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0731 - Seelen-Tränen

0731 - Seelen-Tränen

Titel: 0731 - Seelen-Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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hatten Magie verwendet. Das auslösende Moment war die Explosion der drei Parafallen gewesen, die dabei sämtliche gespeicherten magische Energien abgegeben hatten.
    Durch diesen Umstand, und dadurch, dass die Höhle nicht richtig verschlossen wurde, geschah das, was die Caltaren zu verhindern trachteten. Woher sollte der Trupp, der die Seelen-Tränen gestohlen und versteckt hatte auch wissen, dass dieses Phänomen magisch »versiegelt« werden musste, bevor sie aufbewahrt wurden.
    Der Zustand von D'Halas Seelen-Tränen überstieg die kritische Marke. Die ersten beiden explodierten und fegten den notdürftig verschlossenen Eingang zur Seite. Sie machten dadurch den Weg für die anderen frei.
    Dadurch wurde der Sturm entfacht, der schon seit drei Stunden über den Südrand der Taiga zog.
    Die Tränen spürten sofort das größte Potenzial an magischen Kräften und versetzten sich dorthin.
    Zu den Regenbogenblumen.
    ***
    Luc Avenge spürte den »Ausbruch« der Seelen-Tränen. Es war für ihn wie eine magische Explosion. Ein Inferno, das ihn bis in die letzten Nervenfasern erfüllte.
    Er stöhnte laut auf. Sein ganzer Körper schmerzte. Es schien keinen Fleck zu geben, der nicht wehtat.
    »Ah, verdammt!«, fluchte er und stand wieder auf. Er war auf der Suche nach einem neuen Unterschlupf gewesen und durch die Wucht des magischen Schlages in die nächste Pfütze gefallen. Er konnte sich einfach nicht dagegen wehren.
    Das Unwetter hatte etwas abgeflaut. Durch den Sturz in die Pfütze war er jetzt richtig nass geworden. Das machte ihm nichts aus. Krank werden konnte er nicht.
    Aber die schmutzige, nasse Kleidung störte ihn.
    Er lauschte trotz der Schmerzen weiter und bemerkte, dass die Seelen-Tränen zu den Regenbogenblumen unterwegs waren.
    »Vorsicht! Aufpassen!«, entfuhr es ihm. Er meinte in erster Hinsicht die Caltaren und in zweiter sich selbst damit.
    Waren erst die Regenbogenblumen verschwunden, würden Zamorra und Teri Rheken auch nicht mehr lange hier bleiben.
    Er musste dann zusehen, dass er mit den beiden wieder in seine Zeit kam.
    Es galt, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten.
    Aber darin gab es niemand, der besser war als er.
    ***
    Der Sturm hatte nachgelassen. Horan blähte die Nasenlöcher auf und knurrte. Er griff nach dem über seinen Kopf hochgezogenen Umhang und zog ihn zurück.
    »Das war knapp!«, stellte An'toarn fest, der neben ihm lief.
    Der Gesichtslose war der Einzige aus seiner Gruppe, der den Umhang unten gelassen hatte. Fast kam es Horan vor, als würden die Regentropfen in der wirbelnden weißgelben Masse, die anstelle des ehemaligen Gesichtes übrig war, verdunsten.
    Unsinn!, schalt er sich selbst einen Narren. Sein Gesicht ist zwar magisch verseucht, aber das dürfte auch diese Magie nicht können…
    Oder vielleicht doch?
    Wie so oft, machte ihn auch jetzt die Nähe des Gezeichneten nervös. Er konnte nichts dagegen tun. Aber er wusste, dass ihm und seinen Kameraden dasselbe Schicksal blühte, wenn sie erwischt würden.
    Sie hatten die Seelen-Tränen entführt, obwohl ihr Volk sie dringend benötigte. Sie befürchteten, das ihr Planet innerhalb kürzester Zeit zerstört sein würde, und wollten deswegen auf andere Welten auswandern. Die gestohlenen Seelen-Tränen sollten ihnen helfen, die schwere Anfangszeit zu überstehen.
    Sie hatten dabei nicht nur an sich gedacht, sondern auch an viele ihrer Mitcaltaren. Ihr Fehler war gewesen, dass sie über die Köpfe ihrer Rassegenossen hinweg zu Dieben wurden.
    Das würden ihnen viele nicht verzeihen, Seanzaara schon gar nicht.
    Sie würde dafür sorgen, dass sie die schlimmste Strafe erhielten, die das Volk der Caltaren kannte: Gesichtslosigkeit!
    Dass es bis zum heutigen Tag nur zwei Caltaren gab, die diese Tortur überlebt hatten, sagte Horan genug. Kein Wunder also, dass ihm in An'toarns Nähe ganz anders wurde.
    »Wir müssen es schaffen«, machte er seinen Leuten Mut.
    Dass er selbst mutlos war, zeigte er ihnen nicht.
    Er konzentrierte sich wieder auf sein magisches Armband. Es diente ihm unter anderem zur Verstärkung seiner magischen Kräfte.
    »Die Transportblumen!«, schrie er laut auf, als er Verbindung bekam.
    »Was ist mit ihnen?«, fragte Sotram, der jüngste unter ihnen.
    »Ich habe telepathischen Kontakt zu ihnen«, antwortete Horan. »Aber…«
    »Ja, was ist?«
    »Sie stehen in Verbindung mit den Tränen«
    »Das kann nicht sein!«, donnerte An'toarn. »Wir haben die Höhle doch… verschlossen.«
    »Ich glaube es nicht«, sagte

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