Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0738 - Die Nächte der Ratten

0738 - Die Nächte der Ratten

Titel: 0738 - Die Nächte der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Mordkommission«, sagte sie. »Er ist für das Verschwinden von Menschen nicht zuständig. Trotzdem… Er hat heute Dienst. Komm, wir fahren zur Präfektur. Unseren Frauentag können wir hinterher immer noch durchziehen.«
    ***
    Zamorra musste William und Fooly erst suchen und fand sie im Zauberzimmer, in das sie sich mit der Ratte zurückgezogen hatten, weil es hier magische Absicherungen gab.
    Irritiert blieb er stehen.
    Er sah nicht nur eine Ratte, sondern wenigstens ein halbes Dutzend! Sie hockten auf dem Boden, Vitrinen und Schränken, auf den Tischen… Sie hatten sich überall im Zimmer verteilt!
    Sie nahmen keine Notiz von Zamorras Eintreten. Sie belauerten den Butler und den Drachen. Aber sie schienen nicht angreifen zu wollen.
    William sah auf. Er schien die Ratten nicht zu bemerken.
    »Monsieur, MacFool glaubt, etwas herausgefunden zu haben«, sagte der Butler. »Diese Ratten sind Illusionen.«
    Zamorra verzog das Gesicht. Wenn es mehr nicht war, was der Drache erkannt hatte, half es ihnen nicht sonderlich weiter. Auf diese Vermutung war er selbst auch ohne Drachenmagie schon gekommen.
    Er gesellte sich zu Drache und Butler. Als er nur noch zwei Meter von ihnen entfernt war, lösten sich die anderen Ratten blitzartig aus. Nur jene, die Nicole gefangen hatte, war weiter existent.
    »Rhett hat sie fixiert«, erklärte Fooly. »Sie kann nicht mehr verschwinden, es sei denn, sie wird von Rhett freigelassen.«
    »Das heißt, sie ist mehr als eine Illusion«, sagte Zamorra.
    »So kann man es auch nicht sagen«, seufzte Fooly. »Es ist schwer zu erklären. Es ist wie bei Mister Peters und seinen Träumen. Es sind Träume, aber er kann sie greifbar werden lassen. Und diese Ratte hier ist auch greifbar geworden, obgleich sie nur…«
    »…ein Traum ist?«
    »So etwas ähnliches wie ein Traum. Etwas nicht Greifbares, Chef«, sagte Fooly. »Es ist völlig anders und doch ähnlich.«
    Zamorra hoffte, dass der Drache Recht hatte und dass es tatsächlich völlig anders war. Denn die Träume des Julian Peters wurden perfekte Wirklichkeit, wenn er es wollte. Er konnte komplexe Welten erschaffen, über die nur er die Kontrolle hatte. Nur gut, dass er nicht auf der falschen Seite stand…
    »Rhett hat diese Ratte also fixiert«, griff Zamorra den Faden wieder auf. »Wie hat er das gemacht? Was ist das für eine Magie?«
    Er wusste nicht viel über die Llewellyn-Magie. Sir Bryont hatte nur sehr selten in seiner Gegenwart davon Gebrauch gemacht. Vornehmlich handelte es sich um Abwehrzauber. Auch als Wettermacher galten die Llewellyns. Aber es musste noch mehr dahinter stecken. Zeigte sich hier eine weitere Variante?
    »Das kann doch jeder«, behauptete Fooly. »Ein ganz normaler Zauber, wie er in jedem Lehrbuch steht.« Er leierte den magischen Spruch herunter.
    Zamorra seufzte. In jedem Lehrbuch stand dieser Spruch sicher nicht, selbst ihm war er unbekannt. Wenn damit Träume Gestalt bekommen konnten -warum hatten das nicht schon früher andere Zauberer getan? Offenbar war Fooly hier ein wenig zu begeistert.
    »Hast du auch herausgefunden, woher diese Ratten kommen?«, fragte er.
    Fooly schüttelte den Krokodilkopf. »Ich fürchte, Chef, dafür brauchen wir dein Amulett.«
    »Daran solls nicht scheitern«, sagte Zamorra. Er löste die Silberscheibe vom Kettchen und hielt sie der Ratte entgegen. »Wie fangen wir's an?«, fragte er den Drachen.
    »Ich denke mal, ich muss die Ratte fragen, und du musst sie mit dem Amulett berühren, Chef«, schlug Fooly vor.
    »Dann los.« Zamorra war bereit.
    ***
    Nachdem Nicole Pierre Robin privat nicht erreichen konnte, rief sie ihn unter seiner Büronummer an.
    »Nein, ich bin nicht verfügbar«, knurrte der Chefinspektor mißmutig. »Nicht auch noch für einen von euren Spukfällen!«
    »Pierre«, säuselte Nicole. »Schönster und bester und nettester aller Polizisten, du…«
    »Vorsicht«, warnte Robin. »Diana sitzt neben mir und hört mit. Und die kratzt dir die Augen aus, wenn du mit mir flirtest.«
    »Ui«, machte Nicole. Natürlich würde es nicht dazu kommen, dazu kannten sie sie sich alle gut genug.
    Immerhin war Diana eine gute Kämpferin. Ihre Schule war der jahrhundertelange Aufenthalt auf einem Geisterschiff voller Piraten gewesen, bis Zamorra und Nicole sie befreien konnten. Sie stammte praktisch aus einer vergangenen Epoche, hatte sich aber längst perfekt in der modernen Welt eingelebt, und nebenbei hatte es zwischen Robin und ihr gefunkt und gezündet.
    »Hast du sie

Weitere Kostenlose Bücher