seinen tödlichen Feuerblick nicht einzusetzen.
    Mit starken Magieschocks jagte er die Aasgeier in die Flucht. Sie stiegen kreischend hoch und suchten schnellstens das Weite. Ich blickte ihnen nach und warf den Aststummel achtlos auf den Boden.
    Entspannt atmete ich auf, doch im nächsten Moment zog sich meine Kopfhaut gleich wieder zusammen, denn Bula stieß markerschütternde Schreie aus, und als ich herumfuhr, sah ich, wie der grauhaarige dicke Neger wie von Sinnen um sich schlug.
    Geierfänge kratzten ihn blutig. Geierschnäbel hackten auf ihn ein.
    »Hilfe!« brüllte der Schwarze und ließ sich fallen. »Helft mir! Sie bringen mich um!«
    Zwei Geier befanden sich über ihm, und es nutzte überhaupt nichts, daß er sich auf den Boden geworfen hatte und jetzt strampelnd und heulend hin und her rollte.
    Die beiden Aasgeier hätten ihn getötet, wenn Mr. Silver nicht eingegriffen hätte.
    Der Ex-Dämon konzentrierte sich auf die aggressiven Vögel. Aus seinen perlmuttfarbenen Augen rasten zwei Feuerlanzen, die die gefiederten Leiber der Tiere durchbohrten.
    Die Geier wurden hochgewirbelt, flogen über den Kleinbus hinweg und landeten jenseits der Straße im trockenen Steppengras. Bula schrie und schlug immer noch um sich.
    Die panische Angst ließ ihn nicht los. Er dachte wohl, immer noch in Gefahr zu sein. Wir eilten zu ihm und beruhigten ihn. Die Verletzungen waren glücklicherweise nicht lebensgefährlich, aber die Wunden sahen schlimm aus, und das viele Blut machte alles noch viel schrecklicher.
    Bula zitterte und weinte.
    »Beruhigen Sie sich, Rafiki«, sagte ich. »Es ist vorbei. Sie brauchen sich nicht mehr zu fürchten.«
    »Ich habe furchtbare Schmerzen. Überall.«
    »Wo ist die Autoapotheke?« wollte Lance Selby wissen.
    Bula sagte es ihm, während Mr. Silver und ich ihn in den Schatten des Kleinbusses betteten.
    »Wieso haben die Aasgeier uns angegriffen? Das ist gegen ihre Natur«, stöhnte Bula fassungslos. »Wir hätten nicht anhalten sollen…«
    »Dort liegt ein Mensch!« sagte ich eindringlich. »Wäre es richtig gewesen, ihn den Aasgeiern zu überlassen?«
    Lance Selby kehrte mit der Autoapotheke zurück. Er wusch das Blut mit Wundbenzin ab und träufelte eine blutstillende Flüssigkeit in die

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