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0736 - Jäger der Nacht

0736 - Jäger der Nacht

Titel: 0736 - Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lächeln eines Todesengels, der gekommen war, um das Grauen und den Tod zu verbreiten.
    Wie der große Schnitter mit seiner Sense.
    »Da… da gibt es noch eine«, sagte er stotternd und dachte dabei an Susan, die den Raum verlassen und nach unten in die Bar gegangen war. »Sie ist bei mir gewesen und …«
    »Ja, die kleine Susan.«
    »Hast du sie…?«
    »Ich war unten.«
    »Bei ihr?« schnappte er.
    »Nein, nicht bei ihr. Ich habe nach ihr gefragt, sie aber nicht gesehen. Sie war jedenfalls da, und ich weiß auch, daß sie sehr bald hier erscheinen wird. Ich habe meine Fallstricke gelegt. Ihr werdet beide an die Reihe kommen und bald mit einer wahnsinnigen Gier nach Blut aufwachen. Dann werdet ihr durch die Gänge streifen und in den Zimmern nach Opfern suchen. Es sind genügend Gäste im Hotel. Ihr werdet zwei- und dreimal satt.«
    »Das ist verrückt!«
    »Nichts ist verrückt, was ich sage und tue.« Assunga senkte den Kopf, um Hugo genau zu fixieren. Ihr Blick brannte auf seiner Haut.
    Er hatte den Eindruck, als würde sie sich dabei besonders stark auf seinen Hals konzentrieren.
    Das Lächeln blieb.
    Sie ging vor, stieß mit einem Knie an das Unterteil des Betts. Das Geräusch hörte sich an wie ein leiser Gongschlag, der gleichzeitig den Illusionisten aus seiner Erstarrung riß.
    Er schnellte hoch.
    Das Bett war weich, es federte unter ihm, er kam trotzdem in die Höhe, und seine Haare streiften sogar die leicht grau angestrichene Zimmerdecke.
    Er wollte weg.
    Assunga lachte nur.
    Sie war schnell wie der Blitz, ihre Arme schienen zu wachsen, und Hugo spürte ihre Hand in Höhe seiner linken Wade. Selbst durch den Stoff spürte er die unnatürliche Kälte der Haut.
    Dann kippte er nach rechts.
    Sie lachte.
    Er schlug hart mit dem Hinterkopf auf, als er über die Bettkante hinwegrollte.
    Für einen Moment war er benommen. Als er wieder klar sehen konnte, da schwebte der Schatten über ihm wie eine unheimliche Figur, denn sie hatte ihren Mantel geöffnet.
    Würde sie zuschlagen?
    Er hörte sie schreien.
    Nein, nicht sie, eine andere Stimme. O Gott, dachte er, Susan!
    Wenn ein Herzschlag jemals wie irre rasen konnte, so spürte Susan dies, als sie in die Höhe schwebte. Die Kabine kam ihr wie eine Falle vor, dann wie ein Backofen, aus dessen Wänden immer mehr Hitze strömte, die sie dazu trieb, sich allmählich aufzulösen. Die Wärme brannte auf der Haut, als wollte sie diese zuerst schmoren, dann aufrollen und anschließend abfallen lassen.
    Der Lift stoppte.
    Susan würgte, ohne sich zu übergeben. Die Hitze gab es nicht mehr, als sie die Tür aufstieß. Es war wieder alles normal, sie stolperte in den schmalen Hotelflur und hielt sich an der gegenüberliegenden Wand fest.
    Ein Zimmermädchen, das aus einer schmalen Kammertür kam, schaute sie besorgt an. »Ist Ihnen nicht gut, Madam?«
    Susan nickte. »Doch, doch, mir geht es gut. Es war nur… nun ja, ich bin gestolpert.«
    »Gute Nacht.«
    »Ja, gute Nacht.«
    Die Kleine verschwand mit einem Berg Handtüchern auf den Armen. Susan drehte sich. Sie wollte tiefer in den Gang hineinschauen, denn dort lag ihr Zimmer.
    Nichts war zu sehen. Das nicht sehr helle Licht schuf ein schwaches Fluidum. Es ließ diese kleine Welt so aussehen, als hätte sich eine andere darübergelegt.
    Der Flur war der Tunnel der Angst. Furcht wehte ihr aus ihm entgegen. Und das Grauen verstärkte sich dort, wo die Hölle begann.
    Susan Carter ging den Weg in die Hölle mit zögernden und ängstlichen Schritten. Wieder schlug ihr Herz ungewöhnlich hart, als wäre es dazu ausersehen, gegen ihre Rippen zu trommeln.
    Noch einen Schritt, den nächsten, den übernächsten.
    Stimmen hörte sie nicht. Es herrschte in dem Gang schon eine unnatürliche Stille.
    Eine Waffe hätte ihr jetzt gut zu Gesicht gestanden. Eine Pistole, ein Messer, eine MPi. Obwohl sie noch nie geschossen hatte, wünschte sich Susan ein Schießeisen herbei.
    Sie hatte keines.
    Sie war weiterhin waffenlos und ging durch diesen verdammten Gang, der für sie zum Tunnel in die Hölle geworden war und an dessen Ende der Tod wartete.
    Hinter sich hörte sie ein Geräusch. Stehenbleiben, sich umdrehen, alles geschah blitzschnell.
    Nichts war zu sehen.
    Doch das Geräusch hatte sie sich nicht eingebildet. Es war entstanden. Sie dachte noch einmal darüber nach und kam zu dem Entschluß, daß jemand Luft geholt hatte.
    Susan Carter setzte ihren Weg fort. Noch drei Türen mußte sie passieren, bevor sie ihr Zimmer

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