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0736 - Rächer zwischen den Sternen

Titel: 0736 - Rächer zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Wirkung.
    Übrigens hat der Häuptling Licht, wie ich sehe. Eine Fackel?"
    „Wahrscheinlich. Strom kennen die nicht."
    Ras klopfte Pantreau auf die Schulter und teleportierte in die Hütte hinein, nachdem er den präparierten Deffektorschirm eingeschaltet hatte. Als er rematerialisierte, stand er in einem rechteckigen Raum, der ein primives Lager, einen Holztisch, zwei Stühle und einen offenen Kamin enthielt, der Wärme und Licht verbreitete.
    Der Häuptling saß am Tisch und starrte auf den Hyperimpulsgeber. Der nicht sehr große Kasten stand vor ihm auf der roh geschnitzten Holzplatte und sah harmlos aus.
    Doch das täuschte. Ein Knopfdruck, und das Gerät würde pausenlos das Peilsignal aussenden und die Überschweren herbeiholen.
    Vorsichtig trat Ras einen Schritt näher, als der Häuptling aufblickte und seine Augen sich vor Schreck weiteten. Er sah die verschwommenen Umrisse eines riesengroßen Schattens vor sich stehen, dessen dunkles, formloses Gesicht auf ihn herabblickte.
    Vielleicht hätte er einem ersten Impuls nachgegeben und den Knopf in den Kasten gedrückt, wäre er nicht gelähmt gewesen.
    Als er seinen Schock überwand, war es bereits zu spät.
    Der unheimliche Riesenschatten kam lautlos herbei und nahm den Kasten vom Tisch. Von der Tür her rief er etwas in die Nacht hinaus, dann erschien jemand, den der Häuptling sofort wiedererkannte: einer seiner entflohenen Gefangenen, deretwegen die Götter mit ihm gezürnt hatten.
    Pantreau schaltete den Translator ein. Ras sagte: „Eure Götter sind falsche Götter, sie sind Betrüger. Ohne diesen Kasten werden sie nicht mehr zurückkehren, um euch zu bestrafen. Du brauchst keine Furcht zu haben, denn wir sind eure Freunde. Bald werden große Schiffe aus dem Himmel kommen und landen. Sie bringen die Gefährten dieses Mannes, der euer Gefangener war. Sie werden bleiben und euch helfen, empfangt sie also auch wie Freunde. Ich selbst werde wieder zu den Sternen zurückkehren, von denen ich kam."
    Der Häuptling saß noch immer regungslos an seinem Tisch.
    Ihm dämmerte die Erkenntnis, es diesmal mit einem richtigen Gott zu tun zu haben, der nur deshalb die Schattengestalt angenommen hatte, damit er halbwegs sichtbar wurde. Wer das tun konnte, mußte ein Gott sein. Auf jeden Fall ein mächtigerer Gott als jene klobigen Riesen, die so laut sprachen, daß man sich die Ohren zuhalten mußte.
    Endlich fand der Häuptling seine Sprache wieder.
    „Wirst du uns beschützen, wenn wir tun, was du sagst?" fragte er.
    „Die Freunde dieses Mannes werden euch beschützen", erwiderte Ras und deutete auf Pantreau. „Sprich mit ihm, bis ich zurückkehre."
    Ras teleportierte in die Space-Jet, die inzwischen gelandet war.
    Vorsichtig stellte er den Impulsgeber auf den Kontrolltisch.
    „Er muß desaktiviert werden, Melaxon. Aber vorsichtig! Solange er keinen Impuls abgibt, kümmert sich niemand mehr um dieses Sonnensystem."
    „Ich befasse mich damit", sagte Jeffers und löste die Rückenwand. Er sah in das Innere, nickte - und zog dann mit einem Ruck ein winziges, spulenähnliches Etwas heraus. „Das Ding sagt keinen Piepser mehr, darauf können Sie sich verlassen!"
    „Ausgezeichnet", lobte Ras. „Ich hole Pantreau."
    Der Koch saß mit dem Häuptling friedlich an dessen Tisch - der Zwerg auf seinem Stuhl, Pantreau auf dem Boden. Zwischen ihnen stand der Translator. Ras hatte seine Schattengestalt beibehalten.
    Der Häuptling erschrak diesmal kaum noch und sprach weiter: „Wie ich schon sagte, das Gebiet hinter dem Wald ist fruchtbar und gut bewässert durch den Fluß. Das Gebirge ist nicht weit, und in den Wäldern gibt es genug jagdbares Wild. Wir werden gute Nachbarn sein."
    „Und von uns werdet ihr Werkzeuge bekommen. Medikamente gegen Krankheiten, und viele andere Dinge, die euch das Leben erleichtern. Wir werden nicht nur Nachbarn, sondern Freunde werden."
    Ras drängte zum Aufbruch. Er benutzte die Gelegenheit zu einer letzten, eindrucksvollen Demonstration dem Zwergenhäuptling gegenüber. Als Pantreau aufstand, nahm er dessen Hand.
    Dann sagte er zu dem Eingeborenen: „Du handelst nach dem Willen der wahren Götter, die den Frieden zwischen allen Völkern wünschen. Dein Stamm wird von der Freundschaft zu den dünnen Riesen profitieren, und wir werden über euch wachen und euch behüten. Teile deinen Leuten morgen die frohe Botschaft mit. Und nun - lebewohl, Häuptling ..."
    Er entmaterialisierte zusammen mit Pantreau und war verschwunden.
    In der Hütte

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