0734 - Jagd auf 'Bigfoot'
fragte die Indianerin.
Butterworth hätte auch gerne seinen Senf dazugegeben, aber er war mit dem Luftholen völlig ausgelastet.
»Ein schrecklicher Mann. Ein Riese, über und über mit dichtem Fell bewachsen. Eigentlich war es auch kein Mann, jedenfalls kein normaler Mensch.«
»Ein Fellmensch.« Die indianische Krankenschwester nickte. »Und was ist dann passiert?«
»Er hat uns angegriffen, völlig grundlos. Bevor wir etwas tun konnten, hatte er den Motorschlitten gepackt und zerschmettert. Mein Freund, Johnny… Er wurde sofort getötet. Ich konnte es nicht genau sehen, aber ich habe es gespürt. Ich… wurde ebenfalls gegen die Felsen geschleudert. Aber zum Glück war ich nicht zu schwer verletzt, um per Handy Hilfe rufen zu können. Sonst wäre ich wohl da draußen in den Rockies erfroren.«
Die Krankenschwester lächelte und beendete die Trance der Patientin mit einer Handbewegung. »Schlafen Sie nun, mein Kind.«
Augenblicklich fielen Kates Lider nach unten. Ihr Atem wurde tief und gleichmäßig.
Die Indianerin starrte nun Butterworth mit einem drohenden Blick an. »Reicht Ihnen diese Aussage, Sheriff?«
Der Sternträger konnte nur nicken, während er ein leises Röcheln ausstieß.
Die Frau in der Krankenschwesternkluft murmelte ein paar Worte in einer Sprache, die Butterworth noch niemals gehört hatte.
Eine Reaktion darauf kam prompt. Die unsichtbare Eisenfaust verschwand, als hätte es sie nie gegeben. Der Sheriff bekam wieder richtig Luft - und knallte unsanft auf den Boden!
»Die Patientin braucht nun Ruhe, Sheriff!« Die Worte der Krankenschwester klangen wie ein Befehl. Und mehr zu sich selbst sagte sie: »Ein Fellmensch… Ich habe es geahnt. Unglück droht…«
Butterworth hatte die Nase voll von diesem Krankenhaus. Er rappelte sich auf und verließ fluchtartig das Zimmer. Die Befragung hatte er sich etwas anders vorgestellt. In seinem Schädel schwirrten die Informationsfetzen durcheinander, als er versuchte, die Teile des Puzzles zusammenzusetzen.
Bigfoot, der von den Indianern Fellmensch genannt wurde, hatte also den Motorschlitten gerammt. Aber wieso? Hatte diese zottelige Bestie etwas mit den Außerirdischen zu tun, deren Raumschiff, havariert war?
Vielleicht sind ja diese Bigfoots auch Aliens, folgerte Butterworth mit dem ihm eigenen Scharfsinn. Na klar! Dass da noch keiner von diesen eierköpfigen Wissenschaftlern draufgekommen war…
Wahrscheinlich gibt es irgendwo hier in den Rockies einen Raumschiff-Hangar, stellte sich der Sheriff vor. Und diese Fliegende Untertasse, oder was es war, ist beim Landeanflug abgeschmiert…
Sein Körper straffte sich. Vergessen war die Demütigung durch den unsichtbaren Helfershelfer der seltsamen indianischen Krankenschwester.
Allmählich kam Licht in diesen verworrenen Fall.
Butterworth stellte sich vor, wie er diesen Raumschiff-Hangar entdecken würde. Eine Sensation! Wahrscheinlich würde sich danach der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika persönlich bei ihm bedanken!
Der Sheriff ließ sich in sein Dienstfahrzeug fallen.
Er griff zum Funkgerät, das auf die Frequenz dieser verfluchten FBI-Agenten eingestellt war, und funkte sie an. Gleich darauf hatte er Agent Bruce Croft erreicht.
»Hier spricht Sheriff Don Butterworth, Agent Croft. Ja, ich bin im Krankenhaus gewesen. Die Frau… Wir wissen ihren Namen noch nicht. Der Doc sagt, sie sei in ein…« Er suchte ein Wort. »In ein Koma gefallen.« Nun zahlte es sich aus, dass er so oft Emergency Room in der Glotze gesehen hatte. »Ich durfte sie mir durch eine Glasscheibe anschauen. Sie ist echt völlig weggetreten, nicht vernehmungsfähig… Ja, Pech… Ich habe getan was ich konnte… Ja, okay. - Over und Ende.«
Das Brikett habe ich gelinkt, dachte Butterworth selbstzufrieden. Diese Feds würden es noch bitter bereuen, sich mit Don Butterworth angelegt zu haben. Dem berühmten Don Butterworth, dessen Name schon bald jedem amerikanischen Schulkind bekannt sein würde…
Der Sheriff startete seine Karre, um die Suche nach dem Raumschiff-Hangar zu beginnen…
***
Dwight kauerte auf der Bettkante. Er fuhr sich durch sein wirres, zerzaustes Haar. Der Hüne suchte immer noch nach einer Gelegenheit, diesem verfluchten Reporter, der einen Ballermann auf ihn gerichtet hatte, den Schädel von den Schultern zu hauen. Aber der Kerl blieb außerhalb der Reichweite von Dwights muskelbepackten Armen. Seine Bewegungen waren die eines Profikämpfers.
Der nackte Mann erkannte, dass
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