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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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technischen Trick so stark hatte beeindrucken lassen. „Ich nehme an, Sie sind gekommen, um mich darauf vorzubereiten, daß die Kolonie auf Tomalkeyn demnächst aufgelöst wird."
    „Sie irren sich", entgegnete der Lare. „Die Kolonie Tomalkeyn darf noch nicht aufgelöst werden. Wegen einer solchen Lappalie hätte ich mich nicht persönlich bemüht, wie Sie sich vielleicht denken können."
    „Ja, wahrscheinlich", meinte Alfen, ohne seine Enttäuschung verbergen zu können.
    „Setzen Sie sich, Baardenveen!" sagte Hotrenor-Taak, Diesmal klang seine Stimme gütig - mit einem Unterton von Jovialität. „Ich verstehe Ihre Enttäuschung, aber als vernünftiger Mensch müßten Sie sich längst gesagt haben, daß ich meine Gründe dafür hatte, die Kolonie nicht schon längst aufzulösen,"
    „Das ist mir klar", erwiderte Alfen. „Leider kenne ich Ihre Beweggründe nicht."
    „Sie werden sie bald kennenlernen, und in absehbarer Zeit wird auch Ihr Wunsch, als freier Mann auf einer Welt zu leben, die nicht vom Vhrato-Kult verseucht ist, in Erfüllung gehen. Ich habe die Kolonie bisher unbehelligt gelassen, weil ihre Bevölkerung in einem meiner Pläne eine bedeutsame Rolle zu spielen hat.
    Der Zeitpunkt, an dem diese Rolle gespielt werden soll, ist in greifbare Nähe gerückt. Danach kann Tomalkeyn verschwinden," Alfen Baardenveen atmete auf. Er hatte alles gehört, was der Lare ihm erklärt hatte, aber hauptsächlich nur verstanden, daß er nicht mehr allzu lange auf die Erlösung warten mußte.
    „Was kann ich tun, um Ihnen zu helfen?" erkundigte er sich eifrig, Hotrenor-Taak lächelte flüchtig, „Halten Sie Ihre Agenten zu erhöhter Wachsamkeit an, Baardenveen!" antwortete er. „Sehr bald wird ein ungewöhnliches Ereignis eintreten. Ich bin daran interessiert, so viele Informationen über die Reaktion der Menschen auf Tomalkeyn zu bekommen, daß ich eine verläßliche Analyse erstellen lassen kann,"
    „Was ist das für ein Ereignis?" fragte Alfen.
    „Es liegt im Interesse der Sache, daß Sie nichts Konkretes darüber erfahren, bevor das Ereignis eingetreten ist", antwortete der Lare, „Ihre Berichte werden um so wertvoller sein, je unbefangener Sie an die Abfassung gehen."
    „Ich verstehe", meinte Alfen, obwohl er völlig im dunkeln tappte, Plötzlich fiel ihm siedendheiß ein, wie prekär seine eigene Stellung auf Tomalkeyn durch das Verschwinden von Ikenban Salvo und Malena Kypura geworden war, „Etwas beunruhigt Sie, Baardenveen", stellte Hotrenor-Taak fest, „Haben Sie Schwierigkeiten mit den Behörden?"
    Alfen wunderte sich, daß der Lare aus kaum erkennbaren Reaktionen auf seine psychische Situation schließen konnte, obwohl Laren und Menschen nicht nur aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammten, sondern auch durch eine breite ethnogenetische Kluft voneinander getrennt waren.
    Er berichtete von dem Auftrag, den er Ikenban und Malena erteilt hatte, von ihrem Ausbleiben und von der Mission, mit der Hidur Janellik und Banzo Makaresch von ihm betraut worden waren.
    Hotrenor-Taak hörte gelassen zu, ohne seinen Gesprächspartner zu unterbrechen.
    Als Baardenveen geendet hatte, fragteer: „Verfügen Sie über Hinweise, daß das technologische Erbe, das sich in den Obelisken manifestiert, der Kolonie starke evolutionäre Impulse geben könnte?"
    „Nein", gab Alfen zu. „Aber ich möchte diese Möglichkeit nicht ausschließen."
    „Sie wird nicht zum Tragen kommen", versicherte der Lare. „Ich denke, Sie haben so umsichtig reagiert, wie ich das von Ihnen erwarten durfte."
    Alfen Baardenveen nickte und wollte noch etwas sagen, als sein Visiphon sich mit einem Summton meldete. Im gleichen Augenblick verschwand die Videomaterielle Projektion Hotrenor-Taaks aus dem Sessel.
    Ungehalten über die Störung, schaltete Alfen das Gerät ein.
    Als auf dem Bildschirm Janelliks Gesicht auftauchte, hielt er unwillkürlich den Atem an.
    „Schalten Sie auf Zerhacker, Chef!" sagte der Killer.
    Alfen gehorchte mit zitternden Fingern. Er befürchtete, eine Hiobsbotschaft zu hören.
    „Ikenban und Malena sind tot", berichtete Hidur Janellik.
    „Ikenban wurde offensichtlich ein Opfer der Gloscheyns, und Malena wurde von einem Parkenier getötet, als sie ihm zu Hilfe eilen wollte.
    So jedenfalls haben wir das Geschehen interpretiert, nachdem wir es rekonstruierten."
    Alfen runzelte die Stirn. Etwas an dem Bericht des Killers gefiel ihm instinktiv nicht. Er wußte allerdings nicht zu konkretisieren, was es sein

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