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0736 - Mosaik des Todes

0736 - Mosaik des Todes

Titel: 0736 - Mosaik des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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anderen. Da bin ich mir ganz sicher. Wo ist dieser fehlende Körper?
    »Kommt her«, befahl Seanzaara mit lauter Stimme. Sie schien nichts bemerkt zu haben. Zamorra und Nicole schauten sich fragend an, dann zuckte der Professor mit den Schultern und bewegte sich auf den Hügel zu, auf dem Teri und die anderen standen. Sid Amos und Keanor schlossen sich ihnen an.
    »Sie hat Recht«, sagte Merlins Bruder. »Machen wir eine Pause.«
    »Aber was ist mit diesen fünf Wesen, die im Schlund stehen?«, fragte Nicole Duval.
    Sie erhielt keine Antwort auf ihre Frage.
    Kaum dass sie den Hügel erreicht hatten, hob Seanzaara beide Arme. Ihre Hände zeigten auf die Seelen-Tränen. Auf einen Gedankenbefehl von ihr explodierten die vordersten davon. Eine Kettenreaktion gigantischen Ausmaßes schloss sich an. Es sah aus, als würde der Boden brennen.
    Eine riesige Rauchwolke versperrte die Sicht auf den Explosionsort.
    Als sie sich nach kurzer Zeit verzogen hatte, sahen sie, dass die fünf Gesichtslosen am Boden lagen.
    Sie waren tot…
    ***
    Die ersten Minuten nach der Explosion der Seelen-Tränen standen alle, außer Seanzaara und Sid Amos, stumm vor Schreck da. Sie nahmen die Ereignisse wie durch einen Wattebausch wahr.
    Nach Abklingen des Schocks war Zamorra außer sich vor Zorn.
    Er machte Seanzaara schwerste Vorwürfe. Auch Nicole, Teri, Kroan und An'dean überschütteten die Hexe mit ihren Anklagen. Seanzaara schien das nichts auszumachen. Sie wehrte sich noch nicht einmal gegen die harten Worte, sondern blickte traurig auf das nun von der Rauchwolke vollends freigegebene Gebiet.
    Was sie erhoffte, war eingetreten. D'Halas Seelen-Tränen hatten eine kleine Schneise in das zerstörte Gebiet geschlagen. Klein in Hinsicht auf das tatsächliche Ausmaß des Schlundes. Ein annäherndes Oval mit den Abmessungen von etwa 350 mal 500 Metern war entstanden. Am Rand dieses Ovals schien die Kraft des Schlundes gelähmt zu sein. Einige hundert Meter weiter hinten tobten die Zerstörungsgewalten mit ungebrochener Kraft.
    »Das ist nur ein kleiner Erfolg, den wir errungen haben«, sagte Seanzaara, ohne sich umzudrehen.
    »Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?«, schrie Zamorra. »Du hast fünf Wesen in den sicheren Tod geschickt!«
    »Meinst du?« Seanzaara blickte immer noch auf das magische Schlachtfeld hinaus.
    »Was ist mit dir, Sid?«, wandte sich Zamorra an Merlins Bruder. »Du bist der Einzige, der sich noch nicht zu Wort gemeldet hat…«
    Amos machte ein Gesicht, als habe man von ihm verlangt, Weihwasser zu trinken. »Was willst du hören? Dass es mir Leid tut? Mit Schwund muss man rechnen!« Er machte eine abwehrende Bewegung, als er sah, dass Zamorra protestieren wollte. »Ich denke, dass Seanzaara sich schon vorher Gedanken darüber gemacht hat, was sie tut.«
    »Ich hätte mir denken können, das du das sagst…«
    »Weshalb fragst du dann?«
    »Streitet euch nicht«, bat Seanzaara. Nur hörte es sich aus ihrem Mund wie ein Befehl an. Sie drehte sich um und blickte die Anwesenden der Reihe nach an.
    »Sid Amos hat Recht«, sagte sie schließlich, »ich habe mir etwas dabei gedacht. Ich bin auch nicht das Monster, für das ihr mich haltet. Es mag sein, dass auf der Erde andere Gesetze herrschen als auf K'oandar. Hier verkörpere ich das Gesetz. Es gibt klare Regeln, die eingehalten werden müssen. Wer gegen diese Regeln verstößt, der weiß, welche Strafe ihn erwartet. Ich nehme an, dass das bei euch ähnlich abläuft.«
    Nicole Duval bejahte dies.
    »Jene fünf wussten, was auf sie zukommt, wenn sie D'Halas Seelen-Tränen stehlen. Ich habe sie gefunden und die Strafe vollstreckt. So einfach ist das!«
    »So einfach ist das«, echote Nicole angeekelt. »Bei uns wird ein Gefangener verhört, damit er erklären kann, weshalb er die Gesetze gebrochen hat…«
    »Unnütze Zeitverschwendung«, winkte Seanzaara ab. »Sobald ein Gefangener gestanden hat, muss die Strafe vollstreckt werden!«
    Nicole verzog das Gesicht. Was sollte sie auf so viel perfiden Fatalismus antworten? Kein Argument konnte das Herz oder den Verstand der Hexe erweichen.
    »Im übrigen sind diese fünf Gesichtslosen nicht eben gestorben«, verriet Seanzaara. Als sie die Überraschung in den Gesichtern las, lächelte sie verächtlich. »Sie überlebten die Bestrafung gestern Abend nicht. Dank meiner Magie konnte ich sie noch eine Weile am Scheinleben erhalten und mit einer Ladung von D'Halas Tränen in den Schlund führen!«
    Nicole fehlten die Worte. Das

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