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0741 - Die falsche MARCO POLO

Titel: 0741 - Die falsche MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns die Ehre, mit uns zu speisen."
    Er machte eine vage Handbewegung.
    Erneut erklang der eigenartige Ton. Im nächsten Augenblick standen Platten mit köstlichen Speisen und Krüge mit Wein auf dem halbrunden Tisch.
    Atlan und Tschubai blieben stehen.
    „Selbst auf die Gefahr hin, daß unser Benehmen Ihnen unhöflich erscheint, bitte ich Sie, uns zuerst einige Fragen zu beantworten", erklärte Ras.
    Rasputin warf mit einer ruckartigen Kopfbewegung die langen Haarsträhnen, die ihm über die Augen hingen, zurück und starrte den Teleporter unter buschigen Brauen hervor finster an.
    „Ihr Benehmen ist unhöflich!" sagte er mit tiefer Stimme. „Wir haben Ihnen unsere Gastfreundschaft angeboten, ohne Fragen zu stellen. Sie dagegen beleidigen uns.
    Setzen Sie sich und greifen Sie zu, wenn Sie sich nicht unseren Zorn zuziehen wollen!"
    Ras Tschubai wollte aufbrausen, doch Atlan legte ihm die Hand auf den Unterarm.
    „Ruhig bleiben, Ras!" sagte er. „Uns beiden dürften auch fremde Speisen und Getränke nichts schaden." Er spielte dabei auf die Wirkung ihrer Zellaktivatoren an, die selbst tödliche Gifte neutralisieren konnten.
    Die Männer nahmen auf den freien Stühlen Platz. Links neben Tschubai saß Nofretete, rechts neben Atlan Horatio Nelson.
    Die Speisen sahen aus, als stammten sie von der Erde: Neben Hummer und Austern waren getrüffelte Leberpastete, gefüllter Kapaun, gespickter Schweinerücken und verschiedene Salate zu erkennen. In den Krügen befanden sich roter und weißer Wein.
    „Bitte, greifen Sie zu!" sagte Natali, die sich neben Alexander Fleming gesetzt hatte.
    Atlan nahm sich eine Scheibe Schweinerücken und etwas Salat sowie ein Stück frischen, noch ganz warmen Brotes. Tschubai bediente sich mit Hummer und Salat und nahm ebenfalls ein Stück Brot.
    Anschließend griffen die Gastgeber zu.
    Atlan wurde schwankend in seiner Meinung, als er sah, daß sich Rasputin den Teller wahllos vollpackte und anschließend Leberpastete, Kapaun, Hummer und Salate sowie Brot in sich hineinstopfte, als stünde eine Hungersnot bevor. So etwa mochte der echte Rasputin gegessen haben. Aber welchen Grund gab es für die Jotaner, ein solches Benehmen so extrem zu kopieren?
    Als Rasputin seinen „ersten Gang" mit zwei großen Gläsern Rotwein hinuntergespült hatte, rülpste er ungeniert und packte sich eine zweite Ladung auf den Teller.
    Albert Einstein blickte seine Gäste mit einem Lächeln an, das um Verzeihung für Rasputins schlechte Tischsitten zu bitten schien und sagte: „Es ist sehr lange her, daß wir Gäste in Jota Großer Berg hatten, meine Freunde. Um so größer ist unsere Freude, daß Sie mit einem so großen Schiff gekommen sind. Aus wie vielen Personen besteht denn die Besatzung?"
    „Warum wollen Sie das wissen?" fragte Tschubai.
    Einstein wurde ernst.
    „Sehen Sie, Jota Großer Berg befindet sich in einer absolut lebensfeindlichen Region des Universums", erklärte er.
    „Die Erhaltung der Niederlassung zehrt an unseren Kräften.
    Deshalb müssen wir unsere Lebenskraft von Zeit zu Zeit aufladen. Das geschieht, indem wir anderen intelligenten Lebewesen die psionische Komponente ihrer Lebenskraft entziehen. Sie werden sicher verstehen, daß wir uns nicht mit Ihnen beiden begnügen können. Darum interessiert es uns, welches Quantum an psionischer Lebenskraft Sie mitgebracht haben."
    Atlan und Tschubai sprangen gleichzeitg auf und zogen ihre Impulsstrahler.
    „Wir werden Ihnen kein einziges Psion an Lebenskraft überlassen!" sagte der Arkonide. „Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft, aber nun müssen wir gehen."
    „Sie können uns nicht verlassen, wenn wir nicht wollen", sagte Horatio Nelson.
    Er und Rasputin erhoben sich und kamen in drohender Haltung auf die beiden Männer zu.
    „Ich warne Sie!" sagte Atlan kalt. „Wir Werden notfalls schießen, um zu töten, denn Sie sind keine Menschen, sondern Vampire des Geistes."
    „Sie können niemanden von uns töten!" erklärte Rasputin.
    „Versuchen Sie es doch!"
    Der Arkonide zögerte einen Moment, dann hob er seinen Impulsstrahler an, bis der Lauf auf Rasputins Brust zeigte. Als er den Feuerknopf berührte, jagte das grelle sonnenheiße Impulswellenbündel auf Rasputin zu.
    Die Gestalt schien sich auflösen zu wollen. Sie flimmerte und flackerte, dann stabilisierte sie sich wieder. Rasputin lachte dröhnend.
    Atlan nahm den Finger vom Feuerknopf, faßte nach Tschubais Hand und flüsterte: „Springen Sie, Ras!"
    Er sah, daß Tschubais Gesicht

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