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0737 - Kreaturen der Finsternis

0737 - Kreaturen der Finsternis

Titel: 0737 - Kreaturen der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer bestimmten Nacht, um ihm Opfer zu bringen. Das waren keine Tiere, sondern Menschen.
    Seit Tagen schon spürte Sabka, daß sich dieser Zeitpunkt näherte. Und er wußte auch, daß er sich nicht weit von diesem Opferplatz entfernt befand. Dafür hatte er ein Gespür, einen Instinkt, und er hatte auch das entsprechende Glück gehabt. Für einen Moment hatte er einen Job als Aushilfsfahrer bei einem Getränkeunternehmen bekommen, das seinen Stammsitz in einem Ort namens Richmond hatte. Er lag an der Ostseite des Yorkshire Dales National Park, und dieser große Park, ein einsames, landschaftlich bemerkenswertes und von wenigen Straßen durchzogenes Gebiet, bildete den richtigen Platz für gewisse Taten, wie sie von den Kreaturen der Finsternis bevorzugt wurden. Der Park war so gut wie menschenleer. Die kleinen Orte lagen zumeist an den wenigen Straßen, aber auch deren Bewohner mußten mit Getränken versorgt werden, so daß er mit seinem Wagen den Park mehr als einmal durchfahren mußte.
    Es gab noch einen Vorteil. Da die Entfernungen zwischen den einzelnen Orten doch ziemlich groß waren, konnte er oft genug nicht an den Einsatzort nach Richmond zurückkehren und mußte immer wieder übernachten. Er hatte von der Kreatur erfahren, wann der Zeitpunkt sein würde und die anderen einem mächtigen Götzen Opfer brachten, und Jiri wußte auch, wo er dann zu sein hatte.
    Es war in der Mitte des Parks, wo die Gegend besonders einsam war. Berge und Täler, kleine Flüsse, Bäche, satte Wiesen, dichte Wälder, in die kein Mensch ging, um sie zu regulieren, das alles war genau die richtige Kulisse für sie.
    Herrlich…
    Er freute sich.
    Er würde sie packen, er würde sie vernichten, aber er mußte auch vorsichtig sein. Mittlerweile hatte er das Gefühl, das sie Bescheid wußten. Es konnte sich herumgesprochen haben, daß ihnen ein Jäger auf den Fersen war. Einen Beweis dafür hatte er nicht, doch seinem Gefühl konnte er trauen.
    In der folgenden Nacht sollte es geschehen. Wenn diese Nacht so war wie die vorherigen auch, dann hatte er Glück gehabt. Sie würde wolkenlos sein, der Himmel präsentierte sich in einer wunderbaren Weite, bedeckt mit Sternen und einem vollen blassen Mond. Dann war die Sicht gut, und trotzdem verbarg ihn die Finsternis der Nacht.
    Es mußte einfach klappen.
    Der Tag war heiß. Die Sonne brannte vom Himmel, und die Landschaft schien unter den sengenden Strahlen zu stöhnen. Er war weit in den Park hineingefahren und hatte die Tour so gelegt, daß er an diesem Tag nicht mehr nach Richmond zurück konnte.
    Jiri mußte übernachten. Er hatte sich schon einen Ort ausgesucht mit dem Namen Garsdale Head.
    Ein Kaff am Ende der Welt. Klein, eingebettet in die Natur. Die Menschen waren nicht reich, aber es gab dort einen Supermarkt, denn in letzter Zeit war der Park zu einem Mekka für Wanderer und Touristen geworden, die sich ja auch verpflegen mußten.
    Da war der Supermarkt ideal, und daß Jiri ausgerechnet an einem Freitag eintraf, um den Getränkebestand aufzufüllen, konnte der Chef kaum glauben. Er freute sich wie ein Schneekönig, als der Lieferwagen auf den Hof rollte und Jiri auf die Hupe drückte.
    Der Chef persönlich rannte auf ihn zu. Der hellte Mantel flatterte hinter ihm her.
    Jiri stieg aus und wäre von dem Mann fast an dessen Brust gedrückt worden. »Daß Sie kommen, ist meine Rettung.«
    »Warum?«
    »Man hat mich beinahe leergekauft.«
    Jiri grinste. »Dann laden Sie den Rest ab.«
    »Alles für uns?«
    Jiri nickte. »Ja, ich habe keine andere Fuhre mehr und fahre auch nicht nach Richmond zurück.«
    »Wollen Sie übernachten?«
    »Wie immer Park View.«
    »Gut, danke.«
    Sabka reckte sich. Das lange Fahren hatte seine Knochen steif werden lassen. Er fühlte sich auch etwas müde und brauchte einen Kaffee. Zum Supermarkt gehörte auch eine Cafeteria, wo er auf Kosten des Hauses immer bewirtet wurde.
    Der Chef wußte. Bescheid, wo er ihn finden konnte, um den Papierkram zu erledigen.
    Die Sonne brannte heiß auf den Platz nieder. Kaum eine Wolke zeigte sich am Himmel. Wenn ja, dann sahen sie aus wie weiße, gezupfte Federn. Die Cafeteria befand sich in einem Anbau mit großen Fenstern. Durch sie schien die Sonne und hatte den Raum aufgeheizt. Schlichte Tische und Stühle aus Kiefernholz bildeten die Einrichtung. Sie waren kaum besetzt. Sabka konnte sich einen Platz aussuchen.
    Er setzte sich so, daß ihn die Sonne nicht blendete. Für einen Moment blieb er sitzen und schaute nur nach

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