0742 - Rückkehr fraglich
dazu dürfte es zu umfangreich sein. Ein winziger Mond vielleicht, oder ein Kleinplanet. Vielleicht aber auch nur ein Asteroid."
„In so enger Kreisbahn?" zweifelte Lobster. „Das halte ich für unwahrscheinlich."
„Um das herauszufinden, bedarf es noch einiger Beobachtungen. Bei entsprechender Geschwindigkeit kann sich das fragliche Objekt auch in einer engen Kreisbahn halten.
Gleich muß es auf dem Schirm erscheinen."
Es war ein Asteroid von fünf Kilometern Durchmesser, der seine eine glutflüssige Seite immer der nahen Sonne zuwendete, während die andere in ständiger Nacht lag. Lediglich in der Zwielichtzone war mit gemäßigten Temperaturen zu rechnen.
Eine Atmosphäre war nicht vorhanden.
„Wenn wir auf der Nachtseite landen, haben wir absoluten Ortungsschutz, können aber dank der Sonnenabschirmung Funksendungen empfangen. Eine günstige Gelegenheit, Leutnant Karwanter."
„Sie wollen auf dem Teufelsbrocken landen?"
„Hat eine Menge Vorteile, finden Sie nicht?"
„Aber auch Gefahren, Sir!"
„Hier findet uns niemand."
„Gucky auch nicht."
„Doch, er kann unsere Gedankenimpulse einwandfrei empfangen, wenn er den Abschirmkegel erreicht. Bei der geringen Entfernung des Asteroiden von der Sonne dürfte dieser breit gefächert sein."
Das Landemanöver bedeutete kein Problem. Schwieriger war es, einen geeigneten Platz zu finden, der notfalls auch Schutz gegen optische Beobachtungen bot. Da die Oberfläche stark zerklüftet war, gelang es Lobster, das kleine Schiff auf dem Grund einer Schlucht niederzusetzen, die ein Gebirge in zwei Hälften teilte.
Das ohnehin nur schwache Licht der Sterne drang kaum bis hierher vor. Karwanter mußte feststellen, daß Lobsters Theorie stimmte. Orter - und Funkempfang funktionierten einwandfrei, wenn auch nur in einem kleinen Sektor.
Umgekehrt konnte die Korvette weder angepeilt noch optisch erfaßt werden, dazu waren die energetischen Störungen der nahen Sonne zu stark.
Karwanter nahm die Gelegenheit wahr, ein paar Stunden zu schlafen, während Lobster in der Funkzentrale versuchte, zumindest Impulse von der SOL aufzufangen. Der Translator war dazwischengeschaltet, um auch Sendungen der Zgmahkonen anhören und verstehen zu können.
Nun erst erwies sich der Verdacht als richtig, daß die noch laufende Installation des erbeuteten Beraghskolths in die SOL an der ungewöhnlichen Aktivität der Zgmahkonen schuld war.
Allerdings blieb unbegreiflich, warum man so daran interessiert war, daß den Terranern die Flucht aus der Rute nicht gelang.
Statt froh darüber zu sein, daß man die lästigen Eindringlinge wieder los wurde, wollte man deren Abzug verhindern.
Der Empfangssektor wanderte mit dem Asteroiden um die Sonne, so kam es, daß Lobster ständig neu suchen und einjustieren mußte, aber auf der anderen Seite genoß er den Vorteil, immer wieder neue Sendungen hereinzubekommen. Kein Wunder, daß er so einen umfassenden Überblick über die Operationen der Zgmahkonen erhielt.
Sie machten Jagd auf den kleinen Mutanten, der von Kernoth geflohen war.
Die Neuigkeit elektrisierte Lobster förmlich.
Also hatten sie den Mausbiber doch mit nach Kernoth genommen. Das konnte nur mit Hilfe einer Parafalle möglich gewesen sein, wenn er sich nicht gerade freiwillig in ihre Gewalt begeben hatte. Doch nun war er geflohen und wurde gejagt.
Captain Lobster wußte genug - zumindest theoretisch - über die Techniken des Teleportierens. Er konnte sich ausrechnen, wie die Schwierigkeiten aussahen, mit denen Gucky jetzt zu kämpfen hatte. Verzweifelt würde er versuchen, Verbindung mit der Korvette aufzunehmen. Vielleicht nahm er sogar an, daß sie längst zur SOL zurückgeflogen war.
Vielleicht kam er doch auf die Idee, seinen Telekom zu benutzen, wenn dadurch auch eine zusätzliche Anpeilungsgefahr entstand. Lobster ging auf die vereinbarte Frequenz und schaltete das Aufzeichnungsgerät ein, um keinen Piepser zu versäumen. Mit dem anderen Gerät überwachte er gleichzeitig den Funkverkehr der Zgmahkonen.
Mehr als einmal kam die alarmierende Nachricht, daß man den frei im Weltraum schwebenden Mausbiber entdeckt hatte, aber jedesmal, wenn man ihn unter Beschuß nehmen wollte, war er wieder verschwunden, und es dauerte eine ganze Weile, bis man ihn erneut ortete.
Lobster konnte sich Guckys Taktik gut vorstellen, und wenn er sie beibehielt, war es den Zgmahkonen so gut wie unmöglich, ihn zu erwischen. Auf der anderen Seite konnte der Ilt nicht allein durch
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