Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0737 - Kreaturen der Finsternis

0737 - Kreaturen der Finsternis

Titel: 0737 - Kreaturen der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kollege, darüber kann ich beim besten Willen nicht reden. Es ist einfach zu früh, aber lassen Sie sich gesagt sein, daß wir versuchen werden, eine globale Gefahr abzuwenden.«
    Ich erntete für diese Bemerkung ein schiefes Grinsen. »Globale Gefahr ist gut.«
    »Ja, es stimmt.«
    »Nun gut, Sie haben das Sagen, das weiß man ja.« Es klang bitter, und ich konnte den Kollegen verstehen. Hier ging es um mehr, um eine globale Gefahr, das stand fest. Wir hatten erst den Zipfel der Decke gepackt. Was da noch auf uns zurollen würde, war gar nicht abzusehen. Keiner von uns konnte sagen, wie viele dieser verfluchten Kreaturen sich auf der Welt aufhielten. Ich ging davon aus, daß sie sich nicht allein auf Großbritannien konzentrierten.
    Inzwischen hatte ich auch mit meinem Chef, Sir James Powell, gesprochen und mir die entsprechende Rückendeckung geholt. Nur kurz hatte ich ihm berichtet, und auch er war über die Gefahr, die ich da entdeckt hatte, mehr als entsetzt.
    Er konnte es einfach nicht glauben, aber ich hatte ihn doch später davon überzeugt.
    »Bleiben Sie am Ball, John«, hatte er gesagt. »Sie bekommen alle Unterstützung, die Sie brauchen.«
    »Danke, Sir.«
    »Soll ich Suko zu Ihnen schicken?«
    »Ja, mit dem Wagen.«
    »Geht in Ordnung. Wissen Sie schon, was Sie als nächstes vorhaben?«
    »Leider nein, Sir. Ich bin hier nur so etwas wie ein Statist. Die wichtigste Person in diesem Fall ist und bleibt Jiri Sabka. Er besitzt diese seherischen Eigenschaften, die ihm praktisch mit in die Wiege gelegt wurden.«
    »Haben Sie noch tiefer geforscht?«
    »Nein, Sir, noch nicht. Ich werde aber noch mit ihm reden, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Gut, tun Sie das.« Er drückte noch einmal seine Besorgnis aus, dann legte er auf.
    Ich kam mir vor wie jemand, der auf einem Feld steht und mit einer Stange in der Erde herumstochert, um möglichst viele Dinge aus dem Untergrund hervorzuholen. Je tiefer ich stocherte, um so mehr kam auch hervor, um so weniger wußte ich aber, und das machte es mir nicht gerade leichter.
    Ich ging zu Jiri Sabka.
    Obwohl ich ihn schon einige Stunden kannte, kam er mir noch immer wie ein Fremder vor.
    Zusammengesunken hockte er auf einem harten Holzstuhl. Ich schob einen zweiten heran und setzte mich ihm gegenüber. Er schaute mich an, sein Blick war leer.
    »Glauben Sie eigentlich, daß es mir Spaß gemacht hat, diese Kreatur zu töten?«
    »Nein. Aber ich habe eine andere Frage. Woher hatten Sie eigentlich das Messer?«
    »Ganz einfach. Ich besitze zwei davon.«
    »Alles klar.«
    »Man muß sie lautlos töten. Es ist meine Mission, mein verdammter Auftrag, und ich fühle mich so elend, so schmutzig, so widerlich, aber so ist es immer.«
    »Sie meinen nach einer Tat?«
    »Sicher.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Oder haben Sie schon einmal in sich eine völlige Leere gespürt, als wäre alles, auf das Sie Ihre Existenz aufbauen, geraubt worden?«
    »Das Gefühl kenne ich.«
    »Dann wissen Sie genau, wie es in mir aussieht, Mr. Sinclair. Ich bin so leer, ausgebrannt. Ich empfinde nicht einen Funken Triumph. Es ist diese verfluchte Angst,, die mich peinigt und gleichzeitig wissen läßt, daß es ja nicht vorbei ist. Nein, es wird weitergehen, ich muß weitermachen. Ich werde irgendwann die nächste Kreatur sehen, dann beginnt alles von vorn.«
    »Aber Sie wissen nicht, wann das sein wird?«
    »Nein, John, nein. Ich irre durch die Straßen. Ich hoffe, auf sie zu treffen…«
    »Das ist ja alles gut und schön. Nur kann ich mir nicht vorstellen, daß alles so simpel ist. Glauben Sie denn nicht, daß die Kreaturen der Finsternis einen gewaltigen Plan verfolgen? Daß sie irgend etwas aufbauen werden, um die Menschen damit fertigzumachen? Glauben Sie nicht daran, daß sie ein Motiv haben?«
    »Das wäre möglich.«
    »Dann sind wir uns einig? Haben Sie sich bereits darüber Gedanken gemacht, wer oder was dieses Motiv sein könnte. Wo bei ihnen das große Ziel liegt, auf das sie hinarbeiten?«
    »Die Vernichtung der Menschen!«
    »Aber doch nicht auf einmal.«
    »Das stimmt.«
    »Wo kommen die Kreaturen der Finsternis denn her? Was genau sind ihre Ursprünge?«
    Er holte Luft und bewegte dabei seine Nasenlöcher. »Das ist nicht einfach zu erklären.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Für mich sind sie alt, uralt, älter als die Menschen. Sie waren vor ihnen da. Ich sehe sie als Urdämonen an, die von einer mächtigen Kraft geleitet werden. Von dem absolut Bösen, für das es

Weitere Kostenlose Bücher