0742 - Rückkehr fraglich
noch einen Tag warten, ehe er sich auf die gewagte Reise ins All machte, denn soweit er das berechnen konnte, würde er morgen mit einer einzigen Teleportation bereits fünfhundert und dann tausend Kilometer zurücklegen können.
Das war viel, im Vergleich zur bisherigen Leistung, aber es war mehr als wenig, wenn man die Entfernungen im Weltraum berücksichtigte.
Seine einzige Hoffnung war und blieb die Korvette.
Er suchte sich einen besseren Platz und verschlief den Rest des Tages. Nachts kehrte er zu den Feldern bei der Siedlung zurück und aß sich satt. Dann schlief er wieder, und als die Sonne aufging, teleportierte er, nachdem er den Helm geschlossen hatte, senkrecht in die Höhe.
Seiner Schätzung nach schwebte er in einer Höhe von tausend Kilometern über der Oberfläche von Kernoth und begann wieder zu fallen. Die Anziehungskraft des Planeten war noch zu stark.
Zwei weitere Sprünge brachten ihn weiter weg.
Die Schiffe der Zgmahkonen besaßen ausgezeichnete Ortergeräte und Massetaster, denen selbst ein so kleiner Gegenstand wie Gucky nicht entgehen konnte. Sie konnten ihn zwar anpeilen, aber niemals einholen, denn der Mausbiber wechelte ständig seine Sprungrichtung, so daß eine systematische Verfolgung unmöglich wurde.
Keine Gedankenimpulse von der Korvette, aber die beiden Kinder Squen und Myral konnte der Mausbiber noch immer empfangen. Die Reichweite hatte sich enorm vergrößert.
Bald war Kernoth zu einem faustgroßen Globus geworden.
Gucky schaltete endlich den Telekom ein, aber ihm fehlte ein Translator, um die eingehenden Funkmeldungen der Zgmahkonen verstehen zu können. Seine Hoffnung, die Korvette würde sich melden, erfüllte sich nicht.
Ungeachtet der vielen Feindschiffe schickte er selbst über den Mikro-Hyperkom einen Notruf ins All. Das tat er dreimal, änderte seine Position und schaltete dann auf Empfang.
Auf der Frequenz, die zwischen der SOL und der Korvette vereinbart worden war, herrschte absolute Funkstille.
Das war weiter nicht verwunderlich, denn niemand wollte seine Position verraten. Funkverkehr war nur für den größten Notfall gestattet. Gucky nahm aber mit einiger Berechtigung an, daß er ein solcher Notfall war.
Rein technisch gesehen, war er selbst zum Raumschiff geworden, denn er führte im Anzug alle notwendigen Lebenserhaltungssysteme mit. Über den Antrieb brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Nur verspürte er wenig Lust, die Strecke bis zu SOL auf diese etwas ungewöhnliche Art und Weise zurückzulegen.
Wieder spürten die Zgmahkonen ihn auf und rasten hinter ihm her, aber ehe sie das Feuer eröffnen konnten, befand er sich einige tausend Kilometer hinter ihnen. Die Schiffe stießen ins Leere.
Längst hatte er das Einplanetensystem verlassen und näherte sich einer nahestehenden Sonne, die keine Trabanten besaß.
Ihm war ein Gedanke gekommen, der gar nicht so absurd erschien: vielleicht hatte Captain Lobster den Ortungsschutz dieser Sonne ausgesucht, um die Entwicklung in aller Ruhe abwarten zu können ...?
7.
Captain Lobster war nichts anderes übriggeblieben, als an Leutnant Karwanter vorübergehend das Kommando abzugeben, um sich auszuschlafen. Mit keinem Gedanken erwog er die Möglichkeit, die Suche nach dem verschwundenen Mausbiber aufzugeben. Ohne Gucky, so hatte er sich geschworen, würde er nicht zur SOL zurückkehren.
Je näher sie Kernoth gekommen waren, desto heftiger wurden die Angriffe der Zgmahkonen. Sie boten immer mehr Schiffe auf, um den lästigen Eindringling zu vernichten oder zumindest doch zu vertreiben.
Karwanter wich den Verfolgern geschickt aus und erwiderte, wenn es notwendig wurde, das starke Energiefeuer. Der Schutzschirm war nun ununterbrochen eingeschaltet.
Obwohl er ausreichend beschäftigt war, fand er immer noch Zeit, seine Umgebung astronomisch zu studieren.
Am Ende der Rute standen die Sterne nicht mehr ganz so dicht wie in der Nähe des Black Hole. Trotzdem blieben die Entfernungen relativ gering, oft waren es nur wenige Lichtstunden.
Von rechts griff wieder ein neu aufgetauchter Verband an.
Es waren sieben kleine Schiffe, die eine flimmernde Walze von Energiebündeln vor sich herschoben, die Bruchteile von Sekunden später die Korvette überflutete und die Schutzschirme bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit beanspruchte.
Karwanter erwiderte das Feuer, obwohl er wußte, wie nutzlos das sein würde.
Gegen die Abwehrkraft eines siebenfach überlegenen Gegners kam er nicht an.
Er wechselte
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