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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir.«
    »Luzifer!«
    Rita schwieg. Wahrscheinlich dachte sie über die Tragweite des Wortes nach, das nun alles beinhaltete. Grauen, Entsetzen, Ablehnung und eine schreckliche Ohnmacht, gepaart mit einer kaum begreifbar zu machenden Gefühlskälte.
    »Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Du willst es nicht, Jiri.«
    »Es ist besser so.«
    Rita klammerte sich an ihn. Er spürte, wie sie zuckte. Er gönnte ihr diese Pause. Sie hatten verdammt viel durchgemacht. Für Rita mußte es noch schlimmer gewesen sein als für ihn. Dabei stand längst nicht fest, daß sie sich in Sicherheit befanden. So leicht würden die Kreaturen der Finsternis nicht aufgeben. Da waren sie eiskalt und abgebrüht. Wenn sie einmal eine Beute erspäht hatten, konnte sie so leicht nichts daran hindern, sie sich auch zu holen.
    Sie waren nicht dumm. Sie hatten Verstand. Der würde ihnen gesagt haben, daß es besser war, die Flammen zu löschen und im Dunkeln weiterzugehen. Anschleichen wie die Tiere, um dann blitzschnell und grausam zuzuschlagen.
    »Wir können hier nicht bleiben«, sagte Jiri leise. »Es ist zu unsicher.«
    »Glaubst du, daß sie uns suchen?«
    »Ja!«
    Er hörte sie atmen. Sehr laut, aber sie schrie nicht. Rita hatte sich gut in der Gewalt. Dann räusperte sie sich. »Okay«, sagte sie leise. »Wenn das so ist, laß uns gehen.«
    »Bleib immer bei mir.«
    »Ich verspreche es dir.«
    Sie drehten sich um und hielten sich an den Händen. Ein verrückter Gedanke kam Jiri in den Sinn.
    Er dachte an das Märchen Hänsel und Gretel, die beiden hatten sich auch im Wald verirrt, doch bei ihnen war es schlimmer. Sie wurden gejagt, von Schatten, von Phantomen, denn die Kreaturen der Finsternis sorgten dafür, daß sie sich so gut wie lautlos durch die Dunkelheit bewegten. Jedenfalls hörten beide nichts. Die Welt um sie herum schwieg.
    Noch…
    »Sie haben mich geholt, als ich auf dem Weg zum Tanzplatz war!« Rita hatte einfach reden müssen.
    »Plötzlich fielen sie über mich her. Alles ging so schnell. Ich bin nicht einmal dazu gekommen, einen Schrei auszustoßen, ich habe sie nicht einmal richtig gesehen. Sie preßten mir irgend etwas auf den Mund, dann verlor ich das Bewußtsein. Später habe ich überhaupt nicht mehr denken können, da war die Angst zu groß. Sie hatte mich überschwemmt wie eine riesige Woge.«
    Er streichelte über ihr Haar. Es war eine automatische Geste des Trostes, denn er wußte, daß es ihr guttat. Sie mußte wissen, daß sie nicht allein im Regen stand.
    »Und warum hast du so komisch ausgesehen? Du hast dich ja regelrecht verkleidet. Die Augenklappe und so…«
    »Der reine Schutz vor ihnen.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Es ist ganz einfach«, flüsterte Jiri Sabka. »Ich wollte auf keinen Fall, daß ich erkannt werde. Nein, sie sollten mich nicht erkennen, denn ich will ihnen weiter auf den Fersen bleiben. Ich jage sie, verstehst du? Ich lebe, um die Kreaturen der Finsternis zu jagen.«
    Rita erschrak. »Himmel, das ist ja schrecklich.«
    »Kann sein, aber es ist nun mal so.«
    Sie schwiegen. Rita mußte das Gehörte zunächst einmal verkraften. Die Bäume standen oft dicht beieinander, so daß die beiden gezwungen waren, auf Händen und Füßen unter den Zweigen der Fichten und Tannen hinwegzukriechen. Die Bäume sahen aus wie stumme Wächter in schwarzen Gewändern. An diesen Stellen, wo das Sonnenlicht kaum hinkam, war der Boden noch feucht. Sehr bald klebten Laub und Schmutz an ihnen, was Jiri besonders bei Rita nicht als schlimm ansah, denn ihre helle Kleidung war auch im Dunkeln noch verräterisch genug. Er trug noch immer die Axt bei sich und dachte daran, daß er seinen Rucksack mit der übrigen Kleidung vergessen konnte. Das war nicht das Problem. Er würde sich schon neue Kleidung beschaffen können, wichtig waren die Waffen, die Axt und das Messer. Unter seiner Hose trug er Badeshorts. In ihnen verbarg er sein Geld und den Ausweis. Auf eine gewisse Sicherheit hatte Jiri nie verzichten wollen.
    »Jagst du sie schon lange?« fragte Rita irgendwann.
    »Ja.«
    »Wie lange denn?«
    »Ungefähr zwei Jahre.«
    Sie staunte hörbar. »Und du hast immer wieder welche von ihnen… von diesen Kreaturen entdeckt?«
    »Es gibt sehr viele - leider.«
    »Kannst du denn eine Zahl nennen?«
    »Nein. Um aber im Bereich der Genesis zu bleiben, würde ich beinahe sagen, daß es Millionen sind.«
    Rita Thornball schwieg. Über diese Zahl mußte sie erst nachdenken, und sie hatte das Gefühl, von einem Stachel

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