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0732 - Schattenreiter

0732 - Schattenreiter

Titel: 0732 - Schattenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gleichzeitig wieder zurückschob, ohne daß sie an Entfernung gewann.
    Der Nebel war zwar nicht ihr Freund, sie hatte sich damit abgefunden, daß es ihn zu dieser Jahreszeit gab. Als Feind jedoch sah sie ihn auch nicht an.
    Bis zu diesem Zeitpunkt.
    Plötzlich fror sie und fürchtete sich gleichzeitig vor ihm. Sie mochte ihn nicht, sie haßte ihn plötzlich, sie hatte das Gefühl, als hätte sich darin etwas versteckt, das nicht gesehen werden sollte. Sie sah es auch nicht, aber sie spürte es.
    Etwas kam…
    Etwas näherte sich…
    Fabienne hatte einen trockenen Mund bekommen. Verdammt, sagte sich die junge Frau, du bist doch sonst nicht so ängstlich und hast über den Nebel nur gelacht.
    Heute nicht.
    Heute war er anders, heute war er sogar gefährlich, als hätte sich in ihm etwas Bestimmtes verborgen, das nicht in diese Welt hineinpaßte und aus einer anderen gekommen war.
    Aus welcher? Und was war es denn?
    Fabienne atmete durch die Nase ein. Über ihren Rücken lief ein kalter Schauer.
    Noch umgab sie diese gefährliche und bedrückende Stille. Das aber änderte sich, denn sie hörte plötzlich etwas, das sie überhaupt nicht nachvollziehen konnte.
    Aus der Tiefe der Nebelschwaden drang ein unheimlich klingendes dumpfes Klopfen.
    Zuerst fand Fabienne keine Erklärung dafür, suchte danach, überlegte hin und her und kam schließlich zu einer Lösung. Sie dachte daran, daß sie in ihrem Leben auch schon geritten war. Als Teenager waren Pferde ihre große Leidenschaft gewesen, und diese Geräusche hörten sich tatsächlich so an, als wären Pferde unterwegs, auch wenn der Nebel sie stark verzerrte. Im Prinzip jedoch waren sie zu erkennen.
    Pferde im Nebel?
    Wer war denn so verrückt und ritt während dieser Zeit durch eine Gegend, in der kaum die Hand vor Augen zu sehen war. Wie leicht konnten die Tiere da stolpern und sich etwas brechen, und dabei zogen sie dann auch ihre Reiter mit ins Verderben.
    Eigentlich wäre es am besten gewesen, jetzt zu starten und wegzufahren, das aber brachte Fabienne nicht fertig. Sie blieb hinter dem Lenkrad hocken und wartete ab.
    Nicht nur das dumpfe Klopfen der Hufe hörte sie, ein anderes typisches Geräusch klang ebenfalls auf.
    Wiehern!
    Jetzt gab es für sie nicht mehr den geringsten Zweifel, daß Pferde in der Nähe waren.
    Es klang seltsam, aber das Wiehern der Tiere hatte sie irgendwo beruhigt. Sie konnte wieder besser nachdenken und versuchte herauszufinden, woher die Tiere wohl stammten. Ihres Wissens gab es in der Nähe kein Gestüt, freilaufende Wildpferde existierten hier auch nicht. Es mußten Reiter sein, die einen Ausflug unternommen hatten.
    Aber nicht bei diesem Nebel!
    Fabienne wollte daran einfach nicht glauben. Mit einer nervösen Bewegung strich sie durch ihr Blondhaar. Die Strähnen endeten etwa in halber Halshöhe, waren feucht geworden und ringelten sich deshalb zu Locken zusammen.
    Sie beugte sich aus dem Fenster. Nichts zu sehen.
    Keine Schatten im Nebel, aber das Klopfen der Hufe blieb und auch das so fern klingende Wiehern.
    Was konnte das nur sein?
    Sie überlegte weiter, strich über ihre Wange, spürte auf dem Rücken abermals den Schauer, atmete tief ein und gestand sich selbst zu, daß ein Gefühl der Furcht in ihr hochkroch. Nicht das sie an Gespenster oder Geisterreiter geglaubt hätte, so etwas gab es nur in den alten Geschichten, doch in dieser Gegend, zumal wenn derart starker Nebel herrschte, konnten einem realistisch denkenden Menschen schon komische Gedanken kommen.
    Fabienne konnte sich wehren. Sie war eine Frau, die es gelernt hatte, sich durchzusetzen, aber mit diesem unheimlichen Vorgang kam sie einfach nicht zurecht.
    Der war einfach nicht zu erklären, da schossen ihr zahlreiche Vermutungen durch den Kopf, die sie nicht in eine Reihe brachte. Es war zu unheimlich.
    Sie ärgerte sich darüber, daß sie auf einem relativ schmalem Weg stand. Sie wollte ihn auch nicht mehr an der rechten Seite entlangfahren. Es war besser, wenn sie sich mehr links hielt, wo eine schräge Wand in die Höhe wuchs.
    Noch einmal lauschte sie. Diesmal war es still.
    Kein dumpfes Schlagen der Hufe, kein Wiehern mehr, nur die bedrückende Ruhe der Landschaft.
    Diesmal schaffte sie es.
    Eine Umdrehung des Zündschlüssels reichte. Der Motor sprang so wunderbar sanft an. In dieser Gegend mußte man sich eben auf das Fahrzeug verlassen können, sonst sah man verdammt mies aus.
    Sie fuhr los.
    Langsam nur, auch jetzt nicht mehr als im Schrittempo, obwohl sie sich

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