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0739 - Teufelsträume

0739 - Teufelsträume

Titel: 0739 - Teufelsträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles unter Kontrolle, keiner kann ihnen entfliehen, auch die nicht, die sich durch Gebete retten wollen. Er nickte zu seiner Frau hinüber.«
    »Wieso Boten?« hakte ich nach.
    »Ja, die Boten. Sie gehören zu ihm. Sie senden ihm die Informationen, die er haben muß. Sie können sich hier umschauen, ohne daß er dabei sein muß. Durch sie hat er alles unter Kontrolle. Sie dringen überall ein, und sie sind bei denen länger, die sie dann verwandeln wollen. Wer ihren Blick auf sich gerichtet sieht, der weiß genau, was ihm bevorsteht, der kann nicht mehr entkommen.«
    »Dann können sie sich von ihm lösen?«.
    »Ja, denn er beherrscht sie. Er kann sie schicken und wieder zurückziehen. Diesmal haben sie uns beobachtet. Es bedeutet, daß das Unheil bereits auf dem Weg zu uns ist. Diesmal sind wir an der Reihe, aber auch andere.«
    Ich winkte ab. »So einfach werden wir es ihnen nicht machen. Auch wir sind schon von ihnen beobachtet worden und leben noch. Sie sollten sich nicht zu große Sorgen machen, mein Lieber. Ich gehe davon aus, daß diese Augen nicht jeden bekommen, das können Sie mir glauben. Und wir sind erschienen, um sie zu stoppen.«
    Er runzelte die Stirn. »Als Mensch?«
    »Sicher.«
    »Kein Mensch kann sich gegen den Gefallenen Engel stellen. Er ist dabei, sein Versprechen einzulösen. Er wird…«
    Ich unterbrach ihn. »Werden auch Sie mir ein Versprechen geben, Mr. Talbot?«
    »Welches?«
    »Daß Sie sich nichts mehr antun werden. Daß Sie Ihr Leben nicht einfach wegwerfen, dazu ist es zu kostbar. Kein Mensch sollte das einfach zerstören, was ihm von Gott gegeben wurde.«
    Zum erstenmal öffnete er seine Augen sehr weit. »Gott?« echote er flüsternd, »Gott…?«
    »Ja.«
    »Wo gibt es ihn? Wo war er, als ich ihn brauchte? Wo hat er uns beschützt? Nie und nimmer. Überhaupt nicht. Lorna betet, aber sie kann die Macht des Satans nicht brechen.«
    »Da haben Sie unrecht. Sie müssen es anders sehen, Mr. Talbot, ganz anders.«
    »Wie denn?«
    »Gott hat den Menschen die Kraft gegeben, um sich zu wehren. Er hat es ihnen überlassen, sich zu entscheiden. Er will sie nicht am Gängelband führen. Deshalb ist es einzig und allein Ihre Sache, wie Sie mit den Problemen zurechtkommen. Sie sind ein Mensch, Sie sind nicht perfekt, das ist keiner, aber Sie sollten den Mut haben, sich gegen das Böse zu stemmen und nicht sagen, daß es keinen Sinn mehr hat, auf dieser Welt weiterhin zu existieren.« Ich schaute ihn nachdenklich an.
    »Lassen Sie sich meine Worte durch den Kopf gehen.«
    Lorna hatte mich gehört. Sie meldete sich vom Fußboden her. Das Gesicht und der Kopf lagen im schwachen Schein des Kerzenlichts, so daß sie beinahe wirkte wie eine Madonna. »Ja, Edward, dieser Mann hat recht. Ich habe es dir auch gesagt. Auf mich wolltest du nicht hören. Dann höre wenigstens auf ihn.«
    Talbot senkte den Kopf. In ihm arbeitete es, was sich auch nach außen hin zeigte. Durch sein Gesicht lief ein Zucken. Er schluckte, obwohl er nichts aß, und der Adamsapfel bewegte sich hektisch.
    »Ich versuche es«, sagte er. »Nur habe ich nicht viel Hoffnung. Ich brauche nur an die Vergangenheit zu denken und daran, was geschehen ist. Viele sind gestorben, zu viele.« Er blickte auf die runde Ofenplatte, die leicht glühte, und er bekam einen Schauer, weil er sich wahrscheinlich vorstellte, daß die Platte zu sehr einem der glühenden Augen glich.
    Ich wollte uns nicht in den Vordergrund spielen, doch ich mußte ihm die Antwort geben, um ihn wenigstens aufzubauen. »Da waren wir noch nicht da, Edward. Jetzt haben wir die Stadt erreicht, und wir werden dem Satan Paroli bieten.«
    »Ihr seid Menschen«, flüsterte er.
    »Auch Menschen können stark sein, wenn sie es nur wollen. Ich möchte Ihnen noch einen Rat geben. Bleiben Sie bei Ihrer Frau. Bleiben Sie in ihrer Nähe und beten Sie gemeinsam. Es wird Ihnen guttun, das verspreche ich Ihnen.«
    Er nickte nur.
    Suko, der zwischendurch den Raum verlassen hatte, kehrte zurück. Seinen Worten entnahm ich, daß er das Haus durchsucht hatte. »Ich habe nichts gefunden.«
    »Gut.«
    »Dann sollten wir gehen, John. Wenn die Augen tatsächlich alles beobachten, wird Luzifers Dämon genau wissen, was hier vorgeht und kann sich darauf einstellen. Ich jedenfalls möchte keinen der Menschen hier in Gefahr bringen.«
    »Einverstanden.«
    »Kommen Sie wieder?« flüsterte Talbot und stand auf. Er tastete seine Wunde ab, die nicht mehr blutete und von einer weichen Schicht überzogen

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