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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mitten ins Herz erwischt worden zu sein.
    Beide wußten nicht so recht, in welche Richtung sie gelaufen waren. Da Rita sich besser auskannte als der hier fremde Jiri, fragte er sie: »Kannst du dir ungefähr vorstellen, wo wir sind?«
    Das Mädchen überlegte. Es schaute dabei in die Höhe. Das große Firmament mit seinen Sternen verbarg sich hinter den dichten Kronen der Bäume. »Ich kenne natürlich die Ruine. Wir sind von ihr weggelaufen, aber nicht in Richtung Garsdale Head, sondern nach Westen.«
    »Also tiefer in das Gelände.«
    »Richtig.«
    »Dann müßten wir einen Bogen schlagen, um wieder in den Ort zu gelangen, nehme ich an.«
    »Genau. Und dabei muß es uns gelingen, den Silberbach zu erreichen. Wenn wir ihn überqueren, haben wir fast gewonnen, denn er fließt auf Garsdale Head zu.«
    »Silberbach? Was ist das? Warum dieser Name?«
    Rita lachte leise. »Als Kinder haben wir ihn so genannt, weil sein Wasser aussieht, als bestünde es aus Silber. Aus diesem Grunde erhielt er den Namen Silver Creek.«
    »Könnte man ihn hören?«
    »Ja, wenn es still ist, schon. In der Dunkelheit hört man ja vieles. Da ist nur ein Problem. Wir werden, wenn wir ihn erreichen, uns nicht mehr im Wald befinden. Er fließt praktisch durch das freie Gelände, aber er ist unser einziger Anhaltspunkt.«
    »Okay, gehen wir hin.«
    Rita hielt sich an ihm fest. »Trotz der Gefahren?«
    »So wehrlos bin ich auch nicht.« Jiri spürte, wie Rita erschauderte, sie sagte jedoch nichts.
    Der Wald war nicht mehr so dicht, aber querliegende Bäume - gefällt durch Stürme - erschwerten ihnen das Weiterkommen.
    Aber sie kamen voran.
    Und man griff sie nicht an.
    Die Verfolger mußten ihre Spur verloren haben, doch Jiri traute dieser Sicherheit nicht. Sie war ihm zu trügerisch. Da kam bestimmt noch etwas nach.
    Trotz ihrer schrecklichen Erlebnisse hatte Rita den Überblick nicht verloren und erwies sich als gute Führerin. Sie ließen den Wald bald hinter sich und blieben am Rand einer großen Wiese stehen. Die führte bergab, war an manchen Stellen mit Sträuchern bewachsen und wurde an ihrem Ende von einer mauerhohen Hecke begrenzt.
    Dorthin deutete Rita.
    »Fließt da der Bach?«
    Sie nickte und flüsterte: »Ich glaube es.«
    Jiri lächelte. »Laß es uns versuchen. Zu hören ist jedenfalls nichts - oder?«
    »Nein. Das Buschwerk ist zu dicht. Wir müssen nur achtgeben, daß es uns nicht festhält, denn es besteht zumeist aus Brombeersträuchern.«
    »Weiß ich.«
    Sie wünschten sich gegenseitig viel Glück, bevor sie die freie Stelle so rasch wie möglich überquerten. Sie gingen geduckt und mit langen Schritten.
    Wie zwei Phantome auf der Flucht hetzten sie durch die Dunkelheit. Ihre Tritte erzeugten auf dem weichen Untergrund dumpfe Geräusche.
    Jiri ließ Rita vorlaufen. Er selbst schaute sich immer wieder um, weil er damit rechnen mußte, daß die Kreaturen der Finsternis die Suche nicht aufgegeben hatten. Er dachte auch an den schrecklichen Anführer, der für sie so etwas wie ein Götze sein mußte, und er fragte sich, wer dieser Unheimliche wohl war und welche Tiefe der Hölle ihn ausgespuckt haben konnte.
    Er war der Schlimmste von allen. Von ihm ging eine dermaßen schlimme Grausamkeit und Kälte aus, daß ihm beinahe der Atem geraubt worden war, als er in dessen Nähe kam. Diese Kreatur war mit Worten nicht zu beschreiben. Sie war von Grund aus widerlich, abstoßend, schlecht und menschenverachtend.
    Ihre Schritte waren nicht so laut, als daß sie andere Geräusche übertönt hätten.
    Das Sprudeln des Bachs, das Murmeln, wenn sein Wasser durch das schmale Flußbett strömte, das helle Geräusch, das einem Durstigen mitteilte, wo er sich laben konnte.
    Der Wall aus Sträuchern hielt sie auf.
    Rita nickte Jiri zu. Im Mondlicht wirkte ihr Gesicht überirdisch schön und fein geschnitten. Er lächelte und dachte daran, eine fleischgewordene Elfe vor sich zu haben.
    »Geht es dir besser?«
    Sie strich sich eine Strähne aus der Stirn. »Ja, es geht mir etwas besser.«
    Sie betonte das Wort etwas. »Ich überlege aber, ob wir nicht am Ufer weitergehen sollen. Da sind wir geschützter.« Sie deutete auf die Sträucher. »Wir müssen nur versuchen, sie zu überwinden.«
    »Ich fange an.«
    »Du bist kaum geschützt!«
    Jiri winkte ab. »Es gibt Schlimmeres:« Er suchte einige Yards entfernt nach einer Stelle, die nicht so dicht bewachsen war und es ihnen gestattete, bequemer den Bach zu erreichen.
    Rita wartete. Sie spürte wieder

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