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0734 - Jagd auf 'Bigfoot'

0734 - Jagd auf 'Bigfoot'

Titel: 0734 - Jagd auf 'Bigfoot' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Roger Clement
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ihrem Gefährt abgestiegen war und im Schnee kniete.
    »Siehst du diese Spuren hier?«
    Der schwarze G-man zuckte mit den Schultern. »Natürlich sehe ich die. Was soll damit sein? Da ist Meister Petz durch den Schnee getapert.«
    »Das sind doch nie im Leben Abdrücke von Bärentatzen! Hast du denn im Biologieunterricht überhaupt nicht aufgepasst?«
    »Und ob! Besonders, als es um die menschliche Fortpflanzung ging!«, witzelte Bruce Croft. Aber gleich darauf wurde er wieder ernst. »Du meinst also, das ist nicht die Spur eines Bären?«
    »Erstens hinterlassen Bären andere Abdrücke. Und zweitens laufen sie auf allen Vieren. Allenfalls bei einem direkten Angriff richtet sich ein Grizzly schon mal auf die Hintertatzen auf. Und das hier sind eindeutig die Fußabdrücke eines Wesens, das weder ein Bär noch ein Homo sapiens ist.«
    Widerwillig musste sich Bruce Croft eingestehen, dass die Fußabdrücke wirklich an die eines Menschen erinnerten. Allerdings hatte wohl niemand, noch nicht einmal er selbst, derartige Quadratlatschen. Wenn er von der Schuhnummer auf die Größe des Wesens hochrechnete, musste dieser Lulatsch mindestens drei Meter groß sein. Der G-man erschauerte unwillkürlich.
    »Bigfoot?« raunte er.
    »Wer sonst? Du weißt selbst, dass sich die Legende von diesen Schneemenschen hartnäckig hält. Warum wohl? Einen wahren Kern muss sie ja haben. Sonst würden nicht ständig neue Geschichten über Bigfoot in Umlauf kommen.«
    »Mag sein. Aber selbst wenn wir hier dem legendären Schneemenschen auf den Fersen sind - unser Auftrag lautet anders. Wir sind wegen des havarierten Raumschiffs hier. Und Bigfoot wird ja wohl kaum ebenfalls nach dem UFO…«
    Bruce Croft unterbrach sich. Ein dumpfes Grollen erklang. Das Geräusch hallte zwischen den steil aufragenden Bergwänden.
    »Lawine!«, brüllte der G-man.
    Die beiden FBI-Agenten sprangen auf ihre Motorschlitten. Aber die Schneemassen waren schneller, vereitelten den Fluchtversuch.
    Sekunden später wurden die beiden von einer Lawine begraben.
    ***
    Kurz vorher
    Chakatao unterdrückte einen Fluch.
    »Beim großen Oodyn…«, murmelte er.
    Aus sicherer Entfernung beobachtete der alte Grakha, wie sich diese beiden Nackthäuter mit ihren röhrenden Eisen-Reittieren näherten. Der erfahrene Jäger hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend, seit sein Nachkomme Ugachaka sich als Wissenschaftler versuchen wollte.
    Chakatao hielt es für seine Pflicht, über seinen Nachkommen zu wachen. Allerdings tat er das heimlich, denn Uga' würde böse werden, wenn er davon erfuhr. Aber er, Chakatao, konnte doch nicht zulassen, dass sein Nachkomme das Leben der ganzen Sippe aufs Spiel setzte!
    Und jetzt wurde es wirklich gefährlich. Denn die beiden Nackthäuter ließen ihre Reittiere anhalten. Trotz seines hohen Alters verfügte Chakatao noch über einen ausgezeichneten Jägerblick. Hinter einem Felsen versteckt musste er mitansehen, wie sie die Spuren seines Nachkommen entdeckten!
    Das hätte niemals geschehen dürfen! Chakatao hatte eigentlich vorgehabt, die Fußabdrücke noch zu verwischen, die Ugachaka hinterlassen hatte. Irgendetwas musste geschehen sein, das seinen Nachkommen die Vorsicht hatte vergessen lassen. Er wusste doch genau, dass die Nackthäuter gefährlich waren und man ihnen besser aus dem Weg ging!
    Aber bevor der alte Grakha die Spuren beseitigen konnte, hatte er die Reittiere der Nackthäuter gehört. Er war gerade noch dazu gekommen, selbst in Deckung zu gehen und seine eigenen Fußspuren zu verbergen…
    Chakatao überlegte fieberhaft. Was sollte er tun? Natürlich konnte er den schwarzhäutigen Nackthäuter und den hellhäutigen weiblichen Nackthäuter angreifen und vernichten. Aber Chakatao war es gewöhnt, nur um der Nahrung willen zu töten. Außerdem verfügten die Nackthäuter meist über unehrliche Waffen, gegen die er keine Chance hatte. Nein, er musste es schlauer anstellen. Seine Feinde durften ihn überhaupt nicht zu sehen bekommen.
    Die Natur würde seine Waffe sein!
    Behände kletterte Chakatao eine Steilwand hinauf. Sein Winterfell machte es unmöglich, dass die Nackthäuter ihn auf diese Entfernung erkennen konnten. Es hatte die Farbe des Schnees, und der Schnee war Chakataos Freund.
    Der alte Jäger schmunzelte. Er war jetzt genau an der richtigen Position. Wie Oodyns Hammer würde »seine« Lawine die Nackthäuter vom Angesicht der Erde fegen. Und gleichzeitig alle Spuren verwischen, die sein unvorsichtiger Nachkomme

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