Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0731 - Seelen-Tränen

0731 - Seelen-Tränen

Titel: 0731 - Seelen-Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
Vom Netzwerk:
Sie schlug sich Ellenbogen und Knie auf, trotz der dicken Kleidung.
    Sie fand erst an einem der größeren Büsche Halt. Zamorra, der hinter ihr her gerannt war, reichte ihr die Hand und half ihr wieder auf die Beine. Teri hielt die Arme vor den Bauch und rieb sich die Ellenbogen mit den Händen.
    »Verdammt, tut das weh«, stöhnte sie. »Warte nur, Merlin. Wenn ich dich erwische, dann gehts dir schlecht…«
    »Erst einmal müssen wir sowohl denen da unten entgehen«, machte sie Zamorra auf Wassili und seine Leute aufmerksam, »als auch denen da oben.«
    Dort stand Horan mit seiner Gruppe.
    Teri blickte von einer Horde auf die andere.
    »Schei… benkleister«, hauchte sie. »Das hat uns noch gefehlt.«
    »Komm mit«, befahl Zamorra.
    »Wohin? Nach oben ist es zu anstrengend, ein zeitloser Sprung dürfte noch nicht drin sein, wegen diesen blöden Fallen…«
    »Also müssen wir abwärts«, grinste Zamorra mit Galgenhumor.
    Sie rannten den mit Mistgabeln und Knüppeln bewaffneten jakutischen Bauern entgegen. Wassili und seine Leute schienen sie nicht zu bemerken. Sie rannten ihrerseits genau auf die Caltaren zu. Luc hatte nur das Aussehen der Caltaren in den Köpfen der Bauern verankert. Er wollte nicht, dass Zamorra und Teri etwas geschah. Ohne die beiden würde es schwerer werden, wieder in die Gegenwart zu gelangen.
    Teri und Zamorra wichen den anstürmenden Jakuten aus. Sie sprangen zur Seite und rannten weiter bergab, nachdem die Bauern vorbei waren.
    »Das gibts doch nicht!«, keuchte Teri. »Die sind hoch, als hätten sie uns nicht gesehen…«
    Zamorra blickte zurück und sah, dass die Jakuten auf die Caltaren einschlugen. Mit jeder Minute wurde der Sturm stärker. Viele der Kämpfenden konnten sich nicht mehr auf den Beinen halten und wurden zu Boden geworfen.
    Irgendwie hatte es Horan geschafft, dass drei Parafallen auf die angreifenden Bauern zuflogen. Die Farbe der magischen Instrumente wechselte von schwarz zu dunkelrot. Sie schienen große Energien darauf aufzuwenden, Lucs Illusionsbefehle rückgängig zu machen.
    Zwei weitere Jakuten schlugen mit ihren Mistgabeln nach den Parafallen. Diese dienten nur dazu, Magie zu unterdrücken und gleichzeitig aufzusaugen. Gegen körperliche Gewalt waren sie nicht gefeit. Nach kurzer Zeit besaßen die Parafallen noch nicht einmal mehr Schrottwert.
    Horan hantierte wieder an seinem magischen Armband herum. Die zwei Jakuten gingen daraufhin in die Knie. Ein dritter schlug mit seinem Knüppel auf Horan ein. Dieser hob abwehrend die Arme und ergriff die Flucht.
    Die Caltaren folgten ihrem Anführer und versuchten verzweifelt, zusammen zu bleiben.
    ***
    Wassilis Augen tränten. In seinem Kopf schien sich alles zu drehen. Und das lag bestimmt nicht nur an diesem Sauwetter. Der Bauer schloss kurz die Augen, in der Hoffnung, dass die Übelkeit gleich verginge.
    Er öffnete die Augen wieder. Ihm war noch genauso schlecht wie vorher.
    »Woher kommt der Sturm?«, fragte er sich, als er zum Himmel blickte.
    Er stand mitten unter seinen Leuten und sah auf eine Horde fremder wilder Krieger. Sie führten einige Tiere mit sich, die ihn einerseits an Pferde erinnerten. Auf der anderen Seite waren auch diese Tiere so fremdartig, dass dem Hünen Angst und Bange wurde.
    »Was machen wir hier?« Verwirrt blickte Wassili den flüchtenden Caltaren nach. Verwirrt sah er Galina und Alexej an. Was suchten die beiden hier?
    Galina, seine Frau, sollte doch Essen kochen. Und mit Alexej wollte er sich treffen.
    »Das sind Teufel«, flüsterte er, als er den letzten Caltaren im an den Berg anschließenden Wald verschwinden sah.
    Er rieb sich die Augen, als könnte er dadurch verstehen, was geschehen war.
    »Wer ist das dort unten, Vater?«, fragte Alexej, als er einen schlanken, hoch gewachsenen Mann erblickte, der neben einer Frau mit goldenen Haaren stand. Wassilis Sohn musste brüllen, um sich verständlich zu machen.
    »Ich weiß es nicht«, brummte Wassili mit seiner tiefen Stimme. Er erinnerte sich nicht mehr daran, zusammen mit seinen Leuten an den beiden vorbeirannt zu sein.
    »Die scheinen keine Teufel zu sein, Vater.« Der kräftige Alexej sah den Unbekannten nach. »Das sind Menschen.«
    »Das ist mir egal, Sohn«, sagte Wassili. Er legte einen Arm um Alexejs Schultern. Mit dem anderen Arm winkte er seinen Leuten zu. Der Sturm tobte mit ungebrochener Gewalt und er wollte so bald wie möglich in Sicherheit sein.
    »Kommt mit, wir gehen heim.«
    Auf dem Bauernhof wollte er sich mit

Weitere Kostenlose Bücher