Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0740 - Das Blutgespenst

0740 - Das Blutgespenst

Titel: 0740 - Das Blutgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
dicke Kirchenbuch vor ihnen. Handschriftlich abgefasst.
    Ted begann zu blättern und kapitulierte, als er die Jahre zurückblätterte. »Gino, das ist was für dich… diese alte Schrift kann ich nicht mehr lesen.«
    Der junge Italiener seufzte. »Ich doch auch nicht…«
    »Also muss Monsignore uns helfen«, murmelte Ted. »Das kann ja noch eine lange Sache werden.«
    Damit hatte er nicht übertrieben…
    ***
    Auf das Notrufblinken hin stürmten Dr. Maligore, Nicole und eine alarmierte Krankenschwester in das Zimmer.
    Zamorra lag reglos auf dem Boden. Einen halben Meter neben ihm das Amulett. Noch ehe jemand es entdeckte, rief Nicole es mit einem Gedankenbefehl zu sich. Es landete in ihrer Hand und dann blitzschnell erst einmal in ihrer Tasche.
    »Er ist einfach umgefallen«, ereiferte sich die Großmutter. »Er hat mit so einer Silberscheibe herumgefuchtelt, und gab er mir keine Antworten mehr. Und dann ist er umgefallen!«
    »Aber Sie selbst sind in Ordnung?«, fragte Dr. Maligore, während er nach Zamorras Puls tastete.
    »Sicher! Aber der Mann da nicht, dieser Professor!«
    Auf die Silberscheibe ging erfreulicherweise niemand mehr ein. Maligore ordnete an, Zamorra in einem der Krankenzimmer unterzubringen, in dem gerade noch ein Bett frei war. Nicole widersprach. »Es reicht, ihn im Bereitschaftsraum auf die Couch zu legen. In ein paar Minuten wird er wieder fit sein«, behauptete sie.
    Maligore sah sie beinahe drohend an.
    »Ich will Ihre medizinische Autorität nicht in Frage stellen, Dottore«, sagte Nicole scharf. »Aber ich kenne mich mit diesen Dingen etwas besser aus als Sie!« Angesichts der Schwester war sie wieder förmlich geworden.
    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun und verlangen«, sagte Maligore finster. »Ich lehne jede Verantwortung ab.«
    Nicole winkte ab.
    Wenig später kam Zamorra im Bereitschaftsraum tatsächlich wieder zu sich.
    »Mir fehlt nichts«, wehrte er jeden Versuch Maligores ab. »Ich bin nur einfach umgekippt.«
    »Ich hatte dir untersagt, irgendwelche Para-Versuche mit der Patientin…«
    »Habe ich ja auch nicht«, fuhr ihm Zamorra in die Parade. »Meine Güte, ihr Ärzte habt doch alle eins an der Klatsche mit eurer übertriebenen Fürsorge.«
    Maligore wurde böse. »Und wieso bist du dann umgefallen? Steht es so schlecht um deine Gesundheit? Dann…«
    »Lass mich mit dem Gesundheitsfimmel in Ruhe«, protestierte Zamorra.
    »Du bist äußerst erregt. Das tut dir nicht gut.« Maligore lächelte wieder. »Es führt zu Aggressionen. Du solltest dich ausruhen. Ich werde sehen, was ich für dich tun kann.«
    »Du kannst mir ein Hotelzimmer und ein Auto beschaffen«, sagte Zamorra. »Das reicht völlig aus.«
    »Wie du meinst…«
    ***
    »Ich glaub's einfach nicht«, keuchte Nicole eine Stunde später. Das Hotelzimmer war winzig, besaß nicht einmal ein Telefon, und der Mietwagen war ein Fiat Seicento. »Hier bleiben wir nicht, und den Wagen tauschen wir schnellstens aus«, verlangte sie.
    Abermals eine Stunde später hatten sie einen 220 PS starken Lancia Kappa mit Schiebedach und Klimaanlage, in dem sie wenigstens einatmen konnten, ohne damit zugleich ein Vakuum im Fahrzeug hervorzurufen. Und sie hatten ein Hotelzimmer mit Bad und Telefonanschluss.
    Von diesem aus versuchte Nicole noch einmal, Ted per Autotelefon zu erreichen, aber wieder lief sie auf die Box auf.
    Zamorra streckte sich auf dem Bett aus. Er war erschöpft und müde. Die Zeitschau hatte ihm einiges an Kraft abverlangt, die erst erneuert werden musste. Er erzählte Nicole von dem Nebel, den er gesehen hatte, ehe er zusammenbrach.
    Ärgerlicherweise hatte das Amulett dieses Bild nicht gespeichert. Zamorra war nicht mehr dazu gekommen, diese Funktion zu aktivieren. So hatte er nur das Erinnerungsbild.
    »Mein Blackout muss mit diesem Nebel Zusammenhängen«, vermutete er. »Es kann nicht an der Belastung, an der Erschöpfung durch die Zeitschau liegen. Dafür bin ich nicht weit genug vorgestoßen. Dieser Nebel… das ist der Feind.«
    »Und wie können wir den nun finden?«, fragte Nicole.
    »Vielleicht«, murmelte Zamorra, »hätte ich doch im Krankenhaus bleiben sollen. Vermutlich wird sich der Feind dort wieder zeigen.«
    »Du bist geschwächt durch die Zeitschau«, sagte Nicole. »Wenn, dann müsste ich das tun. Aber ich glaube nicht, dass dein Studienkollege da so einfach mitspielt. Ich bin ja nicht wirklich krank.«
    »Hast du eine andere Idee?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Leider nicht.«
    »Sag mal«,

Weitere Kostenlose Bücher