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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sillock!«
    »Zum Teufel, was wollt ihr denn mit dem?« fragte Sillock heiser.
    »Er kommt mit uns.«
    »Noch so eine Schnapsidee von Ihnen, Ballard. Langsam habe ich die Nase voll. Wozu soll das denn gut sein? Dieser Kerl haßt uns! Sehen Sie ihm das nicht an? Der wird versuchen, uns bei der erstbesten Gelegenheit die Kehle durchzuschneiden.«
    »Ori wird ihn bewachen.«
    »Ori! Ein Affe! Meine Güte, Ballard, Sie machen andauernd Witze. Sie sollten als Gagman zum Film gehen. Woody Allen und Jerry Lewis würden glatt vor Neid erblassen.«
    Ich wandte mich an Colin Nabors. »Wenn wir das Kigussi-Gebiet betreten, wird aus Basanga vielleicht ein Trumpf-As.«
    »Sie meinen, die Kigussi werden uns in Ruhe lassen, wenn wir Basanga bei uns haben?«
    »Das hoffe ich«, sagte ich, und der Leiter der Expedition entschied, daß Basanga mitkam. Es war eine formelle Entscheidung, der sich Don Sillock fügen mußte.
    »Jetzt muß ich schon auf zwei verdammte Feinde aufpassen«, brummte er. Er meinte damit den weißen Gorilla und den Marbu-Magier. Wir stiegen in die Boote, und Basanga mußte mitrudern.
    Was wir ihm angetan hatten, verzieh er uns mit Sicherheit nie. Wir würden sehr auf der Hut sein müssen.
    ***
    Paul Bordman war schwer benommen. Nebelschleier tanzten vor seinen Augen. Als die Satansgarde ihn hart packte und auf die Beine stellte, wehrte er sich verzweifelt, doch brutale Schläge brachen seinen Widerstand sehr schnell.
    »Laßt mich!« schrie er aus Leibeskräften. »Ich habe mit euch nichts zu schaffen! Ich gehöre nicht hierher! Das ganze ist ein Irrtum!«
    Ein Schlag traf seinen Mund und ließ ihn verstummen.
    Man warf ihn über den Rücken eines Pferdes.
    »Ich will zurück!« schluchzte er. »Ihr dürft mir kein Leid zufügen. Ich gehöre Marbu. Diese schwarze Kraft würde es euch nie verzeihen, wenn ihr mir ein Haar krümmt. Verfeindet euch nicht mit Marbu. Das wäre euer aller Ende.«
    »Fort mit diesem Verrückten!« rief der Anführer der Satansgarde. »Zum Höllenhenker mit ihm!«
    »Ich habe einen Auftrag!« schrie Bordman verzweifelt. »Ihr dürft mich nicht daran hindern, ihn auszuführen!«
    Wieder traf ihn ein harter Schlag, und er verlor für kurze Zeit die Besinnung.
    Als er wieder zu sich kam, hing er zwischen zwei kräftigen Männern, und seine Füße schleiften über den Boden. Breite, naß glänzende Steinstufen führten nach unten. Der Schriftsteller wurde in einen Kerker geworfen. Das war ein großer unterirdischer Raum, dessen Boden mit gelbem knisterndem Stroh bedeckt war.
    Ein Stoß warf Bordman nieder, und dann knallte hinter ihm die schwere eisenbeschlagene Bohlentür zu. Es gab ein Guckloch, und in diesem Rahmen zeigte sich das halb verdeckte Gesicht eines der beiden Kerle, die ihn hierher gebracht hatten.
    »Der Höllenhenker hat zu tun. Ruh dich inzwischen aus. Wir holen dich, sobald er für dich Zeit hat.«
    Lachend entfernten sich die Männer.
    Bordman sprang auf, lief zur Tür und umklammerte die Gitterstäbe im Guckloch. »Halt! Geht nicht fort! Ich muß euch noch etwas Wichtiges sagen!«
    »Heb es dir für den Henker auf!« bekam er zur Antwort.
    »Ihr müßt mich anhören! Ihr dürft mir nichts antun! Ich gehöre Marbu!«
    Die Männer entfernten sich.
    »Gnade!« schrie Bordman. »Laßt mich frei! Ich muß zurück in den Dschungel!«
    Er hörte das Stroh knistern und drehte sich verwirrt um. Düstere Gestalten hockten in den Ecken und Winkeln. Sie waren in Lumpen gehüllt. Die Männer hatten struppige Bärte, die Frauen zerzaustes Haar. Sie waren ausgemergelt und hohlwangig. Sehr lange schienen sie schon eingesperrt zu sein, und mit Nahrung schien man sie nicht gerade zu verwöhnen.
    Nicht weit von Bordman entfernt lag ein Mann, der wohl bald an Unterernährung und Entkräftung sterben würde. Er atmete schwer, bewegte sich kaum, war dem Ende nahe.
    »Aufgegriffen von der Satansgarde!« ging ein Flüstern durch den kalten, feuchten Kerker.
    »Einer, der nicht zu uns gehört!« stellte jemand fest.
    Bordman wandte sich den Gefangenen zu und nickte heftig. »Euch fällt es auf. Ja, es stimmt, ich gehöre nicht hierher. Es ist eine Panne passiert. Ich lebe in einer anderen Zeit, habe mit dieser Zeit nichts zu schaffen. Dies ist das Mittelalter. Welches Land ist das? Wohin hat es mich verschlagen?«
    »Er hat den Verstand verloren!« stellten die Gefangenen fest. »Er kleidet sich verrückt und redet wirres Zeug.«
    Bordman ballte die Hände. »Marbu muß diesen Irrtum

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