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0733 - Ort des Schreckens

0733 - Ort des Schreckens

Titel: 0733 - Ort des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»So wie ich sie kenne, haben Sie die Dame bestimmt noch nicht gesehen.«
    »Wie denn?«
    Er berichtete von den wenigen Haaren auf dem Kopf, erzählte, wo sie hingewandert waren und sprach auch davon, daß der Mund nicht mehr an seinem eigentlichen Platz gesessen hatte.
    An Westlakes Reaktionen sahen wir, daß auch Illusionisten erschüttert sein können. Er wollte es kaum glauben, er bewegte sich und blieb trotzdem an seinem Platz stehen. Seine Augen waren weit geöffnet, das Gesicht wurde immer grauer, als wäre jemand dabei, es mit Asche zu bepudern. Wenn er Luft holte, schien er zu würgen.
    »Und dann ist Susan Carter verschwunden«, sagte Suko, »und hätte mich beinahe mitgenommen.«
    Er zeigte auf das Loch in seinem Hemd. »Das ist der Beweis, Mr. Westlake. Wenn Sie den Fetzen gegen dieses Loch legen, werden Sie erleben, daß er paßt.«
    »Das glaube ich Ihnen auch so.« Westlake drehte sich um, suchte etwas, auf das er sich setzen konnte. »Ich bin erschüttert«, gab er zu. »Ich bin erschüttert…«
    Der Mann spielte uns sicherlich nichts vor. Aber auch wir standen vor einem Rätsel. Obwohl schon Schreckliches geschehen war, sahen wir uns noch vor der Tür.
    »Wer oder was?« fragte Suko.
    »Über das was habe ich nachgedacht.«
    »Bist du auch zu einem Ergebnis gekommen?«
    Ich winkte ab. »Was verlangst du von mir? Daß ich ein Superhirn habe? Daß ich sofort alle Feinheiten eines teuflisch gewobenen Planes durchschaue?«
    »Reg dich nicht auf. Ich brauche nur einen Hinweis, eine Theorie, eine Vermutung meinetwegen.«
    Suko schaute mich so an, daß ich lächeln mußte. »Sorry, aber auch ich habe Nerven. Natürlich habe ich über gewisse Dinge nachgedacht und bin auch zu einem Ergebnis gekommen. Teleportation. Meinetwegen auch Teleporting, das hört sich moderner an.«
    Suko lachte und widersprach nicht. »Ja«, flüsterte er, »das klingt gut, Partner, das klingt sogar sehr gut. Wenn ich recht darüber nachdenke, ist es die Lösung.«
    »Danke. Nur haben wir nichts davon.«
    »Einzelheiten sind nicht in deiner Theorie verankert - oder?«
    »Vermutungen.«
    Suko legte einen Finger gegen seine Nase. Er schaute dorthin, wo Susan Carter einmal geschwebt hatte, als könnte er spüren, daß dies ein besonderer Platz war. »Sie ist also hier von der Bühne verschwunden. Hat sich einfach verabschiedet.«
    Westlake fühlte sich angesprochen. »Ja, sie löste sich auf. Und das war kein verdammter Trick.«
    »Glaube ich Ihnen sogar. Ich habe es selbst erlebt. Ich hörte dabei ein Brausen, ich spürte den Kopf, und gleichzeitig erklang eine unheimliche Musik, als hätte jemand auf einer verfluchten Knochenflöte geblasen.«
    »Stimmt.«
    »Dann kennen Sie das Phänomen auch?«
    »Sicher.«
    »Sie hat sich aufgelöst«, sagte ich. »Ihre Moleküle und Atome sind aus dem Verbund herausgerissen worden und haben sich an einer anderen Stelle wieder zusammengefügt.«
    »Etwas laienhaft, wie mir scheint«, bemerkte Suko. »Da paßte nicht mehr alles zusammen, wenn ich an die Haare und auch an den Mund denke. Beide saßen an verschiedenen Stellen. Und dann riß noch der Arm, als ich sie festhielt. Ich habe es nicht einmal genau gesehen. Ich hörte nur dieses fürchterliche Geräusch, als die Sehnen rissen und Knochenknorpel knackten. Das jedenfalls nehme ich an. Gesehen habe ich es nicht, denn die andere Kraft war stärker. Eines aber steht fest. Der Arm hat es nicht mehr geschafft, wieder zu seinem Körper zurückzukehren. Er muß in eine andere Strömung geraten sein.«
    Ich war einige Schritte auf- und abgegangen, schaute zu Boden und dachte dabei nach. »Wir haben es also mit jemandem zu tun, der im Hintergrund experimentiert«, faßte ich zusammen. »Derjenige ist aber noch ziemlich unvollkommen. Sehe ich das richtig?«
    Suko stimmte mir zu.
    »Und dieser jemand ist uns nicht bekannt. Er ist die geheimnisvolle Kraft im Hintergrund. Er hat sich einige Assistentinnen des Mr. Westlake als Versuchskaninchen ausgesucht. Susan war nicht die erste, die verschwand, es gab noch zwei andere. Bei einer hat Mr. Westlake ähnliches erlebt wie du bei Susan, Suko. Wir müssen auch davon ausgehen, daß dieser Mister X seine Versuche nicht gestoppt hat und auch nicht stoppen wird, trotz der Mißerfolge.«
    »Warum nicht?« fragte Westlake.
    »Weil er gemerkt haben muß, daß wir ihm auf die Spur gekommen sind. Er wird es einfach wissen, und er wird sich dementsprechend verhalten. Obwohl wir ihn nicht kennen, möchte ich behaupten,

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