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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Angst. Sie schaute sich um, sie blickte zurück, sah aber nur die leere Fläche und überlegte, ob die Kreaturen der Finsternis noch einen anderen Weg kannten, um den Bach zu erreichen. Einen Weg, der sie schneller voranbrachte, so daß sie an einer bestimmten Stelle lauerten, auf sie beide warteten und sich schon jetzt ins Fäustchen lachten.
    Sie konnte mit ihnen auch nichts anfangen, denn sie sah nicht, was Jiri sah. Sie mußte sich voll und ganz auf ihn verlassen und hoffte, nicht auf Sand gebaut zu haben.
    Er kehrte zurück und winkte. »Komm, ich habe eine Stelle gefunden, wo es klappen kann.«
    »Okay.« Sie ärgerte sich selbst, daß sie nicht Bescheid wußte, obwohl sie hier wohnte. Leider machte die Dunkelheit alles gleich. Bei Tageslicht hätte es anders ausgesehen, ganz anders.
    Jiri wartete auf sie und hatte sogar einige Zweige zur Seite geräumt, um ihr einen bequemeren Abstieg zu ermöglichen. Rita lächelte ihn an. Die Zeit nahm sie sich einfach. »Du bist lieb«, sagte sie.
    »Ich tue mein Bestes.«
    »Das habe ich gemerkt.«
    Rita nahm den Weg, den sie gehen mußte. In der Tat wuchs das Gestrüpp nicht mehr so dicht zusammen. Sie blieb dennoch mehrmals hängen und mußte ihre Kleidung losreißen.
    Der Untergrund war dicht bewachsen. In einem spitzen Winkel führte er dem Bach entgegen. Dennoch mußte sie achtgeben, nicht auszurutschen. Auch in den Sommermonaten bildete sich in der Nähe des Bachs oft genug Nebel, und der hatte nun mal seine feuchten Spuren auf dem Untergrund hinterlassen.
    Ohne sich wehgetan zu haben, erreichte sie das Ufer des Bachs, wo das Gras verschwand und helle Steine den Rand markierten. Sie glänzten im Licht des Mondes wie wertvolle Taler aus dem Märchen. In der Tat verdiente der Bach seinen Namen zu recht. Auch jetzt sah er aus, als würde flüssiges Silber mit hoher Geschwindigkeit durch das Flußbett strömen. Es huschte und sprang über Kanten und Felsen hinweg, es quirlte, schmatzte und murmelte, wurde von einer nie abreißenden Kraft weitergetrieben.
    Auch Jiri Sabka rutschte nach unten. Er hatte mit der Axt noch einige Zweige abgehackt, so daß sich seine Kratzer in Grenzen hielten. Als er vor Rita stand, lächelte er. »Sorry, aber ich habe die Orientierung verloren. In welche Richtung müssen wir gehen?«
    »Jetzt kenne ich mich aus«, sagte sie. »Dreh dich um und geh weiter.«
    »Wie du willst.«
    »Es ist schon korrekt.«
    Sie machten sich auf den Weg. Wieder sehr vorsichtig, denn den Kreaturen der Finsternis war nicht zu trauen. Die arbeiteten mit allen Tricks.
    »Da ist mir noch etwas eingefallen«, sagte das Mädchen und mußte dabei lauter sprechen, um die Geräusche des Bachs zu übertönen. »Ich hatte das Gefühl gehabt, als wäre ich getragen worden, als man mich zur Ruine schaffte. Ich bin zwischendurch mal für kurze Zeit aufgewacht, da kam es mir vor, als würde ich mich schaukelnd durch die Luft bewegen, wobei mich keine Hände hielten.«
    »Wie denn?«
    »Keine Ahnung.« Sie lachte etwas unmotiviert. »Kann es sein, daß man mich in ein Netz gelegt hat?«
    »Das ist möglich.«
    Sie schüttelte sich. »Dann laß uns so schnell wie möglich verschwinden, Jiri. Wir werden uns im Ort verstecken. Ich kenne mich da aus. Ich weiß um Verstecke, wo sie mich nicht finden können.«
    »Mal sehen.«
    Er ging vor, Rita blieb dicht hinter ihm. Der Bach floß links von ihnen wie ein breiter Vorhang aus Wasser und Licht, unter deren silbriger Oberfläche zahlreiche Geheimnisse dieser Welt verborgen zu sein schienen.
    Es erwischte sie eiskalt.
    Plötzlich waren sie da.
    Sie kamen von oben. Sie mußten ihren Weg jenseits der Brombeersträucher und des dicken Gestrüpps begleitet haben.
    Etwas Dunkles flog auf sie zu und erwischte Jiri Sabka wuchtig im Nacken.
    Rita sah, wie er nach vorn stolperte. Nach ein paar unsicheren Schritten brach er zusammen.
    Einen Moment später waren die Kreaturen der Finsternis da und durchbrachen mit Brachialgewalt das störende Buschwerk…
    ***
    Ich stand neben einem Mörder! Oder war er kein Mörder? War Jiri Sabka nur ein Mensch, der sah, was andere nicht erkennen konnten?
    Für meine Kollegen war er ein Killer, für mich nicht, denn er hatte mich davon überzeugen können, daß er gewisse Dinge tun mußte, daß sich die Urdämonen oder die Kreaturen der Finsternis, wie er sie nannte, auf der Erde ausgebreitet hatten und daß sie gejagt werden mußten, bevor sie ihr großes Ziel, die Vernichtung der menschlichen Rasse,

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