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0730 - Der unheimliche Todesengel

0730 - Der unheimliche Todesengel

Titel: 0730 - Der unheimliche Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer der Lichtpunkte jetzt auf sie zeigte.
    Auch Suko bewegte sich nicht.
    Die Person aber, die die Lampe hielt, mußte sie entdeckt haben. Sie hörten ihre Schritte, als sie sich näherten. Dabei bewegte sich das Licht in deren Rhythmus.
    »Janina…?«
    Eine zögernde Frage, gestellt von einer Männerstimme.
    »Ja, Jaime, ich bin es.«
    »Ein Glück. Por dios, was haben wir uns für Sorgen um dich gemacht.« Der Mann kam jetzt näher.
    Er rief seiner Frau zu, daß Janina aufgetaucht sei, dann tauchte er selbst wie ein Gespenst aus dem Dunst auf und leuchtete beide an.
    Suko schaute etwas zur Seite, um ihn zu erkennen. Jaime Viracocha war tatsächlich älter. Er trug einen verschlissen wirkenden Bademantel, war ziemlich mager und hatte einen knochigen Kopf, auf dem nur dünnes Grauhaar wuchs. Sein faltiges, dünnhäutiges Gesicht besaß Ähnlichkeit mit dem eines mageren Vogels. Bei ihm schaute die Nase auch stark gekrümmt hervor. Sie erinnerte an einen Schnabel.
    »Du bist es wirklich«, sagte er und nahm von Suko keine Notiz. »Kind, wir haben uns Sorgen um dich gemacht.«
    »Ich habe…«
    Er ließ sie nicht ausreden. »Wir hörten einen Schrei. Erst dachten wir, daß wir geträumt hätten, aber wir haben beide zugleich diesen Schrei gehört, und da wußten wir, daß etwas passiert sein mußte.«
    Er sprach, ohne Luft zu holen, was schon einem kleines Kunststück gleichkam. »Wir durchsuchten die Wohnung, fanden dein Zimmer leer. Alles sah so nach Flucht aus, dann rannten wir hinaus. Jetzt bist du hier.« Er ließ seine Blicke an ihrem Körper von unten nach oben gleiten. »Himmel, und du hast nur den Mantel übergestreift.«
    »Ja, habe ich.«
    »Warum bist du weggerannt?«
    Sie hob die Schultern. Janina hätte gern von dem Schatten berichtet, doch es kam ihr plötzlich so dumm vor, dem frierenden alten Mann davon zu berichten. Sie wollte ihm auch keine Angst einjagen.
    Er faßte sie an. Seine Finger waren hart wie krumme Stöcke. »Aber jetzt kannst du wieder ins Haus kommen. Juana wird dir einen Tee kochen, alles wird wieder okay werden und…«
    »Das ist Suko.«
    Als Janina die Worte sagte, brach Viracocha mitten im Satz ab. Er konzentrierte sich auf den Inspektor. »Ja«, sagte er. »Sie sind ein Asiate, nehme ich an.«
    »Chinese.«
    »Schön.« Seine dünnen Lippen zuckten. »Ich weiß nicht, was geschehen ist? Sind Sie ein Bekannter von…?«
    »Er hat mich gefunden, Jaime«, sagte Janina. »Ich… ich habe ihm einiges zu verdanken.«
    Der Mann mit dem Vogelkopf nickte heftig. »Das ist gut so, Mister. Ich danke Ihnen.« Er faßte nach Janinas Hand. »Aber jetzt möchte ich dich doch wieder ins Haus bringen. Es ist nicht gut, wenn du hier draußen in der Kälte stehst. Du könntest dich erkälten und dann…«
    »Ich werde mitgehen«, sagte Suko.
    Jaime ließ seinen Schützling los. »Warum? Es ist wieder alles in Ordnung. Meine Frau und ich sind Ihnen ja dankbar, daß Sie sich um Janina gekümmert haben. Das hätte nicht jeder getan. Wir sind auch bereit, Sie zu belohnen und…«
    »Sparen Sie sich Ihr Geld«, sagte Suko, der diesen Mann irgendwo nicht mochte.
    »Bitte, es war nur…«
    »Kommen Sie mit, ja?« hauchte Janina.
    Suko nickte.
    Viracocha allerdings schien es nicht zu gefallen. Mißtrauisch schaute er zur Seite. Er bewegte seinen Mund, ohne etwas zu sagen, fuhr sich dann durch das dünne Haar und fragte: »Was wollen Sie denn bei uns im Haus? Da gibt es nichts zu sehen.«
    »Mich interessiert nur das Zimmer Ihrer Mieterin. Und dort besonders die Decke.«
    Die Augen des Mannes wurden starr. Jetzt bekam er noch mehr Ähnlichkeit mit einem Vogel. »Ach ja?« flüsterte er, »warum denn das? Was hat das Zimmer damit zu tun?«
    »Nur die Decke.«
    »Das Gemälde!« präzisierte Janina.
    Der alte Mann hob die mageren Schultern. Sie malten sich deutlich unter dem dünnen Stoff ab.
    »Sind Sie Kunstkenner?«
    »So kann man es auch sagen.«
    »Also gut. Wenn Sie wollen, dann kommen Sie mit. Seltsam finde ich es schon. Ich lasse nun nicht mal gerne Fremde in meine Etage.«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, Mr. Viracocha.« Suko zeigte ihm seinen Ausweis, und der alte Mann musste einige Male blinzeln, bevor er die Schrift identifizierte. »Ach so«, sagte er nicht gerade begeistert. »Sie sind Polizist.«
    »Ja, das bin ich.«
    »Nun gut, gehen wir.«
    Sie blieben beisammen. Janina ging in der Mitte. Ihre Hände hatte sie auf den Rücken gelegt. Sie wollte nicht mehr, daß sie der alte Mann noch

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