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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abziehen zu lassen.
    Die andere Kreatur hatte meine Kugel genau zwischen die Augen bekommen. Auch für sie gab es keine Chance. Was schließlich von ihnen zurückblieb, waren Reste, mehr nicht…
    Wir hatten gewonnen!
    Jiri kümmerte sich um Rita. Er streichelte sie, und das Mädchen zitterte in seinen Armen. Natürlich stand Rita unter Schock, aber sie hatte auch gesehen, daß die Kreaturen der Finsternis so unbesiegbar nicht waren. Es kam dabei auf die Menschen an und natürlich auch auf die Waffen, die sie besaßen.
    Für uns gab es einen noch weiteren Vorteil. Diese Kreaturen hatten sich so mit ihrem Menschsein abgefunden und waren dabei so stark darin integriert, daß sie selbst mit einer normalen Waffe getötet werden konnten.
    Mit einer Kugel, mit einem Messer oder auch der Axt.
    Sie veraschten auf dem Teppich.
    Suko schaute ihnen zu. Die Peitsche hatte er wieder weggesteckt. Rauch wehte noch durch den Raum und quoll dann aus dem offenen Fenster, wo er sich in der Winterluft verteilte.
    Ich legte Jiri eine Hand auf die Schulter. Er drehte den Kopf. Rita blieb noch in seinem Arm. »Wie wäre es, wenn Sie hier bei Rita bleiben und uns allein gehen ließen?«
    Er dachte nach, dann schüttelte er den Kopf. »Das ist zwar gut gemeint, John, aber ich werde es nicht tun. Auf keinen Fall, verstehen Sie? Ich bin hergekommen, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen, und die werde ich auch durchziehen. Da gibt es kein Zurück mehr! Ich kann nicht kneifen. Ich will ihnen Auge in Auge gegen überstehen, und ich will mit ihnen abrechnen, auch mit dem Götzen.«
    »Okay, Jiri.«
    Suko drängte zum Aufbruch. »Wir sollten uns beeilen, denn man wird die beiden bestimmt erwartet haben.«
    »Das denke ich auch.«
    Rita hatte mitbekommen, was wir besprachen. Sie löste sich abrupt von Jiri und schüttelte den Kopf.
    »Das können Sie nicht machen.« Sie sprach schnell. »Sie können mich doch nicht einfach hier allein zurücklassen. Mit diesen… diesen schrecklichen Resten. Das… das packe ich einfach nicht.«
    »Okay«, murmelte ich. »Sie haben recht. Kennen Sie jemanden, der Sie aufnimmt. Einen Nachbarn?«
    Rita nickte. »Sie alle haben Angst, ja, sie haben Angst. Keiner traut mehr dem anderen.«
    »Bei Ihnen wissen sie doch Bescheid.«
    »Ich hoffe es.«
    »Versuchen Sie es.«
    »Ja.«
    »Ich begleite Rita«, sagte Jiri Sabka, »warten Sie währenddessen hier oder vor dem Haus.«
    Suko wartete am Tor.
    Es war dunkel geworden und noch stiller. Über dem Ort hing auch weiterhin der Kohlegeruch, aber noch etwas anderes war hinzugekommen. Man konnte es weder sehen noch schmecken, nur fühlen.
    Es war der Geruch des Todes. Des Vergehens, des Vergessens und einer Kälte, die nichts mit tiefen Temperaturen zu tun hatte, denn sie wehte aus einer anderen Richtung.
    Es war die Kälte des Todes.
    Nur wenige Lichter gaben ihren Schein ab. Alte Laternen, die an den Straßenrändern standen und eine blasse Helligkeit verströmten. Sie ließen den Schnee gelb glänzen. Weiter entfernt, wo er von keinem Lichtschein getroffen wurde, lag er als fahlweiße Masse auf dem Boden, wie dicke, alte, wellige Pappe. Auf der Oberfläche glitzerten die Eiskristalle. Es herrschte Dauerfrost.
    In der Stille waren Stimmen auch aus größerer Entfernung zu hören. In der Nachbarschaft hatte Rita Thornball geklingelt. Es war ihr auch geöffnet worden, denn wir hörten, wie sie und Jiri mit einer Frau sprachen. Hoffentlich hatten sie Erfolg.
    Suko schaute sich um.
    Es fuhr kein Wagen, wir sahen keinen Menschen, aber auch keinen Hund oder eine Katze.
    Garsdale Head war zu einer Geisterstadt geworden, die zudem noch in einem tiefen Schlaf lag.
    Dann hörten wir Schritte. Jiri kehrte zurück. Allein, was uns aufatmen ließ. Er ging durch den Schnee. Es hörte sich an, als würde er über Glas schreiten.
    Vor uns blieb er stehen.
    »Alles in Ordnung?« fragte Suko.
    »Ja, nach einer gewissen Überredungskunst schon.« Er verzog die Lippen. »War gar nicht so einfach.«
    Das glaubten wir ihm aufs Wort.
    »Wie machen wir es?« fragte Jiri.
    »Das werden wir im Supermarkt entscheiden«, erwiderte Suko.
    Niemand widersprach.
    ***
    Wir hatten ihn erreicht, und hätten dem Abend eigentlich dankbar sein müssen, daß er so finster war, doch der auf dem Boden liegende Schnee machte uns einen Strich durch die Rechnung.
    Er ließ das Innere des Ortes heller erscheinen, als uns lieb war. Er war wie eine graubleiche Fläche, die das tagsüber gespeicherte Restlicht wieder

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