Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0740 - Die Schaltmeister von Orcsy

Titel: 0740 - Die Schaltmeister von Orcsy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Tagen hatte Julian Tifflor seine Privatwohnung auf Gäa nicht mehr betreten. Er hielt sich ununterbrochen im Funkund Kommunikationszentrum des Planeten auf. Sein Zellaktivator gestattete ihm, tagelang ohne Schlaf auszukommen.
    Vor wenigen Augenblicken hatte er eine Funkbotschaft vom Kommandanten der ZANTOS erhalten.
    Danach war Kor Kalmeck bereits am 11. März an Bord des Schiffes von Jotan Menc und Lraton Perlat gegangen.
    Seither waren zwei Tage verstrichen.
    Kalmeck und die Haluter hätten längst in der Provcon-Faust eintreffen müssen.
    Tifflor überlegte, was die Ankunft des halutischen Schiffes verzögert haben mochte.
    Bei der Gründungskonferenz der GAVÖK hatten die beiden Haluter sich als echte Individualisten gezeigt, deren Handlungsweise sich schwer vorherbestimmen ließ. Kalmeck hatte jedoch den Kommandanten der ZANTOS davon unterrichtet, daß die Haluter mit einem Flug ins Zentrum des NEI einverstanden waren.
    Irgend etwas war passiert.
    Für einen Aufenthalt gab es mehrere Gründe. Tifflor glaubte nicht, daß die Haluter mit Laren zusammengestoßen waren.
    Dazu waren sie viel zu vorsichtig und beschränkten sich auf ihre Rolle als Beobachter.
    Tifflor war kein Freund überstürzter Reaktionen.
    Deshalb würde er noch ein oder zwei Tage warten, bevor er eine Nachricht an Atlan gab.
    Atlan befand sich am Treffpunkt „Simons-klause" und verhandelte mit der Besatzung der SZ-2 über mögliche gemeinsame Maßnahmen.
    Der entschlüsselte Funkspruch der ZANTOS war über eine von zahlreichen Relaisstationen in die Provcon-Faust gekommen.
    Der Kommandant des Raumschiffs kannte die Koordinaten des NEI nicht.
    Tifflor stellte eine Interkomverbindung zum Archiv her und ließ die Unterlagen über Kor Kalmeck anfordern. Vielleicht konnte er ihnen bestimmte Hinweise über mögliche Verhaltensmuster des Abgesandten entnehmen.
    Er glaubte nicht, daß Kalmeck einen Fehler gemacht hatte, aber er wollte sich auf jeden Fall informieren.
    Tifflor war bei der Verabschiedung der Wissenden nicht zugegen gewesen, und er hatte Kor Kalmeck auch vorher nie persönlich getroffen. Natürlich war Kalmeck Träger eines Zistern-Ventils.
    Daß er in eine Situation geraten könnte, das NEI zu verraten, war schwer vorstellbar.
    Trotzdem, dachte Tifflor, würde er erst aufhören sich zu sorgen, wenn das Schiff mit den Halutern und Kalmeck an Bord auf Gäa landete.
    Er konnte nicht ahnen, daß es für Kor Kalmeck keine Rückkehr in die Provcon-Faust geben würde.
    Als man dem ehemaligen Solarmarschall des Solaren Imperiums die Unterlagen über Kor Kalmeck überbrachte, hatte der Abgesandte des NEI noch drei Tage zu leben.
     
     
    „Er ist einer von der stillen Sorte. Er würde nie darüber reden, daß wir Freunde sind, aber seine Handlungsweisezeigt es mir immer wieder neu."
    Rucko Spenner über seinen Freund
    Kor Kalmeck
     
    5.
     
    Hotrenor-Taak blickte auf die dreidimensionale Sternenkarte, die schräg neben den Kontrollen auf die Transparentscheibe eingeblendet wurde. Der Lare befand sich an Bord des Flaggschiffs einer großen Flotte von SVE-Raumern, die der falschen MARCO POLO in sicherem Abstand folgte.
    Sartamoor-Belk, der Kommandant des Schiffes, stand neben dem Verkünder der Hetosonen und sagte nachdenklich: „Ich habe immer vermutet, daß sie sich irgendwo ins Ballungsgebiet des Zentrums zurückgezogen haben. Dort ist jede Suchaktion schwierig."
    Hotrenor-Taak schwieg. So wie es im Augenblick aussah, führte der Flug der MARCO POLO tatsächlich ins galaktische Zentrum.
    Da Kalmeck sein Wissen jedoch nur allmählich preisgab, konnte es immer noch zu überraschenden Kursänderungen kommen.
    „Der augenblickliche Kurs läßt keine Vorausrechnungen auf bestimmte Gebiete zu", fuhr der Kommandant fort.
    „Damit haben wir gerechnet", antwortete Hotrenor-Taak. „Wir werden erst unmittelbar vor Erreichen des Zieles den richtigen Kurs einschlagen."
    „Ich bewundere Ihre Geduld."
    Hotrenor-Taak lachte auf.
    „Wir haben so lange gewartet, daß es jetzt nicht auf ein paar Tage mehr oder weniger ankommt. Im Grunde genommen bewundere ich diesen Kalmeck. Er wagt es, einem Mann, den er für Perry Rhodan hält, die Wahrheit nur wohldosiert anzuvertrauen. Daran können Sie ermessen, wie sehr man diese Menschen auf ihre Aufgabe vorbereitet hat. Ich bin froh, daß wir nicht zu Mitteln der Gewalt gegriffen haben. Damit hätten wir alles verdorben."
    Sie wurden unterbrochen, denn in diesem Augenblick meldete sich der falsche Perry Rhodan

Weitere Kostenlose Bücher