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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnte.
    „Malena eilte Ikenban zu Hilfe", überlegte er laut. „Demnach muß Ikenban den Standort der Geräte verlassen haben.
    Gibt es Hinweise, die verraten, warum Ikenban den Beobachtungsplatz verlassen hatte?"
    „Nein", antwortete Hidur. „Vielleicht hat er etwas Verdächtiges bemerkt und ist ihm nachgegangen. Aber wenn es Spuren von Dritten gegeben hat, dann sind sie in dem Wolkenbruch, der zur Zeit hier niedergeht, längst verlorengegangen. Wir halten das aber für unwahrscheinlich, denn die elektronische Ausrüstung ist unangetastet."
    Alfen Baardenveen atmete auf.
    „Gut, danke!" sagte er erleichtert. „Schafft das Gerät weg und laßt die Toten dort liegen, wo ihr sie gefunden habt. Niemand wird es verdächtig finden, wenn zwei Leichen entdeckt werden, die Opfer der Gloscheyns beziehungsweise eines Parkeniers wurden."
    Er schaltete das Gerät ab und wischte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. Als er aufblickte, saß die videomaterielle Projektion Hotrenor-Taaks wieder im gleichen Sessel wie zuvor.
    „Ich hielt es für angebracht, nicht zufällig von Ihrem Gesprächspartner gesehen zu werden, Baardenveen", sagte der Lare. „Sie wirken entspannt und erleichtert. Haben Sie gute Nachrichten bekommen?"
    „Ja und nein", antwortete Alfen und berichtete über Ikenbans und Malenas Schicksal.
    „Sie haben mir nie etwas über diese Gloscheyns berichtet", sagte der Lare vorwurfsvoll. „Die Erforschung dieser seltsamen Lebensform wäre wichtig gewesen. Aber lassen wir das vorerst beiseite. Ich denke, daß die Wahrscheinlichkeit, daß zwei normalerweise vorsichtige und zuverlässige Aganten beinahe gleichzeitig von Lebensformen getötet wurden, deren Gefährlichkeit ihnen bekannt war, äußerst gering ist.
    Es sei denn, ihr normales Verhalten wurde durch das Auftauchen von etwas, das sie als gefährlicher als die Dschungelbewohner einstuften, beeinflußt."
    „Polizei?" fragte Alfen tonlos.
    „Ich denke an die Vhratoschisten", erklärte Hotrenor-Taak.
    „Es erscheint logisch, daß sie sich gegen das Herumspionieren Unbefugter abgesichert haben und die Agenten entdeckten.
    Allerdings messe ich dem Zwischenfall keine große Bedeutung zu. Die Vhratoschisten werden schweigen, weil sie an einem Projekt arbeiten, das sie geheimhalten möchten."
    „Haben Sie besondere Anweisungen hinsichtlich der Vhratoschisten?" erkundigte sich Alfen.
    „Nein!" antwortete Hotrenor-Taak. „Kümmern Sie sich nicht mehr um sie, sondern weisen Sie Ihre Helfer an, besonders wachsam zu sein und im Falle eines ungewöhnlichen Ereignisses die Reaktionen der Kolonisten genau zu beobachten und die Ergebnisse präzise festzuhalten. Ich melde mich zu gegebener Zeit wieder."
    Erneut verschwand die Projektion des Laren.
    Alfen Baardenveen starrte noch lange auf die Stelle, an der Hotrenor-Taak, der mächtigste Mann der Milchstraße, eben noch scheinbar körperlich gesessen hatte. Dann schaltete er das Visiphon ein und gab verschlüsselte Anweisungen an seinen Agentenring aus.
     
    5.
     
    Nils Herkenbosch hörte dem morgendlichen Bericht seines Pressereferenten geduldig zu.
    Normalerweise enthielten die Faksimile-Ausgaben der tomalkeynischen Presse keine sensationellen Artikel mehr, seit die freiwillige Selbstkontrolle die meisten Berichte über Gewaltverbrechen, Selbstmorde und die ansteigenden Ziffern über Psychoneurotiker zurückhielt.
    Nils ließ sich lediglich über Artikel berichten, die die Wirtschaft und die Politik betrafen und die Stimmung der Bevölkerung negativ oder positiv im Sinne seiner Regierung beeinflussen konnten.
    Als sein Pressereferent jedoch über den Artikel berichtete, den die Juliana Star über die neuesten Aktivitäten der Vhratoschisten herausgebracht hatte, spürte er Ärger in sich aufwallen.
    „Ein Mann wie Baardenveen, der seine Fühler praktisch überall hat, ist bestimmt auch darüber informiert, daß ich das Projekt der Vhratoschisten in das Forschungsprogramm der Regierung aufnehmen will", erklärte er. „Wenn er trotzdem gegen das Projekt zu Felde zieht, muß er sich klar darüber sein, daß er mich damit diffamiert."
    „Soll ich Verbindung mit Baardenveen aufnehmen, Sir?"
    erkundigte sich der Referent.
    „Nein!" erwiderte Herkenbosch schroff. „Ich werde nicht offen gegen Baardenveen vorgehen. Das käme einem Schuldbekenntnis gleich. Aber ich werde dafür sorgen, daß er ins Schwitzen gerät, indem ich in der übrigen Presse Artikel lancieren lasse, die Baardenveens revolutionäre

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