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0739 - Teufelsträume

0739 - Teufelsträume

Titel: 0739 - Teufelsträume
Autoren: Jason Dark
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auffraß und hatte plötzlich den Geschmack des Rattenblutes auf ihrer Zunge liegen.
    Rita bewegte die Lippen, sie leckte sich die Zunge, als wäre sie persönlich dabei, die Ratte zu verschlingen.
    Es tat ihr so wahnsinnig gut, mitzubekommen, wie die Katze ihren Hunger stillte.
    Rita genoß es…
    Sie wußte nicht, wie lange sie im Wald auf dem Fleck gestanden hatte. Erst als von der Ratte so gut wie nichts mehr übriggeblieben war, erwachte sie aus ihrer Trance.
    Auch sie fühlte sich satt.
    Ein breites und irgendwie fettiges, aber auch widerlich erscheinendes Lächeln umspielte ihre Lippen, bevor sie sich in Bewegung setzte und den Weg weiterging.
    Es war noch ein Stück zu laufen, was sie nicht weiter kümmerte, denn durch die Augen der Katze sah sie auch weiterhin die Ereignisse, auf die es ihr ankam.
    Die Katze war zufrieden. Sie legte eine kurze Pause ein für eine Schnellreinigung.
    Dann lief sie weiter.
    Mit langen Sprüngen überquerte sie eine Straße. Trotz der anderen Sichtperspektive erkannte Rita, daß sich das Tier in der Nähe ihres Hauses bewegte.
    Und dort waren Sinclair und Suko!
    Rita verlangsamte ihren Schritt. Für einen Moment war die Welle über sie gekommen und hatte alle anderen Gefühle gelöscht. Sie spürte einen immensen Haß auf die beiden Männer, der so groß war, daß er ihre andere Fähigkeit überlagerte.
    Sie blieb stehen.
    Wäre jemand in der Nähe gewesen, hätte er die unheimlich klingenden Geräusche vernommen. Eine Mischung aus heftigem Atmen und abgehacktem Keuchen.
    Sie kochte innerlich, der Haß machte sie zu einem Kessel, der bald überlief.
    Das Gefühl verging. Es mußte vergehen, sie durfte sich auf keinen Fall überschwemmen lassen und mußte einen klaren Kopf behalten. Die beiden waren Polizisten mit einer besonderen Aufgabe. Sie waren darauf geeicht, das andere zu jagen, das sie selbst als nichtmenschlich bezeichneten. Darin kannten sie kein Erbarmen.
    Sie befanden sich im Ort.
    Aber wo?
    Rita mußte erfahren, wie sich die beiden verhielten. Sicherlich hatten sie mittlerweile bemerkt, daß ihre einzige Zeugin verschwunden war. Und sie selbst waren schlau genug, um Aaraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das konnte ins Auge gehen, durfte aber nicht.
    Die Veränderte hatte sich soweit erholt, daß sie ihren Weg fortsetzen konnte und sich dabei auch wieder in die Katze hineinversetzte, damit sie mit deren Augen sah.
    Das Tier bewegte sich noch immer in der Nähe ihres Hauses. Es blieb im Schatten des Zaunes, schnupperte dort, nahm Witterung auf, fand aber keine Beute und lief parallel zum Haus weiter.
    Als sie dessen Ende erreicht hatte; wandte sich die Katze in einem scharfen Winkel nach links. Es hatte den Anschein, als wollte sie über die vereiste Straße laufen, blieb jedoch auf der durch den Schnee sichtbaren Kante des Gehsteigs hocken und wurde vom Schatten des dort parkenden Geländewagens verschlungen.
    Sie wartete in der gehockten Stellung. Hin und wieder drehte sie den Kopf, um über die Straße zu schauen.
    Auch Rita bekam alles mit. Sie sah mit den Augen der Katze, deren Blicke über die leere, graubleiche und leicht schimmernde Decke aus Eis und Schnee hinwegglitten.
    Sie suchte…
    Es war keine Beute zu sehen. Weder ein Mensch noch ein Tier ließ sich im Freien blicken.
    Die Katze störte sich an dem scharfen Geruch, der über Garsdale Head lag. Es war dieser Rauchgeruch, der aus den Öffnungen der Kamine strömte und so stank, als wären Knochen verbrannt worden.
    Auch Rita nahm ihn wahr, sie mochte ihn nicht und schüttelte den Kopf. Plötzlich hatte sie es eilig.
    Sie durfte nicht zu spät in Garsdale Head eintreffen, denn in der Zwischenzeit konnten die beiden Polizisten schon zuviel »Schaden« anrichten. Die wahre Herrin über den Ort war sie und würde sie immer bleiben.
    Die Katze lauerte und stellte die Ohren auf. Dann machte sie den Körper flach, ihr buschiger Schwanz streifte über das Eis. Einen Moment später jagte sie wie ein kleiner Teufel über die Straße.
    Es sah lustig aus, denn zweimal geriet sie ins Rutschen und hatte Mühe, sich wieder zu fangen. Auf der anderen Seite sprang sie auf den Gehsteig, lief einige Yards nach rechts und blieb stehen.
    Sie hatte etwas gewittert!
    Nicht nur sie, auch die weit entfernt stehende Rita Thornball nahm die Witterung auf.
    Menschen!
    So rochen Menschen - doch nicht irgendwelche, sondern ganz bestimmte. Die beiden Polizisten eben.
    Aus dem halb offenstehenden Mund der Frau drang ein scharfes
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