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0731 - Die Blüten-Bestie

0731 - Die Blüten-Bestie

Titel: 0731 - Die Blüten-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erschüttern.
    Suko und ich gingen auf den Flur. Dort stand eine kleine Bank. Auf ihr saß Dr. Fairmont. Sein Gesicht hielt er hinter den Handflächen versteckt. Er hockte gebeugt auf der Bank wie jemand, der sich furchtbare Vorwürfe macht.
    Ich tippte ihm auf die Schulter. Langsam hob er den Kopf. Wir sahen, daß er geweint hatte.
    »Jetzt sagen Sie nicht, daß Sie sich schuldig fühlen, Doktor. Sagen Sie das nicht.«
    »Doch, Mr. Sinclair, ich bin schuldig. Ich hätte Kathy nicht mit Doro allein lassen sollen.«
    »Sie hat doch sicherlich keinen gewalttätigen Eindruck gemacht«, bemerkte Suko.
    »Das stimmt.«
    »Dann können Sie sich auch nichts vorwerfen, Doktor.«
    »Trotzdem, es ist furchtbar für mich, obwohl ich tagtäglich mit dem Tod konfrontiert werde. Allerdings nicht mit Mord, mit diesem brutalsten aller Verbrechen. Stimmt es denn, daß man sie mit einer Scherbe umgebracht hat?«
    »Das ist wahr.«
    »Mein Gott, das ist…«
    Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Keine Sorge, Doktor. Ihnen macht niemand einen Vorwurf. Was jetzt kommt, das ist einzig und allein unsere Sache.«
    »Die Mörderin müssen Sie erst einmal finden. So raffiniert und eiskalt, wie sie ist, werden Sie bestimmt gewaltige Mühe haben, daran glaube ich fest.«
    »Stimmt, Doktor. Aber manchmal hat man Glück.«
    »Und das haben Sie?«
    »Wir hoffen darauf«, sagte Suko.
    Der Arzt stand auf und schüttelte den Kopf. »Ihren Job möchte ich auch nicht machen.«
    »Einer muß es tun. Ich könnte dafür keinen Menschen operieren.« Suko lächelte bissig.
    Dr. Fairmont nickte. »Ich werde jetzt einen Schluck trinken, dann setze ich mich in eine Ecke oder lege mich lang. Auf mich wartet keiner. Meine Frau kam vor drei Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben, und die Kinder wohnen in den Staaten.« Er wollte wohl noch mehr über sein Privatleben sagen, überlegte es sich und reichte uns zum Abschied die Hand. »Wir hören bestimmt noch voneinander - oder?«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Doktor.«
    »Fangen Sie den Killer, Mr. Sinclair. Oder die Killerin. Ich will nicht, daß diese Bestie frei herumläuft. So etwas gehört einfach hinter Gitter. Oder in die Hölle«, sagte er scharf und ging weg.
    Auch uns hielt nichts mehr. Ich sprach mit den Kollegen, dann verließen wir den Bau.
    Draußen atmeten wir tief durch.
    Suko schüttelte sich. »Mir klebt dieser verdammte Blütengestank noch immer in der Kehle. Der hat sich dort festgesetzt wie Leim. Du hast gesagt, daß auf der Leiche auch Blüten lagen. Fragt sich nur, woher sie kamen?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen.«
    »Man wird sie auf die Tote gekippt haben.«
    »Kann sein.«
    Ich warf den Wagenschlüssel hoch, fing ihn wieder auf und öffnete den Rover. Suko war mit seinem BMW gekommen. Er parkte woanders. »Wir sehen uns dann im Büro, John.«
    Ich winkte beim Einsteigen. »Und bring Wasser mit. Die Stunden können verdammt staubig werden.«
    ***
    »Jetzt will ich nicht mehr spielen, jetzt möchte ich Bugs Bunny sehen - bitte!«
    Jock Greenfield stöhnte auf, als er die Stimme seines Enkels hörte, die so quengelig klang. Vier Stunden lang hatte er sich mit dem fünfjährigen Dennis beschäftigt, hatte mit ihm gespielt, war mit dem Kleinen spazieren gegangen, hatte ihm ein knallrotes Feuerwehrauto gekauft, nach der Rückkehr eine Geschichte erzählt, doch das hatte den Kleinen nicht befriedigt. Er wollte auf die Glotze starren, obwohl seine Eltern es nicht so gerne sahen.
    Greenfields Tochter und deren Mann hatten einen Termin bei einem Notar. Es ging da um ein Haus, das sie gekauft hatten, und Dennis war so lange bei seinem Großvater, einem Witwer, geblieben. Er nahm den Jungen hin und wieder, aber so unzufrieden hatte er Dennis selten erlebt.
    »Du weißt genau, daß deine Mutter es nicht gern hat, wenn du immer fernsiehst.«
    »Weiß ich.« Dennis grinste frech. Er hatte eine Stupsnase und das blonde weiche Haar seiner Mutter. Er spielte mit den Trägern seiner blauen Latzhose aus Jeansstoff. »Aber jetzt ist sie nicht da.«
    »Sie wird bald zurückkommen und dich abholen.«
    »Dann mache ich den Apparat aus.«
    Die Logik des Fünfjährigen hatte den älteren Mann zwar nicht überzeugt, er konnte ihr auch nichts entgegensetzen. Mit einem Seufzer auf den Lippen bückte er sich und holte die vorsorglich versteckte Fernbedienung hervor, die in einer Schublade gelegen hatte.
    Dennis jubelte schon. Auf seinem Lieblingsplatz, dem alten Ohrensessel, hüpfte er

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