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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichen konnten. Wenn es tatsächlich Abgesandte Luzifers waren, dann mußte ich einfach davon ausgehen.
    Jiri Sabka besaß die seltene Gabe, sie zu sehen. Und er hatte sich an mich gewandt, weil er ohne Hilfe nicht mehr weiterwußte. Wir hatten uns in einem Wagen der Londoner U-Bahn getroffen, und dort hatte ich zum erstenmal erlebt, daß auch ich von einer Kreatur der Finsternis beobachtet wurde, ohne daß mich mein Kreuz warnte.
    Ein Mann, namens Norman Fiddler war es gewesen, und Sabka hatte ihn in meinem Beisein mit einem Messer getötet. Während Fiddler starb, hatte auch ich hinter seine Maske schauen und erkennen können, welch furchtbares Monster sich hinter seiner eigentlichen Gestalt verbarg.
    Nicht nur er hatte zu dieser Spezies gehört, auch seine Schwester Rose, die in einer Bücherei arbeitete. Wir hatten sie über den Tod des Bruders unterrichtet, aber Jiri hatte in ihr die Kreatur der Finsternis erkannt und sie getötet.
    War er ein Mörder?
    In diesem Fall nicht. Er hatte ein schweres Schicksal hinter sich. Seine Eltern waren durch diese Wesen ums Leben gekommen. Jiri hatte sie gefunden und am - Totenbett der Eltern geschworen, die Kreaturen zu jagen. Diesem Schwur fühlte er sich verpflichtet. Bisher hatte er ihn über zwei Jahre hinweg durchgehalten, nun aber brauchte er Hilfe und war dabei auf mich gestoßen.
    Mich hatte das getroffen wie ein eiskalter Wasserguß. Nicht wegen der Brutalität und Grausamkeit dieser Wesen, die Spaß daran hatten, wenn sie Menschen leiden sahen, es gab für mich auch noch einen anderen Grund. Ich war einfach überrascht von der Tatsache gewesen, daß sie überhaupt existierten und ich davon nichts mitbekommen hatte. Über Jahre hinweg hatte ich Dämonen aller Art bekämpft, doch von diesen Kreaturen der Finsternis hatte ich noch nichts gehört. Sie hatten sich in unsere Welt eingeschlichen wie Phantome, sie waren Gift für das menschliche Leben, und sie hatten einen Ur-Anführer, der schon in einer Zeit existiert hatte, wo die Welt erschaffen worden war.
    Diese Tatsache machte mich so fertig.
    Ich überlegte, ob mein Kampf bisher vergebens gewesen war. Es brachte doch nichts, wenn ich mich gegen Vampire, Werwölfe und Zombies stellte, die wahren Dämonen dabei aber übersah, so daß sich diese ins Fäustchen lachten und ihren Untrieben auch weiterhin nachgehen konnten. Für mich war das furchtbar.
    An die Folgen wagte ich kaum zu denken. Wenn ich mir vorstellte, daß sie sich im Laufe der Jahrtausende überall auf der Welt ausgebreitet hatten, Posten in Politik und Wirtschaft besetzt hatten, wenn das alles stimmte, dann hatte es Luzifer geschafft, die Menschheit zu unterwandern. Dann war er letztendlich doch auf der Straße des Sieges, nachdem er eine große Niederlage hatte hinnehmen müssen.
    Wie die Kreaturen der Finsternis genau zu ihm standen, konnte ich nicht sagen, ich mußte hier global denken, und das wiederum ließ mich schaudern.
    Neben mir räusperte sich Jiri Sabka. Er war in seinen Erinnerungen versunken gewesen. Hin und wieder hatte er auch gesprochen, wenn es besonders schlimm gewesen war, und ich hatte auch von einem schrecklichen Anführer erfahren, den er hatte töten wollen, was ihm nicht gelungen war, wie ich annahm.
    »Geht es Ihnen wieder besser?« fragte ich, ohne ihn mit meinen eigenen Gedanken zu belasten.
    »Ein wenig.« Er atmete schwer aus, bevor er nickte. »Habe ich während meiner Erinnerungen gesprochen?«
    »Das haben Sie.«
    »Was sagte ich?«
    »Nicht viel - leider. Aber Sie sprachen von einem mächtigen Feind, einem Anführer. Er muß eine Mischung zwischen Raubtier und Mensch gewesen sein. Es scheint Ihnen nicht gelungen zu sein, ihn zu besiegen, wenn ich das richtig sehe.«
    »Sie sehen es richtig, John! Und er ist auch der Hauptgrund, weshalb ich bei Ihnen Unterstützung gesucht habe.«
    »Bitte genauer.«
    Er stand auf und ging einige Schritte zur Seite. Um die Männer der Mordkommission kümmerte er sich nicht. »Ich habe eingesehen, daß ich auf verlorenem Posten stehe und dachte mir, daß es doch Menschen geben muß, die ebenso denken und handeln wie ich. Ich… mein Gott… ich bin doch nicht allein auf dieser Welt. Ich bin doch nicht der einzige, der sie sehen kann, verstehen Sie?«
    »Schon, Jiri. Aber wie es scheint, sind Sie bisher doch der einzige. Selbst ich kann sie nicht erkennen. Sie reagieren oder offenbaren sich erst, wenn ich sie mit meinen weißmagischen Waffen berühre, und da kann es oft bereits zu spät

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