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0733 - Ort des Schreckens

0733 - Ort des Schreckens

Titel: 0733 - Ort des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Wenn du noch einmal so etwas tust, kündige ich dir die Freundschaft, Alter.«
    »Warum?«
    »Das war haarscharf.« Er ging einige Schritte vor, blieb stehen und schaute sich um.
    Im Hintergrund wartete Hugo Westlake. Suko sah ihn zum erstenmal. Da Westlake noch seine Bühnenkleidung trug, wußte er sofort, mit wem er es zu tun hatte.
    Der Illusionist hielt sich aber zurück. Da Luti verschwunden war, befanden wir uns zu dritt auf der Bühne.
    Mir fiel Sukos desolater Zustand auf. Seine Kleidung war schmutzig und verklebt, sie roch zudem nicht gerade gut. »Wo hast du dich herumgetrieben, Alter?«
    »Auf einem Hinterhof.«
    »Du warst nicht im Hotel?«
    »O ja, da war ich auch. Ein tolles Haus. Fünf Sterne, allerdings im Minusbereich. Besonders freundlich ist das Personal, und dann gibt es da den Hinterhof.« Er grinste mich an. »Beim nächstenmal warnst du mich vorher, wenn du mich losschickst.«
    Ich schlug seine Jacke zurück.
    »He, was ist…?«
    Ich schaute auf das Hemd und sah das große Loch, wo der Stoff herausgerissen war.
    »Scheiße«, flüsterte ich.
    »Seit wann interessierst du dich für meine Kleidung, John?«
    »Komm mit.« Ich drehte ihn an der Schulter herum und ging mit ihm dorthin, wo der Arm lag. Der Lichtkreis erfaßte ihn nicht. Er lag im Schatten, ich leuchtete ihn an, schaute dabei gegen Suko, der keinen Schritt mehr weiterging.
    »Nein…!« keuchte er.
    »Doch, ihr Arm.«
    »Susan«, flüsterte er, »und sie hält meinen Stoffetzen in der Hand. Das ist… verdammt, ich war doch dabei, John! Ich habe es erlebt.« Suko regte sich auf, was bei ihm selten vorkam. Normalerweise war er ruhiger als ich. Wenn er so wie jetzt reagierte, mußte das schon seine Gründe gehabt haben.
    »Wir sollten uns beide etwas berichten. Ich würde vorschlagen, daß du den Anfang machst.«
    Damit war Suko einverstanden. Auch Hugo Westlake hörte zu, obwohl er sich in einiger Entfernung aufhielt, als traute er sich nicht, näher zu kommen.
    Ich erfuhr alles, und Suko erfuhr alles von mir. Wir mußten uns gegenseitig einweihen, denn uns stand ein unheimlicher und gewaltiger Feind gegenüber, der sich zu einem Berg hochgewuchtet hatte, von dem wir erst einen kleinen Krümel abgetragen hatten.
    »Egal, wie du es ansiehst, John, aber ich habe das Gefühl, daß es paßt.«
    »Stimmt. Bis auf eine Tatsache.«
    »Der Vampir.«
    Ich nickte. »Was hat er damit zu tun, frage ich dich? Warum hat man ihn geschickt?«
    »So? Hat man das?«
    »Sicher.«
    »Oder ist er von allein gekommen.«
    »Glaubst du das?«
    »Nein, bestimmt nicht. Nur kann ich mir nicht vorstellen, welche Rolle Vampire spielen. Und wenn ich ehrlich sein soll, will ich auch nicht darüber nachdenken.« Er deutete auf den Arm. »Das hier reicht mir, John, das reicht mir völlig. Ich will nämlich nicht noch daran denken, daß Vampire, womöglich noch Mallmann, mitmischen.«
    »Dafür gibt es keinen Beweis.«
    »Und wofür haben wir einen, John?«
    Ich zeigte auf den Arm.
    »Das ist zwar schaurig, aber zu wenig.« Suko wies mit dem Kinn auf Westlake. »Kann er uns nicht weiterhelfen?«
    »Mal sehen.«
    Mister Mirakel fühlte sich angesprochen. Er traute sich erst jetzt, auf uns zuzugehen. Suko reichte ihm die Hand und verzog dabei das Gesicht. Den Grund kannte ich. Wahrscheinlich hatte sich die Hand des Mannens wie ein feuchter Lappen angefühlt.
    »Sie erwarten zuviel von mir, meine Herren«, sagte er und strich wieder sein Haar zurecht. »Ich habe schon gesagt, daß ich zwar ein Illusionist bin, auch ein Hypnotiseur, aber das normale Verschwinden meiner Assistentinnen hat nichts mit dem zu tun, was hier passiert ist. Auch nicht mit dem Arm.« Er fröstelte.
    »Wir machen Ihnen keinen Vorwurf«, beruhigte ich ihn. »Wir sind Ihnen sogar dankbar, daß Sie uns auf die Spur gebracht haben. Nur hat sich jetzt einiges verändert. Ein Teil ist zurückgekehrt, der Arm der Verschwundenen. Warum? Weil ich mit meinem Kreuz die Restmagie in Bewegung gebracht habe?«
    »Kann doch sein, nicht?«
    »Ja, das ist möglich.« Ich zeigte auf Suko. »Mein Freund und Partner hat miterlebt, wie Susan Carter verschwand. Er hat sie noch in dem Hotel getroffen. Ich möchte, daß Sie erfahren, was ihm dort widerfuhr. Vielleicht gelangen wir gemeinsam zu einer Lösung.«
    »Ich…?« hauchte Westlake.
    »Ja, ich, Mister Mirakel. Ich sah Ihre Assistentin, und nun möchten Sie von mir hören, wie sie ausgesehen hat?«
    »Ich kenne sie doch.«
    »Nein, nein.« Suko bewegte den Kopf.

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