0740 - Das Blutgespenst
Licht geführt… Aber so hätte er trotzdem nicht sterben müssen.«
Er atmete tief durch und fuhr dann fort. »Gino sagte, dieser alte Mann, Battaglia, sei der Drahtzieher. Er habe ihm das Gespenst auf den Hals gehetzt. Und Gino habe auf Battaglia geschossen, aber der habe die Kugeln locker ver kraftet. Das deutet auf einen Untoten hin, oder auf einen Dämon, nicht wahr?«
»Ein Untoter war er bestimmt nicht«, sagte Zamorra. »Und wenn er ein Dämon wäre, hatte das Amulett auf ihn ansprechen müssen.«
»Gino hielt ihn für einen Zauberer.«
»Könnte sein«, sagte Zamorra. »Weißt du, wo wir ihn finden können?«
Er sah sich um. Der jüngste Vorfall hatte keinen Dorfbewohner mehr ans Fenster oder auf die Straße gelockt, trotz des Geschreis.
Ted zuckte mit den Schultern. Er ging zum Wagen. »Wo um Teufel steckt in einem Rolls-Royce Silver Seraph der Verbandskasten? Habe diesen Kram nie gebraucht.«
»Warte«, sagte Nicole. »Der Lancia muss doch auch so was haben. Ich schau mal nach.«
Wenig später versorgte sie Teds Armverletzungen. Sie sahen schlimmer aus, als sie waren. Wahrscheinlich würden höchstens einige kleine Narben und Carlottas gewittergewaltige Vorwürfe Zurückbleiben.
Unterdessen hatte Zamorra die schwarze Decke gefunden, die Ginos Hand entfallen war, als Ted ihm die Faust ins Gesicht rammte. Er breitete sie auf der Motorhaube des Rolls-Royce aus.
Das Licht der Straßenlaterne reichte aus, die weißen Zeichnungen zu erkennen. Was Gino mangels Vorkenntnisse niemals hätte ahnen können, wurde Zamorra im gleichen Moment klar, als er die Symbole sah.
»Ein Dämonen-Sigill«, stellte er fest. »Es ist das Sigill des Astardis.«
»Astardis?«, stieß Nicole überrascht hervor. »Der hat ja lange nichts mehr von sich hören lassen. Bist du sicher?«
»Absolut«, sagte Zamorra. »Ich kenne sein Sigill. Es ist unverwechselbar.«
Ted grinste freudlos. »Für mich sehen diese Kreise und Striche und Kreuze und Dreiecke und was auch immer stets gleich aüs. Ob das nun Asmodis oder Astardis oder Stygia ist - ich kann die nicht auseinander halten.«
Nicole wies auf die Tischdecke. »Um wieder zum Thema zu kommen - das heißt, Battaglia hat versucht, Astardis anzurufen. Und das sicher nicht nur einmal, sonst wären die Striche nicht so stark eingefärbt, sondern nur mit Kreide aufgemalt. Er scheint das recht häufig zu tun.«
»Es sagt uns noch etwas mehr«, sagte Zamorra. »Er scheint keine weiteren Schutzkreise zu benötigen. Er ist also mit Astardis gut Freund. Und es sagt mir noch mehr: nämlich, warum das Amulett versagt. Mit Astardis hat es bisweilen Probleme. Wenn dessen Magie hinter der Sache steht…«
»Astardis ist ohnehin nicht so einfach abzuschrecken«, ergänzte Nicole. »Ich entsinne mich dumpf, dass er mal in Tendyke's Home einmarschiert ist, trotz der weißmagischen Sicherungen. Ist zwar schon viele Jahre her, aber er dürfte in der Zwischenzeit noch dazugelernt haben.«
»Blaulicht«, sagte Ted plötzlich. »Da hinten flackert Blaulicht.«
»Das dürfte die Polizei sein, die wir gerufen haben«, sagte Zamorra. »Der seltsame Jüngling mit lockigem Haar, den wir tot auf der Straße fanden. So tot wie Gino.«
»Klingt nach dem Mann, der Regina vergewaltigen wollte. Verdammt!«, stieß Ted hervor. »Ich habe ihr gesagt, sie sei sicher. Ich habe ihr Zimmer abgeschirmt. Aber wenn das stimmt, was du sagst, Zamorra, wenn diese Astardis-Magie davon nicht beeinflusst wird, dann ist sie in Gefahr! So oft, wie dieser Spuk jetzt zuschlägt…«
Er wollte in den Wagen steigen. Zamorra hielt ihn zurück.
»Au!«, stieß Ted hervor, weil sein Freund ausgerechnet den verletzten Arm erwischt hatte. »Pass doch auf!«
»Pardon… Aber du hilfst ihr besser, wenn wir Battaglia finden und unschädlich machen. Er dürfte das Werkzeug des Astardis sein. Wie können wir ihn finden?«
»Hiermit«, sagte Ted und hielt den Dhyarra-Kristall hoch. »Gino sagte, er hätte Battaglias Haus in Brand gesetzt. Ich habe zwar kein Feuer gesehen, also muss Battaglia es rechtzeitig entdeckt und gelöscht haben. Aber wenn ich den Kristall dazu bringe, dass er mir Brandgeruch und Rauch verstärkt übermittelt, spiele ich den Spürhund!«
»Dann los! Worauf warten wir noch?«
***
»Warum hast du nicht Zamorra gleich ebenfalls getötet?«, fuhr Battaglia das Blutgespenst an.
Es ist zu viel. Es geht über meine Kraft. Ich kann nicht nur pausenlos töten. Ich brauche eine Ruhepause.
»Ich habe dich
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